Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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      über die Lippen, und Nedeam bezwang seine Ungeduld. »Es gibt keine

      Lichtblitze für die Namen von Personen«, meinte der Mann. »Wir verwenden

      Zeichen für die Völker, für Freund oder Feind, die Richtung und natürlich die

      Truppenstärke. Auch den Städten der Marken sind Zeichen zugeordnet …

      Hm.«

      »Könnt Ihr die Botschaft übermitteln oder nicht?«, drängte Nedeam nun

      doch.

      Schließlich nickte der Mann. Nedeam half ihm, die schützende Hülle von

      der Spiegelkonstruktion zu entfernen. Dabei wurde das Gerät leicht aus seiner

      alten Position bewegt. Doch in der Brüstung des Turms waren Markierungen

      angebracht. Mit ihrer Hilfe richtete der Signalmann nun die Achse des großen

      Spiegels auf den südlichen Pass aus. Dann prüfte er den Sonnenstand und

      stellte den Umlenkspiegel ein.

      Ein greller Lichtpunkt war zu sehen, als der Turm am Eingang des Passes

      reagierte. Der Schwertmann nahm ein rundes Holzbrett auf, an dem ein Griff

      montiert war. »Gebt acht, Hoher Herr, dass Ihr mich nicht anstoßt, sonst

      sende ich ein falsches Signal und muss wieder von vorne beginnen.«

      »Freund … Grauer … Richtung … Eternas … Hilfe … Schnell«,

      wiederholten wenig später die Lichtblitze vom Südpass. Der Signalmann

      nickte zufrieden. »Die Botschaft ist auf dem Weg, Erster Schwertmann.«

      Nedeam dankte und hoffte, dass die Zeichen in Enderonas richtig gedeutet

      wurden und Marnalf sich auch dort aufhielt. Er verließ den Turm und

      berichtete den Heilerinnen, was er veranlasst hatte.

      »Dann können wir nur noch hoffen«, meinte Meowyn. »Dass Marnalf in

      Enderonas weilt und die Zeichen richtig deutet. Und dass er weiß, wo das

      Lebenswasser zu finden ist.«

      Nedeam war bedrückt, denn all ihre Hoffnung beruhte darauf, dass der

      gute Graue die Quelle kannte. Und darauf, dass sie das kostbare Elixier auch

      beschaffen konnten.

      Er nickte den Heilerinnen zu und ging hinunter in den Burghof. Bevor er

      zu ihnen nach oben gekommen war, um sich nach Larwyns Zustand zu

      erkundigen, hatte er Dorkemunt am Brunnen aufgesucht. Sein Freund und

      Mentor hatte den Aufmarsch der Schwertmänner vor der Unterkunft bemerkt

      und war nüchtern genug gewesen, dass Nedeam ihm erklären konnte, was

      man Fangschlag vorwarf. Der alte Pferdelord war in brütendes Schweigen

      verfallen, als sich Nedeam zu den Heilerinnen aufmachte. Als er nun

      zurückkehrte, saß der kleinwüchsige Pferdelord noch immer auf der

      Einfassung des Brunnens. Es tat Nedeam im Herzen weh, ihn so alt und

      zerbrechlich vor sich zu sehen. Die Vorwürfe gegen Fangschlag schienen

      Dorkemunt persönlich getroffen zu haben, denn er fühlte sich für den Ork

      verantwortlich.

      Als Nedeam sich zu ihm setzte, blickte der kleine Pferdelord kaum auf. Sie

      schwiegen, denn keiner von ihnen fand die richtigen Worte. Schließlich

      begann Dorkemunt an seinem zerschlissenen grünen Umhang zu zupfen. »Ich

      kann und will es nicht glauben, mein Sohn. Nicht Fangschlag. Er ist dazu

      einfach nicht fähig.«

      »Er ist ein Ork, und man fand bei ihm den Beutel mit den Beweisen.«

      »Man kann ihn durch das Fenster in die Kammer geworfen haben,

      während er schlief.«

      Nedeam deutete seufzend auf die alte Schwertmännerunterkunft. »Die

      Fenster liegen sehr hoch und sind sehr klein. Kaum größer als

      Schießscharten.«

      »Aber man kann sie treffen«, brummte Dorkemunt.

      »Ja, das kann man«, räumte Nedeam ein.

      »Ich denke, man hat ihm den Beutel hineingeworfen.«

      Nedeam sah seinen Freund teilnahmsvoll an. Fühlte dieser sich so

      schuldig, dass er nun unbedingt an die Unschuld der Bestie glauben musste?

      »Warum sollte man das tun, Dorkemunt? Sicher, Fangschlag ist eine Bestie,

      und viele Menschen hassen ihn. Aber es wäre nicht ehrenhaft, ihn durch

      gefälschte Beweise zu beschuldigen. Kein Pferdelord würde so etwas tun.«

      »Es ist auch nicht ehrenhaft, die brave Larwyn ermorden zu wollen«, stieß

      Dorkemunt grimmig hervor.

      Nedeam schwieg. Was sollte er sagen? Es tat ihm leid, dass sein Freund so

      enttäuscht worden war. Aber man musste sich den Tatsachen stellen. Auch

      Nedeam hatte an der Schuld des Orks gezweifelt. Doch die Beweise waren

      erdrückend. Auch wenn sich kein Grund für diese schreckliche Tat finden

      ließ. Aber vielleicht war es so, wie Garwin gesagt hatte, und es lag den

      Bestien einfach im dunklen Blut.

      »Sag, Nedeam, mein Sohn, ist dir einmal der Gedanke gekommen, dass

      Fangschlag der passende Sündenbock wäre?«

      »Sündenbock?«

      »Was

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