Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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Bodhibhadra traf, sagte er: «Ich sehe ein, dass Samsara sinnlos ist und dass nur Befreiung und volle Erleuchtung wirklich lohnend sind. Bitte gib mir Dharma Unterweisungen, die mich schnell zum Zustand jenseits allen Leidens führen.» Bodhibhadra gab ihm kurze Unterweisungen über das Entwickeln von Bodhichitta und erteilte ihm dann den Rat: «Wenn du Dharma rein praktizieren möchtest, solltest du den spirituellen Meister Vidyakokila aufsuchen.» Bodhibhadra wusste, dass Vidya­kokila ein großer Meditierender war, der eine vollkommene Verwirklichung der Leerheit erlangt hatte und sehr geschickt im Unterrichten der Stufen des tiefgründigen Pfades war.

      Vidyakokila gab Chandragarbha vollständige Unter­wei­sungen sowohl über den tiefgründigen als auch über den weiten Pfad und schickte ihn dann für sein weiteres Studium zu dem spirituellen Meister Avadhutipa. Avadhutipa gab ihm nicht sofort Anleitungen, sondern schickte den Prinzen zu Rahulagupta, damit er Unterweisungen über die Hevajra und Heruka Tantras erhalten konnte. Dann sollte er zu ihm ­zurückkehren, um genauere Unterweisungen über das Geheime Mantra zu bekommen. Rahulagupta gab Chandragarbha den geheimen Namen Janavajra (Unzerstörbare Weisheit) und die erste Ermächtigung, die die Ermächtigung zur Praxis des Hevajra war. Dann schickte er ihn nach Hause, um die Zustimmung seiner Eltern einzuholen.

      Obwohl der Prinz nicht am weltlichen Leben hing, war es doch wichtig für ihn, die Einwilligung seiner Eltern zu haben, um so praktizieren zu können, wie er es wünschte. Er kehrte also zu seinen Eltern zurück und sagte: «Wenn ich Dharma rein praktiziere, werde ich, so wie es Arya Tara vorhergesagt hat, eure Güte und die Güte aller fühlenden Wesen erwidern können. Kann ich dies tun, wird mein menschliches Leben nicht verschwendet sein. Andernfalls wird mein Leben sinnlos sein, selbst wenn ich mein ganzes Leben in einem prächtigen Palast verbringen kann. Bitte gebt mir eure Zustimmung, damit ich das Königreich verlassen und mein ganzes Leben der Dharma Praxis, Buddhas Lehren, widmen kann.» Chandragarbhas Vater war unglücklich über diese Worte und wollte seinen Sohn daran hindern, seine Anwartschaft auf den Thron aufzugeben; aber seine Mutter war erfreut zu hören, dass ihr Sohn sein Leben dem Dharma widmen wollte. Sie erinnerte sich, dass bei seiner Geburt wunderbare Zeichen, zum Beispiel Regenbogen, erschienen waren, und sie erinnerte sich an Wunder wie die blauen Upala Blumen, die vom Himmel fielen. Sie wusste, dass ihr Sohn kein gewöhnlicher Prinz war, und sie gab ihre Einwilligung ohne Zögern. Nach einiger Zeit gewährte auch der König den Wunsch seines Sohnes.

      Chandragarbha kehrte zu Avadhutipa zurück und erhielt sieben Jahre lang die Anleitung der Tantras. Seine Fähigkeiten wurden so groß, dass er eines Tages Stolz entwickelte und dachte: «Wahrscheinlich weiß ich mehr über Tantra als irgendjemand sonst auf der Welt.» In jener Nacht kamen im Traum Dakinis zu ihm und zeigten ihm seltene Schriften, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Sie fragten ihn: «Was bedeuten diese Texte?», aber er hatte keine Ahnung. Als er aufwachte, war sein Stolz verschwunden.

      Später dachte Chandragarbha, dass er Avadhutipas Praxis nachahmen und sich als Laie bemühen sollte, schnell durch Mahamudra Praxis mit einer Handlungsmudra Erleuchtung zu erlangen. Er hatte jedoch eine Vision Herukas, die ihm sagte, dass er zahllosen Wesen helfen und den Dharma weit verbreiten könne, wenn er ordinieren würde. In jener Nacht träumte er, dass er einer Prozession von Mönchen in der Gegenwart Buddha Shakyamunis folgte, und dieser wunderte sich, warum Chandragarbha noch nicht ordiniert war. Als er aus diesem Traum erwachte, entschloss er sich ordiniert zu werden. Er empfing die Ordination von Shilarakshita und bekam den Namen Dipamkara Shrijana.

      Vom spirituellen Meister Dharmarakshita erhielt Dipam­kara Shrijana ausführliche Unterweisungen über die Sieben Gruppen des Abhidharma und den Ozean der Großen Erklärung, Texte, die aus der Sicht des Vaibhashika Systems geschrieben waren. Auf diese Weise meisterte er die Hinayana Unterweisungen.

