Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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viel zahlreicher als diejenigen, die als Menschen oder Götter geboren werden. Von allen Existenzzuständen hat die Hölle die höchste Zahl. Es werden weniger Wesen als hungrige Geister und noch weniger als Tiere geboren. Menschen sind seltener als Wesen, die in einem der drei niederen Bereiche geboren werden, und unter den Menschen haben nur sehr wenige ein kostbares menschliches Leben mit allen Freiheiten und Ausstattungen. Unter denjenigen, die ein kostbares menschliches Leben haben, praktizieren nur sehr wenige Dharma, und unter denjenigen, die Dharma praktizieren, praktizieren nur sehr wenige rein und gewinnen ein richtiges Verständnis und eine richtige Erfahrung. Wir haben vielleicht manchmal den Eindruck, dass es viele reine Dharma Praktizierende und viele Menschen mit Verwirklichungen gibt; aber wenn wir es prüfen, werden wir sehen, dass solche Wesen äußerst selten sind. Milarepa sagte einmal zum Jäger Gonpo Dorje: «Buddha sagte, dass ein menschliches Leben kostbar sei, doch ein menschliches Leben wie deines ist sehr gewöhnlich.» Unter denjenigen, die ein menschliches Leben haben, findet man häufig Menschen wie diesen Jäger, die ihre Möglichkeiten vollständig verschwenden und sie nur benutzen, um Ursachen für zukünftiges Unglück zu schaffen. Es ist hingegen schwierig, jemanden zu finden, der Dharma rein praktiziert.

      Wenn wir über den großen Wert und die Seltenheit dieses kostbaren menschlichen Lebens meditieren, führen wir die analytische Meditation aus, durch die wir zu dem festen Entschluss gelangen, nicht einen Moment unseres menschlichen Lebens zu verschwenden und vollen Gebrauch davon zu machen, indem wir Dharma in die Praxis umsetzen. Wenn dieser Entschluss deutlich in unserem Geist entsteht, halten wir ihn als unser Objekt der verweilenden Meditation, um mehr und mehr damit vertraut zu werden.

      Obwohl wir jetzt ein kostbares menschliches Leben mit allen Freiheiten und Ausstattungen haben, ist es möglicherweise immer noch schwierig für uns, Dharma rein zu praktizieren, weil uns vielleicht andere Freiheiten fehlen, wie die Zeit, uns dem Studium und der Meditation zu widmen. Man findet selten jemanden mit idealen Bedingungen, aber der ernsthafteste Hinderungsgrund für unsere spirituelle Entwicklung ist unser eigenes Scheitern, einen starken Wunsch zu entwickeln, die Praxis auszuüben. Je Tsongkhapa sagte, dass wir über vier Punkte meditieren sollten, um den Wunsch zu entwickeln, den vollen Nutzen aus diesem Leben mit all seinen Freiheiten und Ausstattungen zu gewinnen:

      Ich muss Dharma praktizieren.

      Ich kann Dharma praktizieren.

      Ich muss Dharma in diesem Leben praktizieren.

      Ich muss Dharma jetzt praktizieren.

      Bevor wir den Wunsch entwickeln können, Dharma zu prak­ti­zieren, müssen wir die Notwendigkeit erkennen, Dharma zu praktizieren. Dazu meditieren wir:

      Ich muss Dharma praktizieren, weil ich Glück erleben und Leiden vermeiden möchte und weil die einzige vollkommene Methode, die zu diesen Zielen führt, die Dharma Praxis ist. Dadurch werde ich all meine eigenen Probleme lösen und fähig sein anderen zu helfen.

      Selbst wenn wir die Notwendigkeit verstehen, Dharma zu praktizieren, denken wir vielleicht immer noch, dass wir dazu nicht in der Lage sind. Um unser Zögern zu ­überwinden und uns davon zu überzeugen, dass wir mit Sicherheit fähig sind Dharma zu praktizieren, da wir alle notwendigen Voraussetzungen haben, meditieren wir:

      Ich habe jetzt ein kostbares menschliches Leben mit allen Freiheiten und Ausstattungen, und ich habe alle notwendigen äußeren Voraussetzungen, wie einen voll qualifizierten spirituellen Meister. Es gibt keinen Grund, warum ich nicht fähig sein sollte Dharma zu praktizieren.

      Selbst wenn wir die Notwendigkeit verstehen, Dharma zu praktizieren und uns dazu in der Lage fühlen, verschieben wir es vielleicht immer noch und denken, dass wir in irgendwelchen zukünftigen Leben praktizieren werden. Um diese Faulheit des Aufschiebens zu überwinden, müssen wir uns daran erinnern, dass wir in diesem jetzigen Leben praktizieren müssen, da es sehr schwierig sein wird, ein weiteres kostbares menschliches Leben zu erlangen.

