Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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Meister als Buddha Vajradhara. Wenn wir die Darbringung an den spirituellen Meister praktizieren – Verbeugungen machen, Gaben und Bitten darbringen – visualisieren wir unseren spirituellen Meister als Lama Losang Tubwang Dorjechang. Wenn wir die sechs vorbereitenden Übungen, auf Tibetisch Jorbai Chö Drug, für die Lamrim Meditationen machen, visualisieren wir unseren spirituellen Meister als Buddha Shakyamuni. Alle diese Übungen sind Wege, sich durch Handlungen der Hingabe auf unseren spirituellen Meister zu verlassen.

      Zum Abschluss jeder Meditationssitzung stellen wir uns vor, dass Guru Buddha Shakyamuni über unserem Scheitel kleiner wird und langsam in unser Herz hinabsinkt, wo er Weisheitslicht ausstrahlt, das unseren Körper und Geist reinigt. Unser Körper aus Weisheitslicht verwandelt sich augenblicklich in den Aspekt Buddha Shakyamunis und unser Geist wird eins mit seinem Geist. Aus unserem Herzen strahlt Licht aus und erreicht alle fühlenden Wesen und ihre Umgebung. All die unzähligen Lebewesen und ihre Umgebung werden gereinigt und ihre Körper aus Weisheitslicht werden in den Aspekt Buddha Shakyamunis umgewandelt. In unserem Herzen und in den Herzen aller Buddhas um uns herum befindet sich eine Mondscheibe, auf der ein gelbes HUM steht, umgeben vom Mantra OM MUNI MUNI MAHA MUNIYE SÖHA. Wir rezitieren das Mantra, wobei wir uns vorstellen, dass alle Buddhas es gemeinsam mit uns rezitieren.

      Wenn wir die Mantrarezitation beendet haben, schließen wir unsere Sitzung ab, indem wir unsere Tugend der vollen Erleuchtung aller Lebewesen widmen.

      Wenn wir nicht meditieren, können wir Bücher lesen und weitere Unterweisungen über diejenige Stufe des Pfades erhalten, die wir in unserer Meditationssitzung gerade praktiziert haben. Wir sollten unser Meditationsobjekt niemals ganz vergessen. Stattdessen können wir die Meditationspause als Gelegenheit nutzen, um uns an die einzelnen Punkte unserer Meditation zu erinnern, darüber nachzudenken und mit unseren Dharma Freunden über die erhaltenen Unterweisungen und unsere Erfahrungen zu reden. Neben dem achtsamen Bewahren unseres Meditationsobjekts ist unsere wichtigste Praxis in der Meditationspause das Schützen der sechs Tore der Sinneskräfte. Wenn unsere Sinneskräfte (die Augensinneskraft, die Ohrensinneskraft, die Nasensinneskraft, die Zungensinneskraft und die Körpersinneskraft) oder unsere geistige Kraft mit ihren jeweiligen Objekten (Formen, Klängen, Gerüchen, Geschmäcken, Tastobjekten und anderen Phänomenen) in Kontakt kommen, entstehen normalerweise leicht Verblendungen im Geist, die uns dazu bringen schädliche Handlungen auszuführen, die Leiden zur Folge haben. Wenn wir das Festhalten am Selbst beseitigt haben, das die Wurzel aller Verblendungen ist, können unsere Sinneskräfte und ihre Objekte miteinander in Kontakt kommen, ohne dass wir Verblendungen erzeugen. Bis dahin können wir die Praxis ausüben, die Tore unserer Sinneskräfte zu schützen.

      Es gibt zwei Arten, dies zu tun. Die erste ist, Kontakt mit den Objekten der Sinneskräfte zu vermeiden. Wir vermeiden es beispielsweise, unseren Blick auf schöne Formen fallen zu lassen, wir vermeiden es, die Wege unserer Feinde zu kreuzen oder angenehme Musik zu hören. Den meisten Leuten fällt diese Art der Praxis schwer. Auf diese Weise können wir nur praktizieren, wenn wir wie Milarepa in einer Höhle leben. Deshalb müssen die meisten von uns auf die zweite Art praktizieren.

