Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel. Michael Schenk

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Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel - Michael Schenk Die Pferdelords

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Wasser der Bucht schimmerte kristallklar, und so konnte man von

      oben den Reichtum an Pflanzen und Fischen erkennen, der sich darin

      entfaltete. Je tiefer die drei Elfen auf ihrem Weg zum Strand kamen, desto

      stärker schimmerte die Oberfläche in grünen und blauen Farben. Eine frische

      Brise ließ ihre langen weißblonden Haare auswehen und brachte den leicht

      salzigen Geruch der See heran.

      Der Weg, dem sie folgten, führte sie an der Innenseite der Klippe entlang

      hinunter zur Mitte der Bucht und zu den Schiffen. Die Elfen der See hatten

      drei verschiedene Schiffstypen entwickelt, in welche die im Laufe von Äonen

      erlangten Fähigkeiten ihrer Erbauer eingeflossen waren.

      Ein Pfeilschiff wirkte mit seinem einzelnen Mast zierlich und fast

      verspielt. Es diente der raschen Erkundung des Meeres. Die größeren

      Transporter waren fast dreimal so groß. Sie besaßen zwei Masten und größere

      Segel, da sie auch mehr Last trugen. Viele waren bereits umgebaut worden

      und weitere würden folgen, denn bald würden diese mächtigen Schiffe nicht

      mehr nur Waren, sondern auch Passagiere über das Meer tragen.

      Den dritten Schiffstyp bildeten die schnellen, starken Kampfschiffe, von

      denen es nur wenige gab. Mit ihrem scharfen, extra bewehrten Bug waren sie

      in der Lage, ein feindliches Schiff zu zerschneiden. Aber ihre eigentliche

      Waffe bestand in den zwei Feuerrohren, die sich an Bug und Heck befanden.

      Sie versprühten einen Strahl aus Feuer, der feindliche Schiffe verbrannte und

      dem Schiffstyp die Bezeichnung »Flammschiff« eingebracht hatte. Es war ein

      Feuer, das sich mit Wasser nicht löschen ließ, und die Elfen gingen sorgsam

      damit um. Denn selbst sie, mit all ihrem alten Wissen, vermochten seine

      Flammen nicht zu ersticken.

      Diese drei Schiffstypen hatten dem elfischen Volk lange und gut gedient,

      doch nun war eine neue Konstruktion hinzugekommen, die den

      Anforderungen der langen Reise zu den Neuen Ufern standhalten sollte.

      Elodarion winkte einer Gruppe Elfen zu, die am Ufer der Bucht standen

      und den Ankömmlingen neugierig entgegenblickten. Die Männer und Frauen

      trugen kürzere Gewänder, wie sie bei den Häusern der See üblich waren. Die

      Muster waren den Schuppen der Fische und den Schalen von Muscheln

      nachempfunden, und im Gegensatz zu den Waldelfen bevorzugten die Häuser

      der See leuchtende und kräftige Farben.

      Ein Mann in der Gruppe beschattete seine Augen gegen die grelle Sonne

      und trat dann lächelnd hervor. Die Füße des Seeelfen waren bloß und wiesen

      an den Sohlen dicke Schwielen auf, denn als Seefahrer legten sie Wert darauf,

      ein Schiff und seine Bewegungen zu spüren. Daher verzichteten sie auf

      störendes Schuhwerk, das sie auch an Land nicht anlegten.

      Lotaras stieß ein leises Brummen aus. »Ich kenne den Mann.«

      »Das will ich meinen.« Leoryn schob ihre Tasche mit den Utensilien ihres

      Heilerstandes auf den Rücken und lachte fröhlich auf. »Das ist Gendrion, der

      Steuermann der ›Sturmschwinge‹.«

      Elodarion streckte seine Hand zum elfischen Gruß aus, und Gendrion

      erwiderte ihn erfreut.

      »Es tut gut, Bruder Elodarion, Euch nach so langer Zeit wieder einmal

      willkommen zu heißen.« Dann sah Gendrion die Geschwister an. »Und auch

      an euch beide kann ich mich gut erinnern. Doch dieses Mal werdet ihr mit

      einem größeren Schiff als der ›Sturmschwinge‹ fahren. Kommt, Herolas

      erwartet euch schon. Er ist begierig darauf, allen die ›Wellenvogel‹ zu

      zeigen.«

      Vor einigen Jahreswenden hatten die Geschwister den Steuermann und

      seinen Kapitän Herolas an Bord des Pfeilschiffes »Sturmschwinge«

      kennengelernt. Lotaras hatte die kurze Seereise allerdings in keiner

      angenehmen Erinnerung, da ihm die Bewegungen des Schiffes nicht

      bekommen waren.

      Die Gruppe der Seeelfen wechselte freundliche Worte mit ihren Brüdern

      des Waldes, während Gendrion die drei Gäste über den Strand zu einem der

      langen Stege führte. Ein anderer Seeelf war auf sie aufmerksam geworden

      und kam nun auf sie zu. Im Gegensatz zu Gendrion war der Elf gerüstet.

      »Als wir vernahmen, dass Ihr zu uns kommt, hat Kapitän Herolas sich

      Euch zu Ehren gerüstet, Ältester Elodarion.« Der Steuermann sah seinem

      Kapitän freundlich entgegen. »Ein guter Seeelf, unser Kapitän, nur ist er noch

      ein wenig jung.«

      Herolas’ Anblick erweckte in Lotaras die schlimmsten Vorahnungen. Er

      war bereit, sich jeder Gefahr zu stellen, aber er hatte kein Zutrauen zum

      wässrigen Element. Der Kapitän hatte den hoch aufragenden Helm mit dem

      Symbol seines Hauses, einem Seevogel mit ausgebreiteten Schwingen, unter

      den Arm geklemmt und setzte ihn nun mit einem breiten Lächeln auf. Sein

      Gewand war aus demselben weichen Stoff und mit denselben elfischen

      Symbolen

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