Blaues Netz. Jean-Pierre Kermanchec

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Blaues Netz - Jean-Pierre Kermanchec

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Beamte.

      „Marc Gourin hier, ich habe eine Leiche entdeckt am Ufer des Aven.“

      „Sie machen Witze, für so etwas bin ich zu so früher Stunde nicht zu haben!“

      „Was heißt hier Witze, ich habe eine Leiche entdeckt. Sie müssen sie sofort bergen lassen. Ich kann mit meinem Boot nicht heranfahren.“

      „Sie haben tatsächlich eine Leiche entdeckt?“ Marson war jetzt verunsichert.

      „Natürlich, ich mache mit so etwas doch keinen Spaß.“

      „Wo genau liegt die Leiche?“ fragte Marson.

      „Wenn ich das richtig sehe, dann müsste sie ziemlich exakt am Ufer des Aven, genau unterhalb des Lieu dit Coat Melen liegen.“

      „Sagen Sie mir nochmals Ihren Namen und wie ich Sie erreichen kann.“

      „Marc Gourin, aus Pont Aven. Ich bin zurzeit mit meinem Boot unterwegs zum fischen. Sie erreichen mich über Handy oder über Funk. Mein Boot heißt «Bihan mal».“

      Marc Gourin gehörte zu den Bretonen, die Wert auf das Bretonische legten. Übersetzt bedeutete der Name des Bootes «kleiner Mann». Er hatte das Boot von seinem Vater geerbt, der hatte ihm diesen Namen gegeben weil er lediglich 1,55 Meter groß gewesen war, somit ein kleiner Mann.

      Marson überlegte nur kurz und entschied sich, sofort die police judiciaire in Quimperlé zu informieren. Zu Marc Gourin sagte er nur, dass er sich nach seiner Rückkehr bei der Gendarmerie in Pont Aven melden sollte, damit man seine Aussage protokollieren könne.

      Nachdem Marson erfahren hatte, dass der Commissaire von Quimperlé wegen Krankheit von seinen Kollegen in Quimper vertreten würde, rief er dort an.

      Als Marson den Hörer wieder aufgelegt hatte und sich gerade auf den Weg machen wollte, seinen Kollegen zu suchen, der ihn zur Fundstelle am Aven begleiten sollte, trat Claude Ylian in das Zimmer. Frohgelaunt pfiff er ein Liedchen als.

      „Wir haben das große Los gezogen, es gibt schon wieder eine Leiche.“ empfing ihn Marson und setzte sich seine Mütze auf.

      „Netter Scherz, aber damit kannst du mir meine gute Laune nicht verderben!“ meinte Ylian und wollte zu seinem Schreibtisch gehen.

      „Auf geht’s, “ sagte Marson, „das ist kein Scherz, ein Fischer hat auf der Fahrt von Pont Aven nach Port Manec`h eine Leiche gefunden. Er sagt, sie läge ziemlich exakt am Ufer, bei dem Lieu dit Coat Melen.“

      „Merde, ich wollte doch heute einmal früher nach Hause. Immer erwischt es uns. Bei den letzten Leichen von Rospico, du kannst dich bestimmt noch erinnern an die Toten mit den Fischabfällen, da waren wir auch immer im Dienst. Der Täter ist ja nie gefunden worden. Als wir dann vor einem Jahr von Névez hierher nach Pont Aven versetzt wurden dachte ich, dass es damit nun ein Ende hätte. In Pont Aven ist doch noch nie etwas passiert. Kaum sind wir hier, fallen die Toten vom Himmel! Wer bearbeitet denn diesmal den Fall bei der police judiciaire?“

      „Ich habe keine Ahnung, aber Quimperlé wird es wieder einmal nicht sein. Der Commissaire ist erkrankt. Man wird uns jemanden aus Quimper schicken. Lass uns gehen.“

      Marson und Ylian setzten sich in ihren Wagen und fuhren von Pont Aven aus zu der beschriebenen Stelle an der Straße von Coat Melen.

