Jesse. Conny Walker

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Jesse - Conny Walker

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Tochter machen, ihrem Umfeld. Das hat uns bisher immer geholfen die Gesuchten zu finden.“

      „Meine Frau und ich lieben uns, wie am ersten Tag. Wir lieben unsere Kinder. Wir haben zwar des Öfteren Meinungsverschiedenheiten, aber die schaffen wir gemeinsam wieder aus der Welt.“ Edward warf einen fragenden Blick zu DeWald, dieser schien heute nur als Beobachter anwesend zu sein, was Edward sehr missfiel. Er hätte sich mehr Unterstützung von ihm gewünscht. Mehr Anteilnahme. Agent Wilson fuhr fort. „Haben sie in letzter Zeit Jemanden gesehen, der Jesse beobachtet hatte? Gefolgt war?“ Edward musste nachdenken. Auf so etwas hatte er nie wirklich geachtet. Er musste die Frage schließlich mit einem „Das weiß ich nicht“ beantworten.

      „Was wissen Sie über Jeremy und Andrea Paciello?“

      „Jesse und Jerry sind seit dem Kindergarten befreundet. Die beiden verbringen fast die gesamte Freizeit miteinander. Jesse hat schon oft bei ihm übernachtet und auch umgekehrt. Andrea ist eine gut situierte Frau, die mitten im Leben steht. Sie ist erfolgreich im Beruf und eine herausragende Mutter.“

      „Können Sie sich vorstellen, dass Andrea Paciello Jesse entführt hat?“ Spontan hätte Edward die Frage sofort verneint. Aber das Wort kam nicht aus seinem Mund, er ertappte sich dabei, dass er sich bereits selbst diese Frage selbst gestellt hatte, nur noch nicht über die Antwort nachdachte oder eher nachdenken wollte.

      „Nein“, sagte er schließlich, eher zögerlich. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“

      „Kennen Sie sonst jemanden, der Ihnen oder Ihrer Familie schaden will?“

      Edward verneinte. Wer sollte ihm schon schaden wollen? Er war schließlich Reverend von Beruf und kein Anwalt, Banker oder Polizist.

      Agent Donaldson beendete die Befragung mit der Bitte sich in Jesses Zimmer umsehen zu dürfen, auf der Suche nach einem Hinweis für ihr Verschwinden. Edward nickte und verriet ihr den Weg. DeWald folgte ihr.

      „Mr. Carson, wo ist ihre Frau? Ich würde mich gern auch mit ihr unterhalten?“

      „Amy ist in der Küche, einfach den Gang entlang.“ Agent Wilson bedankte sich und ließ Edward im Wohnzimmer allein.

      Edward nahm das Telefon in die Hand, wählte eine Nummer und wartete:

      „Der Teilnehmer ist im Moment nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.“ Luigi ging noch immer nicht an sein Handy. Bei Jesse, Jerry und Andrea meldete sich nach wie vor nur die Mailbox. Edward lief nach oben in Jesses Zimmer, wollte die Agentin und DeWald beaufsichtigen, während sie im Privatleben seiner Tochter rumschnüffelten.

      „Mr. Carson“, fing Agent Donaldson an, als sie Edward in der Tür entdeckte. „Was ist das für ein Gerät?“ Die Agentin zeigte auf einen Apparat auf dem Nachttisch von Jesses Bett.

      „Das ist Jesses Pari Boy, ein Inhalationsgerät. Meine Tochter leidet an Asthma. Sie muss daher regelmäßig Medikamente einnehmen.“ Donaldson warf Edward verdutze Blicke zu.

      „Warum haben Sie uns das nicht längst erzählt?!“ Edward blieb relativ gelassen.

      „Jesse trägt ihre Notfallmedizin um den Hals. Amy hatte ihr eine Kette dran gemacht, weil sie den Inhalator permanent irgendwo hat liegen lassen.“

      Edward war insgeheim froh über Amys Idee mit der Kette. Oft genug hatte er mitbekommen, wie Jesse einen Asthmaanfall hatte und ihr Inhalator nicht zur Hand war. Zweimal hatte sie ihn sogar am Freitag in der Schultoilette vergessen, dann musste er seine Tochter am Wochenende in die Notaufnahme bringen.

      ++DeWald++

      10:15Uhr

      DeWald hatte sich in sein Büro zurückgezogen. Frank Wilson und seine Truppe hatten alles im Begriff, alles an sich gerissen. DeWald fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen.

