Blaues Netz. Jean-Pierre Kermanchec

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Blaues Netz - Jean-Pierre Kermanchec

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Augenblick bitte.“Marson vernahm wie die Sprechanlage abgestellt wurde. Dann dauerte es einige Minuten, bis sich die Frau wieder meldete.

      „Kommen Sie bitte zum Haus, meine Herren. Monsieur Germay erwartet sie.“

      Der Summer an dem Gartentor zeigte an, dass sich das Tor jetzt öffnen ließ. Die beiden Gendarmen traten in den Garten und gingen den Kiesweg hinauf zum Haus, das leicht erhöht lag. Schon bevor sie die Haustür erreichten, wurde sie von einer jungen Frau geöffnet.

      „Ich bin die Haushälterin, meine Herren, Herr Germay erwartet Sie im Salon. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“

      André Germay erhob sich aus einem schweren Ledersessel als die beiden Polizisten in den Salon traten.

      „Wie kann ich der Polizei helfen? Bitte nehmen Sie doch Platz meine Herren.“ Germay zeigte auf zwei Sessel, die seinem gegenüber standen.

      Marson und Ylian sahen sich im Zimmer um. Die Holztäfelung an den Wänden und die maßgeschneiderten Bücherwände deuteten darauf hin, dass sie sich in der Bibliothek des Besitzers befanden. Die Wände waren mit unzähligen Büchern gefüllt. Marson fielen die zahlreichen alten Bücher auf, die in Leder gebunden und mit einem Golddruck versehen waren.

      Die beiden großen Fenster mit den typischen Karos alter englischer Landhäuser, die aber auch in der Bretagne zu finden waren, verliehen dem Raum etwas sehr gemütliches. Dennoch fehlte es an Helligkeit. Die Fenster waren nach Norden ausgerichtet und das Holz an den Wänden war dunkles Mahagoni. Auf kleinen runden englischen Tischchen standen Lampen, die auch jetzt am helllichten Tag brannten. Auf einem ebenfalls im englischen Stil gehalten Beistelltisch, neben dem Ledersessel von Germay lag ein offenes Buch, das er wohl gerade gelesen hatte bevor die beiden Polizisten den Raum betraten.

      Marson und Ylian nahmen Platz. Dann begann Marson das Gespräch. Er war es schon gewohnt die Fragen zu stellen. Sein jüngerer Kollege war eher zurückhaltend und überließ das Fragen ihm, warum wusste er nicht so genau. Er machte sein höheres Alter dafür verantwortlich.

      „Monsieur Germay, wir haben heute Morgen eine Leiche am Ufer des Aven gefunden und befragen nun alle Anwohner, ob sie vielleicht etwas gesehen haben, ob ihnen etwas aufgefallen ist, ob sich fremde Fahrzeuge hier befanden und so weiter. Können Sie uns mitteilen, ob Ihnen etwas aufgefallen ist.“

      „Nun meine Herren, da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Nur, gestern am späteren Abend war mir ein Renault Megan aufgefallen, als ich mit dem Hund die Straße hinunter ging. Das Fahrzeug war aus dem Finistère, was man unschwer an der Nummer 29 sehen konnte. Ich habe aber nur einen kurzen Blick auf den Fahrer werfen können.“

      Marson stand auf und ging mit seinem Handy zu Monsieur Germay.

      „War dies vielleicht der Fahrer?“ Er zeigte ihm das Bild des Toten.

      Germay sah sich das Bild sehr genau an und überlegte.

      „Das könnte er gewesen sein, aber ich bin mir nicht ganz sicher.“ antwortete Monsieur Germay.