      Die beiden Polizisten brauchten nicht lange. Der von dem Fischer beschriebene Ort lag nur wenige Kilometer von Pont Aven entfernt. Nachdem sie ihren Wagen verlassen hatten begannen sie mit dem Abstieg, um von der etwas mehr als zwanzig Meter höher gelegenen Straße hinunter an das Ufer des Aven zu gelangen. Das Unwetter in der Nacht hatte den Boden durchnässt und das Gras war so glitschig wie selten. Sie mussten achtgeben als sie den Abhang hinunterkletterten. Sie brauchten nicht lange zu suchen um die Leiche zu finden. Die Kleider des Toten hatten sich in den unteren Ästen einer Eiche verfangen. Ylian, der das Absperrband mitgenommen hatte um die Fundstelle sofort weiträumig zu sichern, begann mit der Arbeit. Marson versuchte die Leiche näher ans Ufer zu ziehen um ein Abtreiben zu verhindern. Auch ohne größere Erfahrung konnte man sehen, dass es sich um keinen Unfalltot handelte.

      „Claude“, rief Marc Marson, „hilf mir zuerst einmal die Leiche an Land zu ziehen. Ich schaffe es alleine nicht.“ Claude Ylian ließ sein Absperrband ins Gras fallen und ging zu seinem Kollegen um ihn zu unterstützen. Nachdem sie die Leiche an das Ufer gezogen hatten, sahen sie sofort, dass der Mann einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.

      Der Körper wies eine Stichverletzung an der Halsschlagader auf. Ob es noch weitere Einstiche gab konnten sie nicht sehen.

      Kapitel 2

      Ewen Kerber sah zu seinem Kollegen Paul Chevrier auf, als dieser das Büro betrat. An seinem Gesichtsausdruck erkannte er sofort, dass Paul mit einer unangenehmen Nachricht kam. Ewen und Paul arbeiteten schon seit mehr als zwölf Jahren zusammen.

      „Was gibt es Paul?“ fragte Ewen.

      „Nun, du wirst es nicht glauben, aber wir haben einen Toten in Pont Aven und der Kollege von Quimperlé ist krank. Wir dürfen wieder mal ran.“

      Ewen Kerber schien nachzudenken, bevor er etwas erwiderte.

      „Pont Aven, das ist nicht sehr weit von dem Ort Kerliou entfernt, dort wo sich die Morde mit den Fischabfällen vor einigen Jahren ereignet haben?“

      „Stimmt, nur einige Kilometer.“

      „Der Fall lässt mich immer noch nicht in Ruhe. Wir konnten damals den Mord nicht aufklären, dabei war ich mir sicher, dass diese Frau aus Concarneau, …wie hieß sie noch?“

      „Hmm, ich glaube Julie….“

      „Stimmt, Julie Pegues, die muss es gewesen sein, da bin ich mir heute noch sicher. Aber beweisen konnten wir es leider nicht.“

      „Hoffentlich haben wir es nicht wieder mit so einem Unfall zu tun.“

      Dieser Fall lag nun schon einige Jahre zurück, aber Ewen Kerber hasste es Fälle ad Acta zu legen, bevor sie gelöst waren. Damals hatte es eine Reihe von Morden gegeben, die als Unfälle durchgegangen wären, wenn nicht Fischabfälle über den Leichen verteilt gewesen wären. Bis heute wusste Ewen nicht, was es damit auf sich hatte.

      Ewen Kerber erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und folgte Paul Chevrier zum Wagen.

      Kapitel 3

      Marc Marson und Claude Ylian hatten den Fundort gesichert, nachdem sie die Leiche ans Ufer geholt hatten und warteten jetzt auf die Kommissare aus Quimper. Sie wussten, dass es dauern würde bis die Herren die Strecke von Quimper bis hierher zurückgelegt hätten. Sie brauchten bestimmt eine dreiviertel Stunde für den Weg. Als sie die Sirenen der Fahrzeuge der police judiciaire lauter werden hörten, stieg Marson nach oben um den Kollegen von der Mordkommission die Fundstelle zu zeigen. Von dem letzten Fall, von dem Ylian zuvor gesprochen hatte, war ihm der Kommissar aus Quimper, der jetzt aus dem Fahrzeug stieg noch gut bekannt.

      Ewen Kerber ging zum Kofferraum und zog sich seine Gummistiefel an, als Marson zu ihm trat.

      „Bonjour

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