      Bei der zweiten Art, die Sinnestore zu schützen, verhindern wir nicht den Kontakt mit den Objekten der Sinneskräfte, sondern wir schützen unseren Geist davor, von ihnen beeinflusst zu werden. Wir tun dies, sobald die Sinneskraft und ihr Objekt miteinander in Kontakt kommen. Wenn wir beispielsweise ein sehr schönes Objekt sehen, richten wir unsere Aufmerksamkeit sofort auf etwas anderes. Der Grund, warum wir begehrende Anhaftung für schöne Objekte entwickeln, besteht darin, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf ihnen verweilen lassen und von ihnen gefangen genommen werden, sobald wir in Kontakt mit ihnen gekommen sind. Wir beginnen mit einem intensiven Denkprozess, der einer analytischen Meditation gleicht und unseren Geist sowohl mit allen manifesten als auch allen verborgenen Aspekten des Objekts vertraut macht. Als Ergebnis unserer «analytischen Meditation» entsteht in unserem Geist deutlich ein starkes Gefühl begehrender Anhaftung und wir halten dieses fest, bis wir es schließlich nicht mehr loswerden können! Wenn wir zum Beispiel einem gut aussehenden Mann oder einer schönen Frau begegnen, dann denken wir immer wieder darüber nach, wie schön die Person ist, und stellen uns all ihre Einzelheiten vor: ihr Haar, ihren Teint, ihr Lächeln, ihre Augen, ihren Gesichtsausdruck und ihre Figur. Wir erinnern uns an alle Einzelheiten vom Scheitel bis zu den Zehenspitzen. In solchen Momenten ist die Kraft unserer Visualisierung hervorragend. Diese «analytische Meditation» lässt starke begehrende Anhaftung in unserem Geist entstehen und dies führt dazu, dass wir nach dem visualisierten Objekt suchen. Wenn uns ein erneuter Kontakt nicht gelingt, fühlen wir uns niedergeschlagen. Woher stammt dieser Schmerz der Enttäuschung? Er stammt aus unserer eigenen «Meditation»! Wollen wir also frei von solchen Leiden sein, sollten wir ein schönes Objekt nicht beachten, wenn wir ihm begegnen, und unseren Geist nicht auf ihm verweilen lassen. Wenn jemand unangenehme Dinge zu uns sagt, sollten wir diese Dinge auf taube Ohren fallen lassen und es auf ähnliche Weise vermeiden darauf zu verweilen. So vermeiden wir es, wütend zu werden. Die gleiche Art der Praxis sollte auf alle anderen Objekte der Sinneskräfte angewandt werden.

      Wenn wir die Tore der Sinneskräfte während der Meditationspause schützen, wird unsere Konzentration in den Meditationssitzungen sehr gut sein. Je Tsongkhapa lehrte, dass die Meditationspause wichtiger als die Meditationssitzung ist, weil unsere Meditationssitzung wahrscheinlich nur wenige Stunden pro Tag, unsere Meditationspause aber so lange wie der Rest unseres Lebens dauert. Wenn wir in der Meditationspause gut praktizieren, werden wir die meiste Zeit unseres Lebens gut praktizieren und wir werden die Konzentration in unserer Meditationssitzung in hohem Maße verbessern.

      Während unserer Meditationspausen können wir unsere Dharma Weisheit benutzen, um all unsere Erfahrungen in die Praxis umzusetzen. Wenn wir das können, müssen wir uns nicht nur allein auf Bücher verlassen, um unseren Geist auf Dharma auszurichten, wenn wir nicht meditieren. Zum Beispiel können wir beim Einkaufen unsere Weisheit benutzen, um zu sehen, dass manche Dinge Unbeständigkeit, manche Dinge die Fehler Samsaras, manche Dinge Mitgefühl und manche Dinge Geduld lehren. Wenn wir auf diese Weise praktizieren, werden wir viele tugendhafte Geisteszustände mit nach Hause bringen. Andernfalls werden wir bei unserer Rückkehr aus der Stadt eine schwere Tasche voller Verblendungen tragen.

05_Manjushri

      Unser kostbares menschliches Leben

      WIE WIR DIE ESSENZ UNSERES MENSCHLICHEN LEBENS GEWINNEN

      Dieser Abschnitt wird unter den folgenden zwei Überschriften dargelegt:

      1. Wie wir den Entschluss entwickeln, die Essenz unseres kostbaren menschlichen Lebens zu gewinnen

      2. Die Schulung des Geistes in den eigentlichen Methoden, mit denen wir die Essenz unseres kostbaren menschlichen Lebens gewinnen

      WIE WIR DEN ENTSCHLUSS ENTWICKELN, DIE ESSENZ UNSERES KOSTBAREN MENSCHLICHEN LEBENS ZU GEWINNEN

      Dies hat drei Teile:

      1. Die Erkenntnis, dass wir jetzt ein kostbares menschliches Leben haben

      2. Die Meditation über den großen Wert unseres kostbaren menschlichen Lebens

      3. Die Meditation über die große Seltenheit unseres kostbaren menschlichen Lebens

      DIE ERKENNTNIS, DASS WIR JETZT EIN KOSTBARES MENSCHLICHES LEBEN HABEN

      Ein

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