Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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tibetischer König namens Lang Darma (ca. 836 n. Chr.) den reinen Dharma in Tibet und schaffte die ordinierten Mönche und Nonnen ab. Bis zu jener Zeit waren die meisten der Könige religiös gewesen, doch die schreckliche Herrschaft Lang Darmas war für Tibet eine dunkle Zeit. Etwa siebzig Jahre nach seinem Tod fing der Dharma durch die Bemühungen solch großer Lehrer wie des Übersetzers Rinchen Sangpo in den oberen Teilen Tibets wieder an zu blühen und auch in den unteren Teilen Tibets begann er durch die Bemühungen eines großen Lehrers namens Gongpa Rabsäl wieder zu blühen. Allmählich verbreitete sich der Dharma bis nach Zentraltibet.

      Zu jener Zeit gab es keine reine Praxis der Vereinigung von Sutra und Tantra. Man hielt beide für widersprüch­lich wie Feuer und Wasser. Wenn Menschen Sutra praktizierten, gaben sie Tantra auf, und wenn sie Tantra praktizierten, gaben sie Sutra und sogar die Regeln der Vinaya auf. Falsche Lehrer kamen aus Indien, um sich einiges von dem in Tibet reichlich vorhandenen Gold zu beschaffen. Unter dem Vorwand, spirituelle Meister und Yogis zu sein, führten sie Abartigkeiten wie schwarze Magie, das Erzeugen von Geistererscheinungen, sexuelle Praktiken und rituellen Mord ein. Diese Missbräuche verbreiteten sich ziemlich weit.

      Ein König namens Yeshe Ö und sein Neffe Jangchub Ö, die in Ngari in Westtibet lebten, waren sehr besorgt darüber, was mit dem Dharma, Buddhas Lehren, in ihrem Land geschah. Der König weinte, wenn er an die Reinheit des Dharma in früheren Zeiten dachte und ihn mit dem unreinen Dharma verglich, der zu seiner Zeit praktiziert wurde. Es betrübte ihn sehr zu sehen, wie verhärtet und unkontrolliert der Geist der Menschen geworden war. Er dachte: «Wie wunderbar wäre es, wenn der Dharma in Tibet wieder erblühen und den Geist unserer Menschen zähmen würde.» Um diesen Wunsch zu erfüllen, sandte er Tibeter nach Indien, die Sanskrit lernen und sich im Dharma schulen sollten, aber viele dieser Menschen konnten das heiße Klima nicht vertragen. Die wenigen, die überlebten, lernten Sanskrit und schulten sich sehr gut im Dharma. Unter ihnen war der Übersetzer Rinchen Sangpo, der viele Unterweisungen erhielt und dann nach Tibet zurückkehrte.

      Da dieser Plan nicht sehr erfolgreich gewesen war, ent­schied sich Yeshe Ö, einen authentischen Lehrer aus Indien einzuladen. Er sandte eine Gruppe von Tibetern mit einer großen Menge Gold nach Indien und beauftragte sie, den fähigsten spirituellen Meister in Indien zu suchen. Er riet ihnen allen, den Dharma zu studieren und perfekte ­Kenntnisse in Sanskrit zu erwerben. Diese Tibeter ertrugen alle Strapazen des Klimas und der Reise, um seinem Wunsch nachzukommen. Einige von ihnen wurden berühmte Übersetzer. Sie übersetzten viele Schriften und sandten sie dem König, der sich sehr darüber freute.

      Als diese Tibeter in ihr Land zurückkehrten, berichteten sie Yeshe Ö: «In Indien gibt es viele sehr gelehrte buddhistische Lehrer, aber der angesehenste und erhabenste unter ihnen ist Dipamkara Shrijana. Wir würden ihn gerne nach Tibet einladen, aber er hat Tausende von Schülern in Indien.» Als Yeshe Ö den Namen Dipamkara Shrijana hörte, war er erfreut und fasste den Entschluss, diesen Meister nach Tibet einzuladen. Da er bereits das meiste seines Goldes verbraucht hatte und nun noch mehr davon benötigt wurde, um Dipamkara Shrijana nach Tibet einladen zu können, ging der König auf eine Expedition, um nach weiterem Gold zu suchen. Als er an eine der Grenzen kam, wurde er von dem bösen König dieses Landes gefangen genommen und ins Gefängnis geworfen. Als die Nachricht bei Jangchub Ö eintraf, überlegte dieser: «Ich bin mächtig genug, gegen diesen König Krieg zu führen, aber wenn ich das tue, werden viele Menschen leiden und ich muss viele schädliche, zerstörerische Handlungen ausführen.» Er entschied sich, um die Freilassung seines Onkels zu bitten, doch der König gab folgende Antwort: «Ich werde deinen Onkel nur freilassen, wenn du entweder mein Untertan wirst oder den Körper deines Onkels mit Gold aufwiegst.» Unter großen Schwierigkeiten gelang es Jangchub Ö, Gold entsprechend des Gewichts des Körpers seines Onkels zusammenzubringen, außer dem Gewicht seines Kopfes. Da der König auch die restliche Menge forderte, bereitete sich Jangchub Ö darauf vor, nach weiterem Gold zu suchen, aber bevor er aufbrach, besuchte er seinen Onkel. Er fand Yeshe Ö zwar körperlich schwach, doch in gutem Geisteszustand vor. Jangchub Ö sprach durch die Gitterstäbe des Gefängnisses: «Schon bald werde ich dich befreien können, denn ich habe fast alles Gold zusammengebracht.» Yeshe Ö antwortete: «Behandle mich bitte nicht, als wäre ich wichtig. Du darfst diesem bösen König das Gold nicht geben. Verwende alles, um Dhipamkara Shrijana aus Indien in unser Land einzuladen. Dies ist mein größter Wunsch. Ich werde freudig mein Leben hingeben, um den reinen Dharma in Tibet wiederherzustellen. Bitte bringe Dipamkara Shrijana diese Nachricht. Lass ihn wissen, dass ich mein Leben hingegeben habe, um ihn nach Tibet einzuladen. Da er Mitgefühl für das tibetische Volk hat, wird er unsere Einladung annehmen, wenn er diese Nachricht erhält.»

