REMEMBER HIS STORY. Celine Ziegler
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Mir schlägt das Herz bis zum Hals und ich fühle mich mehr als bedrängt. „Danke“, sage ich fast flüsternd und nehme ihm die Haarsträhne weg, versuche, meine Furcht nicht zu zeigen, doch es gelingt mir ganz und gar nicht.
„Und ich deine Haut“, sagt wieder der Typ mit dem Arm um mich rum und streicht mir mit seinem Zeigefinger und extrem schmutzigem Fingernagel über meine Hand.
Schnell drehe ich mein Gesicht weg und sehe Hilfe suchend zu Nathan. Er beobachtet die ganze Szene praktisch belustigt. Gleichgültig raucht er an seiner Zigarette und lehnt sich locker in den Sessel zurück.
„Magst du keine körperliche Nähe?“, fragt Connor und presst mich an seine Seite, sodass ich keine Chance habe, mich zu wehren. Er sieht beinahe wütend aus.
„Connor, lass sie“, sagt das Mädchen und funkelt ihn böse an. „Siehst du nicht, dass du ihr Angst machst?“
Connor sieht zu mir und zieht an seiner Zigarette. „Ist das so?“, fragt er und bläst mir den Zigarettenrauch ins Gesicht.
Schnell halte ich den Atem an und kneife die Augen zu. „Bitte“, krächze ich und versuche, mich aus seinem Griff zu winden. „Hör bitte auf.“
„Setz dich zu mir“, schlägt der Typ mit den langen schwarzen Haaren vor, der auf einem Stuhl sitzt, und klopft auf sein Bein. „Bei mir bist du sicher, Kleine … Ich verspreche es dir.“
Ich schaffe es, mich aus Conners Arm zu winden, und richte meine Jacke, quetsche mich erneut an die Lehne. „Schon okay“, hauche ich eingeschüchtert.
„Wo hast du die denn aufgegabelt?“, meckert Connor und sieht zu Nathan. „Noch langweiliger ging es nicht.“
„Willst du eine Zigarette?“, fragt mich leise der Typ rechts von mir und hält mir seine Schachtel entgegen.
Ich schüttle den Kopf.
Er runzelt die Stirn. „Was?“
„Ähm, ich rauche nicht.“
Nathan drückt seine Zigarette an der Sessellehne aus und sagt: „Ich habe sie nicht aufgegabelt, sie ging mir einfach nur ständig auf den Sack und hier nach wird sie mir nicht mehr auf den Sack gehen.“
„Wie, du rauchst nicht?“, fragt der Typ neben mir wieder leise, während Nathan mit den anderen redet.
Ich blinzle verwirrt. „Ich rauche halt nicht … Das ist sehr ungesund.“
„Ungesund?“, fragt er fast schon überfordert, als wüsste er nicht, was dieses Wort bedeutet.
„Ja … Das Nikotin ist sehr schlecht für deinen Körper.“
„Schlecht für meinen Körper“, wiederholt er perplex und nimmt die Schachtel zurück, starrt sie benebelt an.
„Ja“, meine ich irritiert. Anscheinend wusste er das nicht. Er sieht aus wie fünfundzwanzig, doch wirkt wie ein kleiner Junge.
Was ist nur los mit diesen Leuten? Sie wirken alle so befremdlich. Solche Leute wie hier sieht man normalerweise nur auf der Straße oder in Filmen. Ich gehöre hier nicht hin. Ganz und gar nicht. Am liebsten wäre ich jetzt zu Hause beim Abendessen mit meinen Eltern, während ich ihnen von meinem Tag erzähle. Ich hätte nicht mit Nathan hierherkommen sollen, ich hätte es wissen sollen. Natürlich unterscheidet sich meine Welt stark von seiner, was hatte ich auch erwartet? Er ist verrucht, genauso wie die Menschen hier in diesem Zimmer. Sie strahlen alle das Gleiche aus. Diese rabenschwarze Aura.
