Sky-Troopers 3 - Piraten!. Michael Schenk
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„Die wir leicht erreichen können, legt dort ab. Wenn möglich, stellt ihre Identität fest. Die Toten, die wir erst ausbuddeln müssen, lassen wir liegen, bis wir alle Lebenden gerettet haben.“
Der Trupp mit Trooper Saumer stand an dem Gebäude, aus dem der Soldat das Stöhnen gehört haben wollte. Die Männer und Frauen fächerten zu einer Linie auseinander und begannen, langsam und vorsichtig, auf den Trümmerkegel des Gebäudes zuzugehen. Sie achteten sehr genau darauf, wohin sie ihre Füße setzten, um nicht auf Überlebende, die Überreste von Toten oder nachgebende Elemente zu treten.
Bei Bradshaw war inzwischen ein voller Halbtrupp versammelt. Wenig genug, wenn man sich vor Augen führte, welche Aufgabe sie zu bewältigen hatten. Aber sie besaßen nicht nur Werkzeug, sondern vor allem ihre bionisch verstärkten Kampfanzüge.
„Okay, Troopers, ausschwärmen und langsam vorgehen. Lose Trümmer, die wir ausräumen können, nach links zur Seite. Werft nichts auf die Straße, die wird noch gebraucht. Und achtet darauf, wohin ihr eure Füße setzt.“ Bradshaw schaltete den Außenlautsprecher seines Anzuges ein und hob gebieterisch den Arm. „Achtung, alle Arbeiten kurz unterbrechen.“ Er hob seine Stimme. „Hier ist die Sky-Cav! Wir sind hier, um euch zu retten! Wenn ihr antworten könnt, gebt uns ein Zeichen. Ruft oder klopft gegen ein Trümmerteil.“
Wenn ein Verschütteter Glück hatte, lag er so, dass er gegen ein Metallrohr schlagen konnte. Das leitete den Schall sehr gut. Ein solches Lebenszeichen würde die Trooper anspornen, auch wenn das Klopfen kaum geeignet war, den Hilfesuchenden ausfindig zu machen. Das verbogene Rohr einer Versorgungsleitung konnte in den bizarrsten Winkeln zwischen den Trümmern entlang führen. Ihm zu folgen kostete wertvolle Zeit. Aber hörte man ein Lebenszeichen, dann konnte man eine genauere Ortung versuchen. Die meisten Verschütteten litten schon nach kurzer Zeit unter Wassermangel und Luftnot, und hatten kaum Kraft oder die Stimmgewalt, um sich durch Rufen bemerkbar zu machen.
„Hier ist die Sky-Cav!“, wiederholte Bradshaw. „Wir sind hier, um euch zu retten! Wenn ihr antworten könnt, gebt uns ein Zeichen! Ruft oder klopft gegen ein Trümmerteil!“
„Hier, Sir“, meldete sich einer der Männer. „Ich glaube, ich habe was gehört.“
Der Lieutenant bewegte sich vorsichtig zu dem Trooper hinüber, der zwischen die Trümmer deutete. „Da, wo die Decken übereinander gestürzt sind?“
„Äh, nein, Sir, ich meine, es wäre aus dem Schutt davor gekommen.“
Bradshaw rief erneut und regelte die Außenmikrofone auf höchste Empfindlichkeit. Wenn jetzt einer der Männer neben ihm hustete, konnte er nur hoffen, dass der automatische Lärmfilter schnell genug reagierte.
„Da, Sir!“ Einer der anderen Männer deutete nun ebenfalls zwischen die Trümmer.
Der Lieutenant nickte. „Hab es gehört, Leute. Das ist kein Ruf, aber jemand scheint mit irgendwas gegen Holz zu schlagen. Das Geräusch ist schwach, aber man kann es hören.“
„Regelmäßig, Sir?“, fragte eine Frau skeptisch. Lose Trümmerteile konnten manchmal vom Wind oder aus anderen Ursachen bewegt werden und dabei ein meist gleichmäßiges Klopfgeräusch hervorrufen.
Bradshaw öffnete das Visier seines Helmes und grinste erleichtert. „Wie man es nimmt. Das ist das interstellare Krachfunkzeichen für einen Notfall.“
Einer der Trooper spuckte symbolisch in die Hände. „Also dann, L-T, holen wir ihn raus.“
„Schön behutsam. Denkt daran, direkt daneben ist die Schichtung und dort haben wir ebenfalls Lebenszeichen.“
Schnell und vorsichtig begannen sie damit, die Trümmer abzuräumen. Sie mussten darauf achten, dass das Material nicht nach unten nachrutschte und den Überlebenden gefährdete oder ihm, gar im letzten Augenblick, im Angesicht seiner Rettung, das Leben kostete.
