Zum Teufel mit Barbie!. Sylvia M. Dölger

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Zum Teufel mit Barbie! - Sylvia M. Dölger

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manga_girl: cu, machs gut. hf

      Niemand mehr im ICQ on, mit dem Sue reden konnte. Sie öffnete wie gewohnt mehrere Webseiten und sprang von einem Netzwerk ins nächste. Hier fand sie viele Fotos, nette Zeilen und sammelte Flirtpoints. Siehe da, ein neuer Typ hatte sich gemeldet.

      »Hey Süße!«

       Rasch checkte sie sein Profil. Der Neue nannte sich Jimmy und hatte ein Bild von sich on gestellt: Ein lässiger Junge in Jeans grinste sie an und sah auch noch gut aus. Spontan antwortete sie ihm.

      2 »Wen interessiert das denn?«

      Noch ein wenig Eyeliner, etwas Lipgloss. Das reichte schon. Wie schön, dass Vanessa heute Zeit hatte! Sue warf einen letzten Blick auf das Longshirt, das unter dem Pullover hervorschaute, rief ein »tschüss, wird spät heute!« und schmiss die Eingangstür hinter sich zu. Das Kino war ganz in der Nähe, sie konnte laufen.

      Vanessa wartete schon. Sue erkannte sie schon von Weitem an ihrem hellblonden Pferdeschwanz. Doch wer waren die anderen?

      »Hi, Sue!«

      Sie wollte die Freundin mit dem üblichen ›Victory‹ begrüßen, ließ ihre Hand jedoch auf halber Strecke wieder sinken. Metall funkelte an Vanessas Lippe. Der Ring war neu. Früher hatte sie immer alles über die beste Freundin gewusst.

      »Ich hab ein paar Klassenkameraden mitgebracht.« Vanessa rollte das ›R‹ wie eine waschechte Fränkin.

      »Kein Problem«, murmelte Sue. Früher waren sie immer zu zweit ins Kino gegangen.

      »Hey, das ist Benni!« Die blauen Augen ihrer Freundin leuchteten. Von dem hatte Sue schon viel gehört – immerhin handelte jede zweite SMS von dem Typen. Vanessas großer Schwarm in der neuen Schule. Ihre Freundin hatte eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau begonnen und ging nun in die Berufsschule. Benni legte den Arm um Vanessa und zog sie an sich. Er war groß, schlank und hatte ein Zahnpastalächeln. Sue spürte einen Stich in der Herzgegend. Eigentlich freute sie sich für die beiden. Warum tat es nur so weh, Vanessa so verliebt zu sehen?

      »Cooles Piercing, Vani!«, sagte sie.

      »Ja, gell? Benni findet es auch geil.«

      »Du bist also Sue. Nett, dass wir uns mal treffen.« Unter einem langen dunkelblonden Pony funkelten Sue grüne Augen an.

      »Klar. Hab schon von dir gehört.« Sie warf Vanessa den Blick zu, auf den sie wartete.

      »Kommt, Leute! Wir holen Bier und Popcorn«, sagte Benni, drehte sich um und zog Vanessa mit sich. Sue fühlte sich überflüssig. Es wurde nicht besser, als sich die anderen vorstellten. Chris und Pat, Leon und Julia. Alles Paare. Wenig später kamen Benni und Vanessa voll beladen zurück, und sie betraten das Kino.

      Na, wenigstens kann ich gleich den Hauptdarsteller anschmachten, dachte Sue, als sie sich zwischen Vanessa und Pat setzte.

      »Ist er nicht süß?«, flüsterte Vanessa von links.

      »Klar«, antwortete Sue. Doch die Freundin hatte sich wieder an Benni gekuschelt.

      Nach einigen Werbespots begann der Film. Es wurde dunkel im Saal. Sue wollte sich auf die Handlung konzentrieren, leider lenkten sie die verliebten Pärchen in den Sitzen neben ihr ab. Mit jeder Minute sehnte sie sich mehr nach jemandem, der sie genauso ansah wie Benni Vanessa, bevor das Licht ausgegangen war.

      »Und? Wie fandet ihr den Film?« Vanessa hatte ganz rote Wangen.

      »Geil«, sagte Benni, die anderen stimmten ihm zu.