Das Mädchen mit den grünen Haaren sieht mich an und ich wage zu behaupten, dass Mitleid in ihrem Blick zu erkennen ist. Der Typ, auf dem sie sitzt, sieht mich ebenfalls nur gleichgültig an, doch er scheint nicht wegsehen zu wollen.
„Hast du was von Eduard gehört?“, fragt der Kerl mit den langen schwarzen Haaren Nathan, der sich eine weitere Zigarette anzündet.
„Nein, habe ich nicht“, sagt Nathan genervt. „Fang nicht schon wieder mit der Scheiße an, ich kümmere mich darum.“
„Das hast du schon vor zwei Monaten gesagt.“
„Mir scheißegal, ich kümmere mich darum.“
Ich würde Nathan gerne fragen, wer dieser Eduard ist und was es mit ihm auf sich hat. Letztens in der Stadt hat er mich auch schon gefragt, ob Eduard mich geschickt hat. Doch es wäre sinnlos. Er würde ja doch nicht mit mir reden, sondern mich wieder beleidigend abblocken.
„Willst du mal ziehen?“, fragt mich der Typ wieder neben mir und hält mir ein langes Glasgestell hin. Ich betrachte es überfordert und er erklärt: „Das ist eine Bong. Keine Zigarette.“
Sofort gehen bei mir die Alarmglocken an. Eine Bong. Von einem Referat in der Schule weiß ich, dass diese Teile mit Drogen in Verbindung stehen und dass das noch viel schlimmer als Nikotin ist. „Nein, danke“, lehne ich deshalb ab.
Wieder nimmt der Typ verwirrt die Bong zurück. „Wieso? Rauchst du auch nicht Bong?“
Ich schüttle den Kopf. „Nein … Ich nehme keine Drogen.“
„Jasper, gib’s auf“, lacht der Typ mit den schwarzen, langen Haaren. „Die Kleine ist mehr als langweilig. Reich das Ding mal durch.“
Der Typ neben mir, anscheinend heißt er Jasper, reicht nickend die Bong durch.
„Ich bin nicht langweilig“, verteidige ich mich, weil ich nicht ständig auf mir rumhacken lassen will. „Ich rauche einfach nur nicht und nehme keine Drogen. Daran ist nichts langweilig. Das ist Anstand.“
Connor lacht laut auf und nimmt dem Typ die Bong ab. „Wir scheißen auf Anstand, bei uns bist du scheiße langweilig.“ Er hält ein Feuerzeug daran und nimmt einen tiefen Zug, dann atmet er es aus und hustet. „Trinkst du wenigstens Alkohol?“
„Wenn es einen Anlass dazu gibt, ja.“
„Dann ist heute ein Anlass dazu“, säuselt Jasper und holt eine Glasflasche hervor mit durchsichtigem Inhalt und stellt sie auf den Tisch.
Ich schlucke schwer. Nein, heute ist definitiv kein Anlass dazu, Wodka zu trinken, dazu gibt es nie einen Anlass. Ich trinke höchstens mal Sekt auf Geburtstagen oder Familienfesten, aber doch keinen Schnaps.
Connor greift sich die Flasche und öffnet sie und nimmt einen kräftigen Schluck. Perplex beobachte ich ihn dabei. Ich würde mich danach sofort übergeben. Er setzt die Flasche ab und zischt auf. Anschließend hält er sie mir hin. „Hier.“
Schnell schüttle ich den Kopf.
„Was? Trink einen Schluck, ich dachte, du trinkst Alkohol.“
Ich beiße mir auf die Zunge. Ich will nach Hause. Mit meinen Augen bettle ich Nathan an, dass ich gehen möchte und ich mich mehr als unwohl fühle. Das hier ist vielleicht seine Welt, aber nicht meine. Doch Nathan sieht mich nur mit leicht erhobener Braue an, ihm scheint es total egal zu sein.
Mich trifft etwas an den Kopf, worauf ich sofort wieder