Sky-Troopers 3 - Piraten!. Michael Schenk
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„Per. Per de Jongen.“
„Schön, Per. Wir haben noch weitere Lebenszeichen geortet. Wissen Sie, wer ...?“
„Meine Frau und die Kinder.“ Die Augen des Mannes weiteten sich. „Sie waren im Erdgeschoss. Ich hatte auf dem Dachboden aufgeräumt, als ... als ...“
„Nur ruhig, Mann. Wir kümmern uns um Ihre Frau und die Kinder. Keine Sorge, sie sind am Leben. Wir haben ihre Wärmeimpulse gescannt und bereiten gerade ihre Rettung vor. Wir holen sie alle hier heraus.“
„Herrgott, ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal froh sein werde, Soldaten zu sehen“, gestand der Mann. Er stöhnte leise auf, als die Trooper ein schweres Teil von seinen Beinen anhoben. „Scheiße, Leute, das tut weh.“
Der Trooper warf das Teil zur Seite und schob den kleinen Medo-Scanner über die freigelegten Beine. „Du hast verdammtes Glück, Mann. Die waren eingeklemmt, aber nicht zu schlimm. Das tut jetzt weh, weil das Blut wieder richtig zirkuliert.“
„Ist gleich geschafft.“ Lieutenant Bradshaw sah zu den beiden Soldaten hinüber, die an der Schichtung arbeiteten. „Sie sind gleich draußen, Per, und dann holen wir Ihre Frau und die Kinder raus.“
Während zwei Trooper den Mann endgültig befreiten und dann behutsam hervorholten, tippte der Lieutenant den Namen des Mannes in seinen Mini-Comp. Die Daten gingen sofort an Sky-Command und wurden von dort auf den Mini-Comps aller Einsatzkräfte synchronisiert.
„He, L-T, können Sie sich das einmal ansehen?“ Einer der Trooper an der Schichtung winkte.
Tim Bradshaw lächelte dem Geretteten noch einmal kurz zu, der von einem der Soldaten zur Straße gebracht und dort weiterversorgt werden würde, bis ihn Sanitäts- und Betreuungskräfte übernehmen konnten.
„Was gibt es, Moskov?“, fragte er leise, als er die beiden Männer erreicht hatte.
„Wie Sie sehen, haben wir eine Menge von dem Mist zur Seite geräumt. Aber dabei haben wir das da bemerkt.“ Trooper Moskov wies auf die vordere der drei Deckenkonstruktionen. Ihre Balken und Bohlen waren, mit einer Ausnahme, intakt. Diese Ausnahme war ein schwerer Balken, der wohl zur Tragekonstruktion gehört hatte. Er war geborsten und hatte sich durch die dahinter liegende Decke gebohrt. „Direkt hinter dem Scheißding liegt einer der Überlebenden, aber dessen Wärmeimpulse werden kalt.“
„Verfluchter Dreck.“ Bradshaw setzte seinen eigenen Scanner erneut ein und nickte dann betrübt. „Vorhin war der Wärmeimpuls noch stark. Der Balken ist aber nicht durch unsere Räumarbeiten nachgerutscht.“
„Aber der Typ dahinter stirbt, Sir.“
„Wahrscheinlich war er schwer verletzt und hat es einfach nicht geschafft. Verdammtes Pech. Die Temperatur ist schon zu weit abgesunken. Hat keinen Sinn, zu ihm vorzustoßen und eine Reanimation einzuleiten. Die Hirnschäden wären schon viel zu weit fortgeschritten. Sehen wir zu, dass wir die beiden anderen herausholen.“
Die drei nach unten gestürzten Deckenkonstruktionen waren angeschlagen und jede zusätzliche Belastung konnte dazu führen, dass sie in sich zusammenbrachen und die beiden Überlebenden hinter ihnen doch noch erschlugen. Sie durften also nicht belastet oder erschüttert werden. So sehr es die Kavalleristen auch zur Eile drängte, sie konnten nicht einfach mit der Kraft ihrer Anzüge zupacken und die Hindernisse auseinanderreißen. Eine Soldatin brachte die Kombisäge, mit der man auch senkrecht in Material hineinsägen konnte. Leise singend fraß sich das Sägeblatt in das Holz und die Frau schaltete das Gerät sofort ab, als sie dahinter auf einen Hohlraum stieß.
