In Berlin vielleicht. Gabriele Beyerlein

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In Berlin vielleicht - Gabriele Beyerlein

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      Gabriele Beyerlein

      In Berlin vielleicht

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Titelseite

       KAPITEL 1

       KAPITEL 2

       KAPITEL 3

       KAPITEL 4

       KAPITEL 5

       KAPITEL 6

       KAPITEL 7

       KAPITEL 8

       KAPITEL 9

       KAPITEL 10

       KAPITEL 11

       KAPITEL 12

       KAPITEL 13

       DIE BERLIN-TRILOGIE

       BERLIN, BÜLOWSTRASSE 80 a

       PRESSESTIMMEN

       ÜBER DIE AUTORIN

       WIE HAT IHNEN DAS BUCH GEFALLEN?

       VORSCHAU

       EDITION GEGENWIND

       Impressum neobooks

      Titelseite

       Gabriele Beyerlein

       IN BERLIN VIELLEICHT

      Roman

      Edition Gegenwind

      KAPITEL 1

      Im Traum hätte es nicht schöner sein können, das Schloss. Ihr Schloss. Ein behäbiger Backsteinbau war es, mit hohen Fenstern, einer geschwungenen Freitreppe, einem verwitterten Wappen über dem Eingang und einem trutzigen Turm aus behauenen Sandsteinquadern, der viel älter aussah als das restliche Gebäude. Eine Platanenallee führte zu dem Platz vor dem Schloss. Die Wirtschaftsgebäude versteckten sich hinter einer hohen Hecke.

      Lene blieb stehen und nahm den Anblick tief in sich auf, merkte sich jede Einzelheit als Stoff für ihre Träume: das Schloss ihres Vaters.

      Sie hatte einen Spaziergang gemacht, weil die Frühlingssonne schien, und jetzt würde sie ins Schloss zurückkehren und in ihr Zimmer hinaufsteigen — wo mochte es liegen? Mit den Augen suchte sie die Fassade ab und entschied sich für das Eckzimmer im ersten Stock mit dem kleinen Balkon. Sie nickte und spann im Weitergehen den Faden fort: Sie würde sich in den Sessel vor dem Kamin setzen — vielleicht gab es aber auch einen Kachelofen — und klingeln und nach einer heißen Schokolade mit Sahne verlangen. Wie das wohl schmeckte? Grete hatte damit geprotzt, dieses geheimnisvolle Getränk in einem Café in der Stadt genossen zu haben. Nach der Schokolade würde Lene ein Buch lesen, ein gutes Buch natürlich, sie las nicht solche Hefte für zehn Groschen wie die Mägde. Und schließlich würde sie Klavier spielen, die Mondscheinsonate, sie konnte gut spielen, fast so gut wie der Herr Lehrer, der zu ihr ins Schloss kam und ihr Unterricht gab. Oder war heute sogar ihre Klavierstunde? Ja, das wäre schön — das Herz klopfte schneller bei dem Gedanken. Neben ihm am Klavier sitzen, ganz nah bei ihm, und zuhören, wie er spielte und ihr etwas erklärte, und dann ihm vorspielen, was sie geübt hatte, fehlerlos und mit so viel Gefühl, dass er nicken und sagen würde: Es ist eine Freude, so eine Schülerin zu haben! Danach wäre schon Abendbrotzeit und sie würde ins Speisezimmer hinuntergehen und mit ihren Eltern gemeinsam essen, und ihr Vater würde fragen: Wie hast du den Tag heute verbracht, meine Tochter?

      Eine Kutsche ratterte von hinten heran. Lene drehte sich um, stand am Straßenrand und sah der Kutsche entgegen, zwei glänzende Rappen und der Kutscher mit Zylinder, die Vorhänge waren zugezogen, dennoch machte Lene einen Knicks. Vielleicht war es ja der Herr Baron. Wenn der wüsste, was sie sich gerade ausgedacht hatte! Sie lachte in sich hinein.

      Nun hatte sie die Abzweigung erreicht, an der sie die Allee verlassen und auf den mit Schlaglöchern übersäten Fahrweg zu den Wirtschaftsgebäuden einbiegen musste. Lene zögerte. Noch könnte sie umkehren. Einfach zurück ins Dorf wandern und der Frau Lehrer sagen, sie habe die Mutter nicht angetroffen. Nein, sie habe nicht daran gedacht, jemanden vom Gesinde zu bitten, der Mutter auszurichten, dass in zwei Wochen Lenes Konfirmandenprüfung war und in vier Wochen die Konfirmation. Wenn dann die Mutter nicht in die Kirche kam, weder zur Prüfung noch zur Konfirmation, dann könnte sie sich sagen, die Mutter habe es eben nicht gewusst. Aber wenn die Mutter es wusste und trotzdem nicht kam ...

      Lene bückte sich, hob ein paar kleine Steine auf und schleuderte sie gegen die Platanen. Es hätte keinen Zweck. Die Frau Lehrer würde sie zwingen, einen Brief an die Mutter zu schreiben.

      Die Frau Lehrer meinte es gut. Sie hatte gesagt, sie wolle, dass Lene nicht ganz allein dastehe zu ihrer Konfirmation, da doch die andern alle ihre Familien hatten, ihre Väter und Mütter und Geschwister und Tanten und Onkel und Großeltern. Die Frau Lehrer hatte keine Ahnung davon, wie das war, wenn man nicht wusste, ob der einzige Mensch, den man hatte, überhaupt noch etwas von einem wissen wollte. Und wenn man zu den Leuten, zu denen man gehören wollte, eben nicht wirklich gehörte.

      „Ganz

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