Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne. Michael Schenk

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Die Pferdelords 07 - Das vergangene Reich von Jalanne - Michael Schenk Die Pferdelords

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mit der Handfläche gegen die Stirn.

      »Marnalf.« Leoryn schüttelte bestürzt den Kopf. »Warum habe ich nicht

      daran gedacht?«

      »Keiner hat daran gedacht.« Nedeam stieß sich vom Türrahmen ab. »Er ist

      noch immer ein Freund der Menschen. Wahrhaftig, er hat es oft genug

      bewiesen. Gegen den bösartigen Grauen in Enderonas und später in der

      Schlacht um Merdonan.«

      »Es sind über dreihundertfünfzig Tausendlängen nach Enderonas. Drei

      Tage scharfer Ritt, wenn der Bote noch ein Handpferd hat.« Leoryn überlegte.

      »Falls Marnalf in Enderonas ist und nicht gerade durch die Marken reist.

      Dieselbe Zeit für die Rückkehr nach Eternas, wenn der gute Graue sofort

      aufbrechen kann.«

      Meowyn beugte sich über die bewusstlose Larwyn. »Die Zeit wird knapp.

      Marnalf mag uns vielleicht Hinweise auf die Quelle des Lebenswassers geben

      können. Aber sie zu finden und das Wasser hierher zu bringen, mag noch sehr

      viel länger dauern.«

      »Dennoch ist es ein Hoffnungsschimmer«, rief Nedeam erregt. »Und wir

      brauchen gar keinen Boten zu entsenden.«

      Bevor eine der Frauen fragen konnte, was er damit meinte, hatte der Erste

      Schwertmann das Schlafgemach verlassen. Er rannte beinahe den Posten um,

      der vor den Räumen Larwyns Wache stand, folgte dem Gang und erreichte

      die Leiter, die zur Plattform des Signalturms hinaufführte. Hastig begann er

      mit dem Aufstieg.

      Als Pferdefürst Garodem die Hochmark gründete und die Burg von

      Eternas errichtete, da war ihr Signalfeuer das Letzte in einer langen Kette von

      Feuern gewesen, welche die Marken des Pferdevolkes miteinander verband

      und sich bis ins Reich Alnoa erstreckte. Nun hatte man weitere Feuer entlang

      des Passes des Eten errichtet, die auch das neue Bollwerk mit dem

      Warnsystem verbanden. Ursprünglich hatten die Signalfeuer aus Stapeln von

      Holz bestanden, das mit Öl und Fetten getränkt und mit Brennstein entzündet

      wurde. In der Nacht sah man den hellen Schein, am Tage die hoch

      aufsteigende Rauchsäule.

      Vor einigen Jahren wurden die schlichten Feuerstellen gegen besondere

      Kristallschüsseln der Zwerge ausgetauscht. Sie sammelten das Sonnenlicht

      und sendeten es in einem gebündelten Strahl wieder aus. Am Tag trug ihr

      Licht sehr weit. In der Nacht hatte man sich mit Brennsteinlampen beholfen,

      deren Reichweite allerdings eher ungenügend war.

      Was sich seit Kurzem oben auf der Turmplattform befand, war eine

      Neuerung, die man aus dem Königreich Alnoa übernommen hatte. Darauf

      setzte Nedeam all seine Hoffnungen.

      Die Truppen der alnoischen Garde benutzten fein polierte Metallspiegel,

      mit denen sie das Sonnenlicht reflektierten. Stand die Sonne in einem

      ungünstigen Winkel, so konnte ihr Licht mit einem kleinen Umlenkspiegel

      auf den Hauptspiegel geleitet werden. Diese Vorrichtungen vermochte nicht

      den tödlichen Brennstrahl der Zwergenschüsseln zu erzeugen, doch ihr

      Lichtschein trug weiter.

      Auf der Plattform befand sich nun ein Metallspiegel von einer guten Länge

      Durchmesser. Er stand auf einem metallenen Dreibein. Unter ihm befand sich

      ein verstellbarer Metallarm, an dem die Umlenkschüssel befestigt war. In der

      Nacht konnte diese durch eine starke Brennsteinlampe ersetzt werden. Die

      Konstruktion war sorgfältig abgedeckt und wurde wenigstens einmal am Tag

      gesäubert.

      Aber das Instrument war nicht das Einzige, was das Pferdevolk von den

      Alnoern übernommen hatte. Garde und Flotte Alnoas hatten ein

      Zeichensystem entwickelt, durch das man mit den Spiegeln nicht nur auf

      Gefahr hinweisen, sondern auch ganze Botschaften übermitteln konnte.

      Hierzu wurde der Lichtstrahl mit einem Holzbrett unterbrochen, sodass man

      kurze und lange Lichtblitze erzeugen konnte. Die begrenzte Anzahl an

      Zeichen erlaubte es nur, kurze Nachrichten zu übermitteln. Nedeam hoffte, es

      würde ausreichen, um sich verständlich zu machen. Allerdings durfte es in der

      Übermittlung keinen Fehler geben. Jede Botschaft musste daher von der

      empfangenden Station wiederholt und bestätigt werden, bevor sie an die

      nächste weitergeleitet wurde. Das nahm Zeit in Anspruch, denn Fehler traten

      immer wieder auf. Dennoch waren die Lichtbotschaften schneller als jedes

      Pferd.

      Die Schwertmänner, die auf den Signaltürmen ihren Dienst versahen,

      konnten sich nicht mehr darauf beschränken, im Gefahrenfalle einfach einen

      Brandstapel zu entzünden. Sie mussten nun den Umgang mit dem Spiegel und

      die Blitzsignale beherrschen.

      Die Wache runzelte leicht die Stirn, als Nedeam mit so ungewöhnlicher

      Hast auf der Plattform erschien und ihr seine Absicht unterbreitete.

      Sie strich sich über das Kinn. »Wir haben nur wenige Zeichen zu

      Verfügung,

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