Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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das zeremonielle Symbol der Königswürde. Ihr Griff bestand aus

      massivem Gold, und die heiligen Symbole des Volkes waren in Silber darin

      eingelassen. Das Ende des Griffstückes war aus einem feinen Stahl

      geschmiedet und wies zahlreiche Einkerbungen und Dornen auf. Was wie

      Verzierung wirkte, war jedoch der Schlüssel zur Macht über die Stadt des

      Zwergenvolkes. Denn wer auch immer den Stiel der Axt in den Thron des

      Zwergenkönigs steckte, gebot über die Menschen des kleinen Volkes. Aber

      nun würde ein orkisches Rundohr Grünschlag in den Thron stecken.

      Erneut polterten Steine, und Balruk umklammerte den Griff seiner

      einfachen Streitaxt fester. »Mögen die Bestien nur kommen. Wir schicken sie

      in die feurigen Abgründe hinab.«

      Einer der Begleiter blinzelte und schirmte seine Augen gegen das grelle

      Sonnenlicht ab. Bald würde die Sonne untergehen, doch auch die Nacht

      würde ihnen keinen Schutz gegen die Orks bieten. Diese konnten mit ihren

      rötlichen Augen in der Dunkelheit ebenso gut sehen wie die Angehörigen des

      Zwergenvolkes, und sie rochen das Fleisch von anderen Wesen schon auf

      große Entfernung.

      »Hier ist es so gut wie an anderer Stelle«, sagte Balruk grimmig. »Der

      Abgrund möge sie verschlingen, unsere Beine sind zu kurz, um ihnen

      davonzulaufen.«

      »Dann werden wir sie aufhalten, mein König«, sagte einer der anderen

      Zwerge. »Ihr müsst die Axt Grünschlag zurückerlangen. Ihr müsst Hilfe für

      unser Volk herbeiholen.«

      Ja, er musste Hilfe holen. Doch wenn die Legionen der Orks auferstanden

      waren und ihre Macht bereits bis in die Städte der Zwerge reichte, wo mochte

      es da in der Oberwelt noch Hilfe geben? War das Erscheinen der Horden in

      der grünen Kristallstadt Nal’t’rund nicht das sichere Zeichen dafür, dass es

      keine freien Menschenwesen und Elfen mehr gab?

      Die Orks hatten die Bewohner der Stadt überrascht, sie förmlich überrannt,

      und Balruk fühlte eine tiefe Scham, sein Volk so schmählich im Stich

      gelassen zu haben. Doch er wusste, dass sein Volk ohne fremde Hilfe nicht

      widerstehen konnte, denn die Axt Grünschlag war der Schlüssel zu dessen

      Macht. Balruk musste die Axt wieder an sich bringen, und dazu benötigte er

      Hilfe. Die Hilfe anderer Zwerge oder anderer Wesen. Wie auch immer, die

      Axt musste zurück in seine Hand.

      Mit zehn Getreuen war er geflohen, hatte sich an den Wachen der Orks

      vorbeigeschlichen, während sich seine Hände fest um den Griff der Streitaxt

      geklammert hatten, im Verlangen, die Schädel der Bestien einzuschlagen. Sie

      hatten den Pfad am Sprung des Flusses genommen und waren dem Verlauf

      des Gebirgsrückens gefolgt. Balruk hatte sich erst nach Osten zur roten

      Kristallstadt begeben wollen, doch dieser Weg war ihm versperrt gewesen,

      denn von dort kamen die Legionen der Orks. Beim Anblick der

      herandrängenden Horden war Balruk von einer schmerzlichen Angst um seine

      zurückgebliebenen Vettern erfasst worden, und so hatten er und seine Männer

      sich dem Feind gestellt und sie für eine Weile aufgehalten. Doch sieben

      tapfere Axtschläger waren dabei ums Leben gekommen, und Balruk und seine

      drei letzten Begleiter waren nicht stark genug, um einem erneuten Angriff zu

      trotzen. So hatten sie sich nun nach Süden gewandt, dem Land der

      Menschenwesen entgegen.

      »Meint ihr, die Menschenwesen werden uns helfen?« Balruk erwartete

      keine Antwort. Sie wussten nicht einmal, ob es überhaupt noch freie

      Menschenwesen gab.

      Einer der Begleiter kratzte sich ausgiebig im Schritt und stieß ein heiseres

      Knurren aus. »Vielleicht vermag der Weiße Zauberer uns zu helfen.«

      Weit unten, am Ende der südlichen Gebirgsausläufer, erhob sich der

      gewaltige Hammerturm des großen Weißen Zauberers, dem alten Freund der

      Menschenwesen und des Zwergenvolkes. Seine Macht war so groß und sein

      Zauber so geheimnisvoll wie der Turm, den er bewohnte. Es war ein Gebäude

      in der Form eines gewaltigen Hammers, und seine Gestalt verriet dem

      Näherkommenden die Macht seines Besitzers, denn egal, von welchem

      Standpunkt aus man ihn betrachtete, hatte der Hammerkopf stets die gleiche

      Form.

      Erneut polterten Steine, und einer der Zwerge beugte sich ein wenig vor.

      »Sie kommen. Ich kann zehn und mehr Rundohren erkennen.«

      »Dann werden es noch mehr von ihnen sein«, seufzte Balruk. »Kannst du

      auch Spitzohren ausmachen?«

      Sie verabscheuten die Spitzohren in besonderem Maße, obwohl diese Orks

      eine halbwegs passable Größe für die Zwergenkämpfer hatten und man sich

      bei ihnen nicht sonderlich recken musste, um den Schädel vom Rumpf zu

      trennen. Aber die Spitzohren benutzten Pfeil und Bogen, und diese Waffen

      waren den Zwergen nicht geheuer. Die kleinen gefiederten

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