      Die Haus-zu-Haus Befragung in der Nachbarschaft der Paciellos hatte nichts ergeben, entweder waren die Leute in der Zeit nicht zu Hause, oder sie hatten nichts bemerkt. Niemand hatte Jesse an dem Nachmittag gesehen. Weder Jesse, noch Jerry, noch Mrs. Paciello. Noch immer war ungewiss, ob Jesse überhaupt bei den Paciellos angekommen war oder nicht. Somit war auch der Zeitpunkt ihres Verschwindens nicht sicher. Sie konnte auf dem Weg zum Paciello Haus bereits verschwunden sein, oder auf dem Weg von ihrem Schulfreund nach Hause. Die Paciellos selbst waren auch noch nicht entlastet. Es war sehr verdächtig, dass Andrea und ihr Sohn nirgends zu finden waren.

      Es klopfte an die Tür. Officer Cochran betrat das Zimmer. „Serge, die Agents Hoffman und Riggs haben interessante Neuigkeiten, außerdem sind die Beamten aus der Schule zurück.“

      „Ich komme gleich.“ Cochran verschwand wieder. DeWald folgte ihr kurz darauf. Die Agents hatten sich an der rollbaren Tafel aufgestellt, warteten, bis alle aufmerksam zuhörten.

      „Riggs und ich haben bei der Überprüfung der Paciellos und der Carsons einiges Interessantes herausgefunden. Edward Carson, geboren und aufgewachsen in Buffalo, heiratete nach seinem Studium der Theologie seine große Liebe Amy Parker. Gemeinsam bekamen sie dann drei Kinder: Malcolm, Linda und Steven. Jesse kam erst vor drei Jahren zu den Carsons, vorher lebte das Mädchen in New York bei ihrer Mutter Fiona Grey und deren Ehemann Robert. Fiona und Jesse wurden jahrelang von Robert misshandelt, emotional wie physisch. Im März vor drei Jahren hatte Grey seine Frau erneut verprügelt und sie dabei getötet. Als Jesse kurz darauf von der Schule nach Hause kam, fand sie ihre tote Mutter am Boden liegend vor.“

      Wilson stoppte kurz die Ausführung, wandte sich mit einer Frage an DeWald.

      „Wussten Sie das? Wussten Sie, dass das Mädchen erst seit kurzen hier lebte?“

      „Ja, das wusste ich.“

      „Und daran gedacht, uns davon zu erzählen, dass das Mädchen vorher woanders gelebt hatte, haben sie nicht, oder wollten sie uns das verschweigen.“ DeWald merkte, dass Agent Wilson säuerlich angehaucht war.

      „Erstens hielt ich das nicht für relevant, da das mit dem Verschwinden des Mädchens nichts zu tun hat. Zweitens gefällt mir ihr Ton nicht, Agent Wilson.“ Die Männer warfen sich scharfe Blicke zu. Agent Donaldson ging dazwischen. Riggs fuhr fort, auch um die Situation zu entschärfen.

      „Fiona Grey hatte in ihrem Testament festgelegt, dass ihre Tochter bei ihrem leiblichen Vater leben sollte, Reverend Edward Carson.“

      Wieder erntete DeWald vorwurfsvolle Blicke von den Agents. DeWald entschied sich dafür dem FBI noch mehr zu verraten. Bei der Ankunft von Jesse in Bakersfield, beziehungsweise als der Reverend ihm von dem Testament erzählt hatte, da hatte DeWald dieselben Fragen, wie die Agents nun. Hatte Carson eine Affäre mit Fiona Grey? Wusste Mrs. Carson davon?

      Die Sachlage war völlig anders. Fionas Mann, ihr erster Ehemann, hatte Monate vor Jesses Geburt einen schweren Unfall, wurde dabei zeugungsunfähig. Die beiden wollten aber unbedingt noch eine Tochter. Nach langen und ewigen Diskussionen hatten sie sich letztendlich für eine Samenspende entschieden. Ein Fremder sollte der biologische Vater des Mädchens sein. Fiona wurde schließlich schwanger und Jesse kam auf die Welt. Fiona stellte Nachforschungen an, um den Namen des leiblichen Vaters herauszufinden, ihr Mann half ihr dabei. Edward hatte DeWald dann erzählt, Fiona

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