REMEMBER HIS STORY. Celine Ziegler

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REMEMBER HIS STORY - Celine Ziegler

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dir gesagt, dass es eine beschissene Entscheidung war, mit mir zu kommen!“

      Ein großer Teil von mir wusste, dass so was passieren würde, als ich auf Nathans Motorrad gestiegen bin, und ein anderer, kleinerer, dümmerer Teil hatte gehofft, dass man vielleicht leibhaftig mit ihm reden könnte und er mal kein arroganter Vollidiot ist. Schon seit einer Stunde frage ich mich selbst, wieso ich überhaupt zugelassen habe, dass er so viel Platz in meinem Kopf einnimmt.

      Er hat mir doch schon als Achtjährige ständig wehgetan, wieso lasse ich das selbst zehn Jahre später noch zu?

      Nathan ist ein arroganter Mistkerl mit einem riesigen Ego und so jemanden sollte ich nicht in mein Leben lassen, vor allem, wenn er mich schon zum zweiten Mal allein in der Kälte lässt. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin, mein Handy ist kaputt durch den Wodka und ich stinke nach Alkohol, außerdem friere ich mich beinahe zu Tode, weil meine Haare einfach nicht trocknen wollen.

      Schlechte Entscheidung hat er gesagt, als ich mit ihm gekommen bin. Hätte ich doch nur auf ihn gehört. Mittlerweile ist es schon nach neun Uhr und meine Eltern werden stinksauer sein, weil ich nicht mal Mama geschrieben habe. Es würde mich nicht wundern, wenn sie die Polizei rufen, wenn ich nicht vor zwölf Uhr zu Hause bin. Meine Mutter ist in solchen Fällen sehr pingelig, dennoch wäre es mir recht, wenn sie nach mir suchen würde, denn ich bin mir sicher, dass meine Haarspitzen bereits Eispartikel bilden vor lauter Kälte.

      Ich presse meine Knie noch enger an meine Brust und lege meine mittlerweile nur noch halbnasse Jacke über mich. Den Wodkageruch ignoriere ich einfach, indem ich nur durch den Mund atme und an etwas Schönes denke.

      Blumen. Ja, Blumen. Ich stelle mir vor, ich würde in einem Blumenbeet liegen und ein paar davon in mein Buch kleben, das ich Papa zum Geburtstag schenken möchte.

      Ich schrecke auf, weil plötzlich ein lauter Motor gemischt mit quietschenden Reifen auf der Straße neben mir ertönt.

      Ich erkenne erst Nathans Gestalt, als er stehen bleibt und sein Licht ausschaltet, das direkt in meine Richtung geleuchtet hat. Er zieht seinen Helm ab, stemmt sein Motorrad auf den Ständer und kommt auf mich zugestampft. Nathan sieht mehr als zornig aus.

      Ich wende mich von ihm ab und beachte nicht mal ansatzweise seinen wütenden Ausdruck. Er beeindruckt mich damit nicht mehr, für mich ist er nur noch lächerlich.

      „Hast du Connors Brieftasche geklaut?“, fragt er mich aggressiv und stellt sich einen Meter von der Bank hin.

      Ich sehe ihn ungläubig an. Das kann doch nicht sein Ernst sein. „Wie bitte?“

      „Du hast mich verstanden“, zischt er. Selbst durch die Dunkelheit kann ich das Düstere in seinen Augen erkennen.

      „Warum sollte ich seine Brieftasche stehlen?“

      „Um dich zu rächen, um … keine Ahnung, mir scheißegal. Sag einfach, ob du sie hast oder nicht.“

      „Natürlich habe ich sie nicht! Ich habe es nicht nötig zu stehlen, frag lieber mal den Rest deiner netten Freunde!“ Vor lauter Kälte wieder zitternd, ziehe ich mir die Jacke enger um den Körper und lasse mich mehr in die Bank sinken. „Und jetzt lass mich allein. Ich habe Besseres zu tun, als mich mit dir zu unterhalten.“

      Nathan lacht feindselig auf und verschränkt die Arme. „Das sehe ich. Du stinkst bis hier hin und siehst gleichzeitig noch beschissener aus, als ich dachte.“

      „Wow“, sage ich halb lachend und sehe von ihm weg. „Selbst in Momenten wie diesen bist du noch so.“

      „Wie?“

      „Gemein.“

      „Gemein“, amüsiert er sich.