      „Haben Sie vielleicht gesehen, wohin der Mann fuhr?“

      „Oh ja, das habe ich genau gesehen. Er hat den Wagen etwas weiter unten am Straßenrand abgestellt und war ausgestiegen. Danach konnte ich sehen, wie er den Hang hinunter zu den Grotten ging. Ich dachte mir noch, was er wohl dort will. Die Grotten sind praktisch nicht zugänglich, da das Wasser bei Flut die Grotten völlig ausfüllt, sind diese dann sehr gefährlich. Das war aber das Letzte was ich von dem Mann gesehen habe. Aber wie schon gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob es sich um denselben Mann handelt.“

      „Haben Sie ihn danach nicht doch noch einmal gesehen?“

      „Nein, als ich zurückkam von meinem Spaziergang mit dem Hund, da stand das Auto immer noch genau an derselben Stelle. Den Fahrer habe ich aber nicht mehr gesehen. Ich ging davon aus, dass er wohl auch einen längeren Spaziergang am Aven machen würde. Am nächsten Tag war sein Auto fort. Ich nahm an, dass er nach seinem Spaziergang weggefahren war.“

      „Vielen Dank, Monsieur Germay, Sie haben uns sehr geholfen. Wir werden dieser Spur weiter nachgehen.

      Sie haben ein wunderschönes Haus und eine herrliche Bibliothek. Das muss ich Ihnen einfach sagen.“

      „Gefällt sie Ihnen? Ich fühle mich in diesem Raum am wohlsten. Er ist zwar etwas dunkel und ich glaube, er würde mich depressiv machen wenn das ganze Haus so eingerichtet wäre. aus so wäre,

      Aber da habe ich Glück, nach Süden hin ist es sehr hell und ich habe eine wunderbare Sicht auf den Aven und das Meer.“

      Die beiden Polizisten erhoben sich, dankten für die Auskünfte, verabschiedeten sich und gingen zur Tür. Monsieur Germay rief seine Haushälterin und bat sie, die beiden Herren zur Haustüre zu begleiten. Marson wollte schon sagen, dass es nicht nötig sei, verkniff es sich aber im letzten Moment. Er überlegte, dass er auch die Haushälterin nach dem Toten fragen könnte. Als er ihr das Bild zeigte, schüttelte sie nur den Kopf.

      „Nein, den habe ich noch nie gesehen.“ antwortete sie Marson und öffnete ihnen die Haustür.

      Marson und Ylian machten sich wieder auf den Weg. Es gab hier noch etwa zehn weitere Häuser in der näheren Umgebung. Deren Bewohner mussten auch noch alle befragt werden.

      „Könntest du dir vorstellen, in so einem Haus zu wohnen?“ fragte Marson seinen Kollegen.

      „Neee, dafür reicht mein Polizistengehalt nicht.“ Ylian sah Marson grinsend an.

      „Wenn du das Geld hättest, würdest du dann so wohnen wollen?“

      „Das will ich wohl meinen, das Haus ist ja schon beinahe ein Schloss. Wer eine Haushälterin hat, der hat auch einen Gärtner. Dann bliebe für mich ja nichts zu arbeiten übrig. Ich könnte mich den ganzen Tag auf die Terrasse legen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Vielleicht würde das aber auch langweilig werden mit der Zeit.“

      Die beiden beendeten ihr Gespräch und klingelten an der nächsten Gartenpforte.

      Kapitel 5

      Es war bereits kurz vor 18 Uhr als im Büro von Ewen Kerber das Telefon klingelte und Robert Nourilly, der Officiers de Police Judiciaire, oder wie man kurz zu sagen pflegte der OPJ, am Apparat war.

      „Monsieur Kerber, könnten Sie in mein Büro kommen, ich benötige Ihre Hilfe.“

      „Ich komme sofort!“ antwortete ihm Kerber, legte den Hörer ab und stand auf. Monsieur Nourilly meldete sich äußerst selten bei ihm und um Hilfe hatte er noch nie gebeten. Er erkundigte sich schon einmal nach einem aktuellen Fall, wenn er vor einer Pressekonferenz stand oder zu einer erfolgreichen Verhaftung gratulierte. Ewen ging in die oberste Etage zum Büro von Nourilly. Er musste durch das Vorzimmer gehen, vorbei an der hübschen Sekretärin, Nolwenn Meunier. Als Ewen eintrat lächelte sie ihm zu und zeigte sofort auf die bereits offen stehende Tür zum Büro von Nourilly.

      „Monsieur Kerber, treten Sie ein!“ begrüßte ihn der OPJ. Als Kerber die Tür hinter sich schloss, bemerkte er, dass sie nicht alleine waren. An dem großen Besprechungstisch, rechts neben der Tür, saß ein Mann mit elegantem Anzug, den Kerber noch nie gesehen hatte.

      Nourilly ging auf Kerber

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