„Corporal Götz, da sind ein paar solide Balken zwischen dem ganzen Schutt. Sortieren Sie die nach rechts. Auch massive Bohlen. Daraus können wir Abstützungen und Aussteifungen anfertigen. Und wir werden Keile brauchen. Stellen Sie zwei Trooper ab, die das erledigen.“
Eine Gruppe hatte in der Zwischenzeit die beiden Panzerfahrzeuge und zusätzliches Material aus den Frachtcontainern geholt. Eines der Fahrzeuge war mit Räumschaufel und Auslegerkran ausgestattet und sollte vor allem die Verbindungswege freimachen. Das zweite diente der Stromversorgung und würde, sobald die Dunkelheit hereinbrach, seine Lichtmasten und Leuchtballons aufsteigen lassen. Auch wenn man mit den Kampfanzügen über Restlichtverstärker und Infrarot verfügte, so waren andere Helfer doch auf die Sehkraft ihrer Augen angewiesen.
Zur Bergungsausrüstung gehörte eine Vielzahl von Werkzeugen, die seit Jahrhunderten bekannt und bewährt waren. Sägen, Beile, Stemmeisen, Fäustel, Meißel, bis hin zur simplen Schaufel. Die Trooper konnten viele dieser Hilfsmittel durch die Hände ihrer bionischen Kampfanzüge ersetzen. Die Handschuhe waren kraftverstärkt, mit den Handkanten ließen sich selbst dicke Balken durchschlagen und beim Zuschneiden oder Durchtrennen setzte man die schweren Kampfmesser ein.
Corporal Götz, der stabile Stempel und Auflagen für Abstützungen oder Aussteifungen sowie Holzkeile fertigen sollte, nutzte den Scanner seines Helmes, um die erforderlichen Maße zu nehmen, und schnitt das Holz dann mit der scharfen Klinge seines Messers durch. Vor allem Keile würden hilfreich sein, da man durch sie häufig auf Klammern oder Nägel verzichten konnte.
„Hier!“, rief ein Trooper. „Hier ist ein Arm!“
Bradshaw eilte hinüber und hoffte, dass der Soldat damit nicht nur ein einzelnes Körperteil meinte. Zu seiner Erleichterung gehörte der Arm tatsächlich zu jenem Verschütteten, der sich durch das Klopfen des Notsignals bemerkbar gemacht hatte.
Außer Hand und Unterarm war noch nichts zu sehen und Bradshaw zog einen der Handschuhe aus, damit er die Hand des Hilfesuchenden mit seiner eigenen berühren konnte. „Wir holen Sie da raus. Halten Sie nur noch ein kleines bisschen durch. Wir räumen nur noch den Schutt zur Seite.“
Zwei andere Trooper kamen zu ihnen und halfen, die Trümmerteile vorsichtig anzuheben und zur Seite zu räumen. Jedes Mal vergewisserten sie sich, dass keine anderen Teile nachrutschen konnten. Schließlich gelang es ihnen, Brustkorb und Kopf des Verschütteten freizulegen.
„Wir haben Sie gleich“, versicherte Bradshaw. Das Gesicht war dick mit Schmutz verkrustet und der Lieutenant bemerkte, dass der Mann vergeblich versuchte, die Augen zu öffnen. Ein heiseres Krächzen war zu hören. „Moment, ich gebe Ihnen etwas Wasser, dann geht es besser.“
Bradshaw gab einem der Trooper einen Wink und der Soldat träufelte Wasser über Augen und Gesicht des Mannes. Der Lieutenant half behutsam, die Haut grob zu säubern und nahm dann die Feldflasche in die eigene Hand, um ein paar Tropfen in den Mund des Geretteten tropfen zu lassen. Man spürte, wie das Wasser die Lebensgeister weckte.
„Gott sei Dank“, ächzte der Mann. „Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon liege. Hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Dann hörte ich dieses Rufen. Konnte nicht antworten. Hals zu trocken. Habe geklopft.“
„Das war genau das Richtige.“ Bradshaw gab nun ein paar kleine Schlucke zu trinken. „Wir werden jetzt die übrigen Trümmer abräumen und Sie ganz herausholen. Haben Sie irgendwelche Verletzungen erlitten? Schmerzen?“
Der Gerettete grinste verzerrt. „Jede Menge Schmerzen. Liegen Sie mal stundenlang zwischen diesem Mistzeug. Aber ich glaube, es ist nichts