      Ich sehe ihn giftig an. „Ja, gemein. Und damit du mich nicht länger ertragen musst, kannst du jetzt gehen. Du hast es geschafft. Ich will definitiv nichts mehr von dir wissen.“

      „Das ging einfacher als gedacht“, lacht er und setzt sich neben mich, allerdings mit großem Abstand.

      Entsetzt blicke ich zu ihm. „Was wird das? Willst du jetzt plaudern, mich noch mehr beleidigen? Ich will nicht, dass du hier bist, schon vergessen?“ So zickig kenne ich mich gar nicht. Ich würde niemals mit jemandem so respektlos reden, doch vor Nathan habe ich einfach keine Achtung mehr. Zwar weiß ich immer noch nicht, was damals in seiner Kindheit passiert ist, doch ich möchte ihn einfach aus meinem Leben streichen. Er hat mich enttäuscht.

      Jetzt sieht er spottend zu mir. „Ich bin gemein, schon vergessen? Wieso bist du überhaupt hier? Hast du keine überfürsorglichen Eltern, die dich suchen?“

      „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, meckere ich und rutsche weiter von ihm weg, ganz an den Rand, sodass ich beinahe auf dem Boden lande, doch das ist mir egal. In seiner Nähe fühle ich mich mickrig und ich mag dieses Gefühl nicht.

      „Also was hast du vor? Hier die Nacht verbringen?“

      „Das geht dich nichts an. Geh und kümmere dich um … Keine Ahnung. Nehm deine Drogen und rauch deine Zigaretten, aber lass mich einfach in Ruhe.“

      „Du hast recht“, sagt er und greift in seine schwarze Jacke, holt eine Packung Zigaretten hervor. „Ich könnte tatsächlich eine rauchen.“ Er steckt sich den Krebsstängel zwischen die Lippen und sieht mich an. „Du hast nicht zufällig Feuer?“

      Ich sehe ihn nur mit zusammengekniffenen Augen an.

      „Dachte ich mir schon“, nuschelt er gleichgültig und greift in seine Hosentasche, holt ein silbernes Feuerzeug hervor, zündet damit die Zigarette an. „Willst du auch eine?“

      „Sag mal, was soll das werden?“, frage ich genervt und ignoriere seine dumme Frage. „Willst du mir den Abend noch unerträglicher machen? Denkst du nicht, dass du und deine Freunde mich schon genug bloßgestellt habt?“

      „Ich tue doch nichts, als hier sitzen. Wenn du meinst, wie ein Penner hier zu schlafen, dann kann ich dafür auch nichts. Das ist ein öffentlicher Platz.“ Er kann wirklich kaum einen Satz sagen, ohne mich nicht zu beleidigen. Anscheinend hat er das schon richtig drauf. Ihm kommen die Sätze flüssig von der Zunge, als hätte er jahrelang nichts anderes gemacht. Oh, stimmt ja, er hat schon damals jahrelang geübt.

      Doch es macht sowieso keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Er ist arrogant und überheblich, mit einem riesigen Ego. Wie soll man auch mit so jemandem normal reden können?

      „Okay“, sage ich beinahe erschöpft und lege mich auf die Seite, doch mache mich so klein, wie ich kann, damit ich ihm nicht zu nahe komme. „Dann sei wenigstens still.“ Seufzend schließe ich die Augen und wünschte, ich würde in meinem warmen Bett liegen.

      „Du willst ernsthaft hier pennen? Das ist beinahe lustig“, höre ich seine tiefe Stimme.

      „Sei bitte still. Ich will einfach nur die Nacht rumbekommen.“

      Nathan lacht leise brummend und ich höre, wie er an seiner Zigarette zieht und den Rauch ausatmet. „Wenigstens gehst du mir auf der Arbeit nicht mehr auf den Sack.“

      „Allerdings“, sage ich. „Ich werde nicht mehr dort arbeiten.“

      Nach einer kurzen Pause fragt Nathan: „Wieso?“

      „Wegen

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