      Selbst wenn wir einsehen, dass wir in diesem Leben praktizieren müssen, haben wir vielleicht immer noch das Gefühl, dass unsere Praxis bis zu unserem Ruhestand verschoben werden kann. Um unsere Zufriedenheit zu überwinden, müssen wir uns daran erinnern, dass der Zeitpunkt des Todes höchst unsicher ist und dass daher die einzige Zeit für die Praxis genau jetzt ist.

      Auf diese Weise gelangen wir zu vier festen Entschlüssen:

      Ich werde Dharma praktizieren.

      Ich kann Dharma praktizieren.

      Ich werde Dharma in diesem jetzigen Leben praktizieren.

      Ich werde Dharma genau jetzt praktizieren.

      Diese vier Entschlüsse sind von unschätzbarem Wert, weil sie in uns ganz natürlich einen spontanen und beständigen Wunsch entstehen lassen, den vollen Nutzen aus unserem kostbaren menschlichen Leben zu ziehen. Dieser Wunsch ist unser bester spiritueller Meister, weil er uns entlang richtiger spiritueller Pfade führt. Ohne ihn werden uns auch noch so viele Ratschläge oder Ermutigungen von anderen nicht dazu bringen, Dharma zu praktizieren.

      Aryadeva und Ashvaghosa waren einmal im Begriff, eine Debatte zu führen. Ashvaghosa stand auf der Türschwelle eines Raumes, mit einem Fuß drinnen und dem anderen Fuß draußen. Um Aryadevas Weisheit zu prüfen, sagte er: «Gehe ich hinaus oder komme ich herein?» Aryadeva sagte: «Das hängt von deiner Absicht ab. Wenn du hinausgehen möchtest, wirst du hinausgehen. Wenn du hereinkommen möchtest, wirst du hereinkommen.» Ashvaghosa wusste keine Antwort darauf, denn es war vollkommen richtig, was Aryadeva gesagt hatte.

      Wenn wir gute Dinge begehren, werden wir tugendhafte Handlungen ausführen, und wenn wir schädliche Dinge begehren, werden wir nichttugendhafte Handlungen ausführen. Da unser Begehren so mächtig ist, ist es äußerst wichtig, nichttugendhafte Begehren aufzugeben. Wenn jemand seinen Mund gebraucht, um anderen Rat zu erteilen, aber in seinem Herzen den Wunsch hegt, den Besitz eines anderen zu stehlen, dann wird er schließlich durch die Kraft seines Begehrens sein Ziel erreichen. Was bringt einen solchen Menschen ins Gefängnis? Nichts anderes als sein eigenes nichttugendhaftes Begehren. Er verliert seinen guten Ruf und sein Ansehen bei anderen sinkt, alles durch seinen eigenen Wunsch. Andererseits kann ein Mensch, der zwar nicht hoch angesehen ist, der aber einen aufrichtigen und beständigen Wunsch hat, Bodhichitta zu erlangen, durch die Kraft seines Begehrens schließlich spirituelle Ebenen und Pfade erreichen und die Früchte der Praxis ernten.

      Der große tibetische Meditierende Gungtang Jampelyang fragte einmal: «Was ist der Unterschied zwischen einem weisen Mann und einem Dummkopf?» Der Unterschied liegt in ihrer Absicht. Ein weiser Mensch ist jemand, der eine gute Absicht hat, nicht jemand, der lediglich Wissen hat. Devadatta studierte so viele Texte, wie ein Elefant auf seinem Rücken tragen kann, und dennoch hegte er den abartigen Wunsch, Buddha zu schaden, wodurch er in der Hölle wiedergeboren wurde, wo all seine Gelehrsamkeit nutzlos war. Einer der wertvollsten Ratschläge, die wir erhalten können, ist der, eine gute Absicht zu entwickeln und sie immer zu bewahren. Wir müssen unsere eigenen Geistesarten kennen und unsere schädlichen Begehren gegen nützliche austauschen. Buddha Shakyamuni sagte, dass eine richtige Absicht die Wurzel aller Dharma Verwirklichungen ist.

      DIE SCHULUNG DES GEISTES IN DEN EIGENTLICHEN METHODEN, MIT DENEN WIR DIE ESSENZ UNSERES KOSTBAREN MENSCHLICHEN LEBENS GEWINNEN

      Durch die Meditation über den großen Wert und die Selten­heit dieses kostbaren menschlichen Lebens werden wir den festen Entschluss fassen, es sinnvoll zu nutzen – seine Essenz zu gewinnen. Die Essenz dieses kostbaren menschlichen Lebens zu gewinnen bedeutet Methoden anzuwenden, die Nutzen für unsere zukünftigen Leben bringen, und damit aufzuhören, unsere ganze Energie und unser ganzes Interesse in Tätigkeiten zu stecken, die darauf ausgerichtet sind, nur vergänglichen Nutzen

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