„Wie groß wollen Sie es, L-T?“
„Selbst wenn wir kriechen ... Mit unseren Anzügen brauchen wir etwas Platz“, seufzte Bradshaw. „Wenigstens einen Meter breit und achtzig Zentimeter hoch. Wenn es geht, darf es auch mehr sein.“
Die Frau schaltete auf Hochdruckstrahl und fräste sich durch das Holz. Nur Augenblicke später konnte das ausgeschnittene Holzstück herausgeholt werden.
Bradshaw sah in die Öffnung. Ein wenig Licht fiel durch Ritzen zwischen den Bohlen hindurch, aber es war zu wenig, um wirklich etwas erkennen zu können. Er schaltete die Restlichtverstärkung ein, denn er befürchtete, dass das grelle Licht seiner Helmscheinwerfer die Verschütteten erschrecken könnte. „Hier ist die Sky-Cav. Wir sind hier, um euch zu retten. Könnt ihr mich hören?“
Er hörte ein Wimmern und sah eine schattenhafte Kontur, die allerdings wenig mit einem Menschen gemein zu haben schien. Der Lieutenant brauchte einen Moment, bis er begriff, dass er es mit zwei Kindern zu tun hatte, die sich eng aneinander klammerten. „Hallo Kinder, mein Name ist Tim. Wir werden euch jetzt da herausholen. Ihr braucht keine Angst mehr zu haben, okay?“
Überreste der Einrichtung blockierten den Zwischenraum. Bradshaw überlegte, welche Optionen sie hatten. Die sperrigen Sachen nach und nach herauszuräumen, würde Zeit beanspruchen. Er betrachtete die angeschlagene Decke, die sich zu seiner Rechten befand. Dort, wo seine Leute bereits einen guten Teil der Trümmer ausgeräumt hatten. Sollten sie doch einen Durchbruch riskieren? Nein, nur wenn sie zuvor Abstützungen angebracht hatten. Der nach innen gebrochene Balken, der ein Leben gekostet hatte, war Warnung genug. Bradshaw fluchte lautlos. Das erlöschende Wärmeecho musste die Mutter der beiden Kinder sein. Nein, kein Risiko, wenigstens die Kinder mussten überleben.
Er schaltete seinen Funk ein. „First-Sergeant Fernandez, falls Sie Zeit haben ...“
„Auf dem Weg, Sir“, kam die sofortige Erwiderung. „Was brauchen Sie?“
„Kombisäge, Bergungstuch und Material zum Abstützen. In der Reihenfolge.“
„Und ein paar zusätzliche Hände, Sir“, stellte der Unteroffizier sachlich fest. „Alles auf dem Weg, L-T.“
Die Soldatin schob sich hinter den Lieutenant. „Wollen Sie das selber machen, Sir?“
„Geben Sie schon her, verdammt, ich werde mich schon nicht schneiden.“
Die Frau grinste und reichte ihm das Werkzeug. „Ich klebe Ihnen am Arsch, Sir. Reichen Sie mir, was Sie nicht mehr brauchen.“
Bradshaw begann die störenden Teile in handliche Fragmente zu zerlegen und schob sie hinter sich, wo die Frau sie übernahm und weiter nach hinten durchreichte. Langsam arbeitete sich der Offizier vorwärts. Die Kinder mochten rund fünf Meter von ihm entfernt sein. Eine kurze Strecke, wenn kein Hindernis dazwischen lag und man gehen konnte, doch Bradshaw kroch auf dem Bauch, denn es war nicht viel Platz.
„Der Sarge ist mit dem Bergungstuch und zwei Jungs da“, meldete ihm die Soldatin. „Jetzt geht es schneller. Soll ich das Tuch nach vorne reichen?“
„Ja. Und der Sarge soll mir ein paar Hölzer und Keile nach vorne geben.“ Bradshaw nahm die erforderlichen Maße mit seinem Scanner und übermittelte sie an Fernandez und Corporal Götz, der inzwischen einen ansehnlichen Stapel solider Hölzer und Keile unterschiedlicher Größe vorbereitet hatte.
Die Soldatin schob das Bergungstuch zu ihm vor. Es besaß die Abmessungen eines Menschen, sechs Handgriffe und war aus extrem reißfestem Gewebe hergestellt. Man konnte mit ihm Verletzte oder, wie in diesem Fall beabsichtigt, Trümmerteile und Schutt transportieren. Bradshaw begann damit, die zerkleinerten Teile auf das Tuch zu räumen und als er fertig war, zog die Frau es nach hinten, wo es von Fernandez angenommen wurde. Es wurde ausgekippt und wieder