      Noch immer nicht zufrieden, ging Dipamkara Shrijana nach Bodhgaya, um genauere Unterweisungen zu erhalten. Eines Tages hörte er zufällig eine Unterhaltung zweier Frauen mit an, die in Wirklichkeit Emanationen Arya Taras waren. Die Jüngere fragte die Ältere: «Welches ist die wichtigste Methode, schnell Erleuchtung zu erlangen?», und die Ältere antwortete: «Es ist Bodhichitta.» Als er dies hörte, fasste Dipamkara Shrijana den festen Entschluss, den kostbaren Geist des Bodhichitta zu erlangen. Später, während er den großen Stupa in Bodhgaya umrundete, sprach eine Statue Buddha Shakyamunis zu ihm: «Wenn du schnell Erleuchtung erlangen willst, musst du die Erfahrungen des Mitgefühls, der Liebe und des kostbaren Bodhichitta gewinnen.» Da wurde sein Verlangen, Bodhichitta zu verwirklichen, sehr stark. Er hörte, dass der spirituelle Meister Serlingpa, der sehr weit weg an einem Ort namens Serling in Sumatra lebte, eine ganz besondere Erfahrung des Bodhichitta erlangt hatte und Unterweisungen über die Sutras der Vollkommenheit der Weisheit geben konnte.

      Dipamkara Shrijana benötigte dreizehn Monate, um mit dem Schiff nach Sumatra zu gelangen. Bei seiner Ankunft brachte er Serlingpa ein Mandala dar und trug ihm seine Bitten vor. Serlingpa sagte ihm, dass es zwölf Jahre ­dauern würde, die Unterweisungen zu vermitteln. Dipamkara Shrijana blieb zwölf Jahre in Sumatra und erlangte schließlich die kostbare Verwirklichung des Bodhichitta. Dann kehrte er nach Indien zurück.

      ATISHAS ERLANGUNG VON WISSEN UND SPIRITUELLEN VERWIRKLICHUNGEN

      Indem er sich auf seine spirituellen Meister verließ, gewann Atisha das besondere Wissen der drei Gruppen der Lehren Buddhas – der Gruppe der moralischen Disziplin, der Gruppe der Vorträge und der Gruppe der Weisheit – sowie der vier Klassen des Tantra. Außerdem beherrschte er Künste und Wissenschaften, so zum Beispiel Poesie, Rhetorik und Astrologie. Er war ein hervorragender Arzt und sehr geschickt in Handwerk und technischen Dingen.

      Atisha erlangte auch alle Verwirklichungen der drei höheren Schulungen: Schulung in höherer moralischer Disziplin, Schulung in höherer Konzentration und Schulung in höherer Weisheit. Da alle Stufen des Sutra, wie die sechs Vollkommenheiten, die fünf Pfade und die zehn Ebenen, sowie alle Stufen des Tantra, wie die Erzeugungs- und Vollendungsstufe, in den drei höheren Schulungen enthalten sind, erlangte Atisha alle Verwirklichungen der Stufen des Pfades.

      Es gibt drei Arten höherer moralischer Disziplin: die höhere moralische Disziplin der Pratimoksha Gelübde oder Gelübde der individuellen Befreiung, die höhere moralische Disziplin der Bodhisattva Gelübde und die höhere moralische Disziplin der Tantra Gelübde. Die Gelübde, zweihundertdreiundfünfzig Übertretungen aufzugeben, die ein voll ordinierter Mönch ablegt, sind in den Pratimoksha Gelübden enthalten. Atisha brach niemals auch nur ein einziges davon. Dies zeigt, dass er sehr starke Achtsamkeit und sehr große Gewissenhaftigkeit besaß. Er hielt auch die Bodhisattva Gelübde – das Vermeiden der achtzehn Hauptübertretungen und ­sechsundvierzig sekundären Übertretungen – und all seine tantrischen Gelübde in reiner Weise ein.

      Die Erlangungen der höheren Konzentration und höheren Weisheit sind in allgemeine und außergewöhnliche Erlangungen unterteilt. Eine allgemeine Erlangung wird sowohl von Sutra- als auch Tantra Praktizierenden erreicht, und eine außergewöhnliche Erlangung wird nur von tan­trisch Praktizierenden erreicht. Durch die Schulung in höherer Konzentration erlangte Atisha die allgemeine Konzentration des ruhigen Verweilens und auf dieser Grundlage Hellsicht, Wunderkräfte und die allgemeinen Tugenden. Er erreichte zudem außergewöhnliche Konzentrationen, wie die Konzentrationen der Erzeugungs- und Vollendungsstufe des Höchsten Yoga Tantra. Durch die Schulung in höherer Weisheit erlangte Atisha die allgemeinen Verwirklichungen der Leerheit und die außergewöhnlichen Verwirklichungen des beispiel- und des sinnklaren Lichts des Höchsten Yoga Tantra.

      ATISHAS WERK DER VERBREITUNG DES BUDDHADHARMA IN INDIEN UND TIBET

      Atisha meisterte sowohl die Hinayana als auch die Mahayana Lehren und wurde von Lehrern beider Traditionen respek­tiert. Atisha war wie ein König, das Kronjuwel der indischen Buddhisten, und wurde als zweiter Buddha betrachtet.

      Vor Atishas Zeit lud der 37. König Tibets, Trisong Detsen (ca. 754 - 797 n. Chr.) buddhistische

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