      »Gibt nichts Besseres als 3D-Kino. Und dann diese Farben«, säuselte diejenige, die sich als Pat vorgestellt hatte. »Die blauen Gestalten waren echt schön, gell? Und die wilden Tiere. Genial.« Ihre Augen leuchteten.

      »Mir war das zu ... « Sue brach ab.

      »Ja, super gezeichnet. Und sehr spannend. Richtig cool. Die Blueray muss ich haben!« Dieser Chris wirkte auch begeistert. Seine Hand spielte mit Pats langen dunklen Locken.

      »Ich finde ... « Sue trat von einem Bein aufs andere.

      »Den schauen wir uns noch mal bei mir Zuhause an, gell Schatz?« Er wirkte auf Sue um einiges älter als Pat. Lag wahrscheinlich auch an seinem spitzen Kinnbart. Sie wollte endlich auch etwas zum Film sagen.

      »Wusstet ihr, dass Schauspieler dahinter stecken, die vorher alle Szenen drehen mussten?«, fragte sie laut in die Runde. Wie meistens interessierte sie sich mehr für die technische Umsetzung als für die teilweise kitschige Handlung. Allein dieses Happy End. War ja mal wieder typisch. Alle nickten.

      »Manche hat man sogar richtig gut erkennen können«, erwiderte Leon, der bisher recht schweigsam gewesen war. Inzwischen standen sie unschlüssig im Vorraum herum. Diese Julia hatte noch keinen Ton gesagt. Was war denn mit der los? Sie hing an Leon, als müsste sie sich festhalten. Das kurze braune Haar ließ sie wie einen Jungen aussehen.

      »Und jetzt? Wo wollen wir hin?« Vanessa schaute Benni an.

      Sue kaute auf ihrer Unterlippe. Wollte sie noch wohin? Mit denen? Vielleicht besser als allein Zuhause mit den Eltern herumhängen und wieder über Thailand zu diskutieren.

      »Wie wäre es mit einer Kneipentour?«, fragte Chris. »Irgendwo ist bestimmt was los!«

      »Gute Idee! Wer ist dabei?« Benni strahlte. Das Gemurmel verriet ihr, dass die anderen begeistert waren. »Na, komm schon mit, Sue«, drängelte Vanis. Gegen ein oder zwei Kurze und ein paar Bier hatte Sue auch nichts einzuwenden. Wenn sie schnell dicht wurde, würde sie den Abend besser ertragen.

      Wenig später schlenderten sie durch die Altstadt, kamen an der Mädchenrealschule vorbei. Die Pärchen Arm in Arm. Sue mummelte sich in ihre dicke Jacke.

      Mitten in der Nacht war hier nicht viel los, die meisten Cafés hatten schon geschlossen. Schließlich landeten sie am Chelsea. Draußen standen viele Raucher. Drinnen empfing sie gedämpftes Neonlicht. Grelle Bilder schmückten die Wände. Nicht gerade gemütlich, aber wenigstens war es warm. Sie stellten sich an die Theke und bestellten Bier. Sue ließ den Blick schweifen. Irgendwo ein bekanntes Gesicht? Ab und zu kam sie hierher und kannte inzwischen auch ein paar Leute flüchtig. Leider war niemand da. Das Bier rann ihr herb die Kehle hinab. Die anderen erzählten von ihren Ausbildungen, lästerten über die Kunden in den Läden, in denen sie arbeiteten.

      »Du weißt gar nicht, wie gut du es hast, Sue. Was machst du eigentlich genau?« Pats leichtes Lispeln irritierte Sue.

      »Ich … ähm … ich will Mechanikerin werden. Bin deswegen gerade auf einer Berufsfachschule für Maschinenbau, an der Franz Oberthür. Mach da auch die mittlere Reife.« Sue trank einen Schluck Bier. Sie war schon beim zweiten Glas, während die anderen am ersten rumsüffelten.

      »Sue hat schon als kleines Mädchen immer mit Autos gespielt! Sie ist da voll begabt!«, ergänzte Vanessa lachend.

      »Wo ist denn deine Schule?«, fragte Julia.

      »Gleich hier um die Ecke.« Sue trank einen Schluck.

      »Und gefällt es dir dort?«, fragte Benni, dessen Hand Vanessas

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