      Jangchub Ö sandte den Übersetzer Nagtso zusammen mit einigen Begleitern und dem Gold nach Indien. Als sie Dipamkara Shrijana trafen, berichteten sie ihm, was in Tibet vor sich ging und dass die Menschen einen spirituellen Meister aus Indien einladen wollten. Sie erzählten ihm, wie viel Gold der König als Darbringung gesandt hatte und wie viele Tibeter gestorben waren, um den reinen Dharma wiederherzustellen. Sie sagten ihm, wie viel Gold der König aufgebracht hatte, um ihn einzuladen und wie viele Tibeter, um dies zu erreichen, schon gestorben waren. Schließlich trugen sie ihm Yeshe Ös Botschaft vor: «Um den reinen Buddhadharma in Tibet wieder herzustellen, möchte ich den qualifizierten Lehrer Dhipamkara Shrijana aufrichtig einladen. Und aus diesem Grund habe ich mein Los angenommen, im Gefängnis zu sterben.» Nachdem sie ihre Bitte vorgebracht hatten, dachte Dipamkara Shrijana über ihre Worte nach und nahm ihre Einladung an. Obwohl er in Indien sehr viele Schüler hatte und dort sehr hart für den Dharma arbeitete, wusste er, dass es in Tibet keinen reinen Dharma gab. Zudem hatte er eine Vorhersage von Arya Tara erhalten, dass er zahllosen fühlenden Wesen helfen würde, wenn er nach Tibet ginge. Mitgefühl entstand in seinem Herzen, als er daran dachte, wie viele Tibeter in Indien gestorben waren, und besonders das Opfer von Yeshe Ö bewegte ihn sehr.

      Dipamkara Shrijana musste seine Reise nach Tibet geheim halten, denn hätten seine indischen Schüler davon gewusst, dass er Indien verlassen wollte, hätten sie ihn daran ge­hin­dert. Er sagte, dass er eine Pilgerreise nach Nepal unternehmen würde, aber von Nepal ging er weiter nach Tibet. Als seine indischen Schüler schließlich verstanden, dass er nicht zurückkehren würde, protestierten sie und warfen den Tibetern vor, dass sie Diebe seien, die ihren spirituellen Meister gestohlen hätten!

      Da es damals genau wie heute üblich war einen Ehrengast gebührend zu begrüßen, sandte Jangchub Ö ein Gefolge von dreihundert Reitern zusammen mit vielen bedeutenden Tibetern an die Grenze, um Atisha willkommen zu heißen und ihm ein Pferd anzubieten, um seine schwierige Reise nach Ngari zu erleichtern. Atisha ritt in der Mitte der dreihundert Reiter und saß mittels seiner Wunderkräfte eine Elle über dem Rücken des Pferdes. Diejenigen, die ihn vorher nicht respektiert hatten, entwickelten bei seinem Anblick sehr starkes Vertrauen und jedermann sagte, dass der zweite Buddha in Tibet angekommen sei.

      Als Atisha Ngari erreichte, bat ihn Jangchub Ö: «O mitfühlender Atisha, bitte gib Unterweisungen, um dem tibetischen Volk zu helfen. Bitte erteile Ratschläge, die jedermann befolgen kann. Bitte gib uns besondere Unterweisungen, damit wir alle Pfade von Sutra und Tantra zusammen praktizieren können.» Um diesem Wunsch nachzukommen, verfasste und lehrte Atisha Lampe für den Pfad zur Erleuchtung. Er erteilte diese Unterweisungen zuerst in Ngari und dann in Zentraltibet. Viele Schüler, die diese Unterweisungen hörten, entwickelten große Weisheit.

      Als Atisha in Indien war, hatte er eine Vorhersage von Arya Tara erhalten: «Wenn du nach Tibet gehst, wird ein Laie kommen, um Unterweisungen von dir zu erhalten, und dieser Schüler wird den Dharma weit und breit erblühen lassen.» Diese Prophezeiung bezog sich auf Atishas engsten Schüler Dromtönpa. Zuerst unterrichtete Atisha hauptsächlich Dromtönpa im Lamrim und anderen Schülern gab er Unterweisungen über Geheimes Mantra. Als Dromtönpa ihn fragte: «Warum gibst du die Lamrim Unterweisungen hauptsächlich mir und nicht den anderen?», antwortete Atisha, dass er besonders würdig sei, Lamrim Unterweisungen zu erhalten. Nach Atishas Tod wurde Dromtönpa als sein Nachfolger angesehen und wie Atisha respektiert. Dromtönpa lehrte ausführlich Lamrim in Tibet.

      Es wurden

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