Sky-Troopers 3 - Piraten!. Michael Schenk
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sky-Troopers 3 - Piraten! - Michael Schenk страница 3
Dieser bescheidene, aber wachsende Handel war der Grund, warum eine der Institutionen des Direktorats nun seit fast zwei Wochen auf der Orbitalstation vertreten war. Sobald eine Kolonie in das sich ausweitende interstellare Verkehrsnetz eingebunden wurde, trat die IFTS, die Interstellare Flug- und Transportwesen-Sicherheitsbehörde, auf den Plan. Ihre Aufgabe war es, zu gewährleisten, dass die Besatzungen der Orbitalstationen jene Standards erfüllten, die zur Regelung des Flug- und Transportwesens erforderlich waren. Dies galt für den Verkehr der Raumschiffe, welcher im „äußeren“ Bereich der Station stattfand, und für den der Shuttles und Atmosphäreflieger, die in den „inneren“ Sektoren unterwegs waren.
Für Werner Schmitt und die anderen Mitarbeiter auf der Orbitalstation war das ein zweifelhaftes Vergnügen. Die Inspektorin der IFTS legte großen Wert auf die Wahrung der Formen und hatte kaum Verständnis für den lockeren Umgangston, der auf Neijmark üblich war.
„Rotkäppchen ist im Anmarsch.“ Schmitts derzeitiger Kollege, Piet de Smeet, blickte von den internen Überwachungsmonitoren der Station auf.
Margret de Leuuw stieß einen unflätigen Fluch aus. „Wie lange geht die uns eigentlich noch auf die Nerven?“
„Bis wir das Zertifikat von ihr bekommen, dass wir hier alles im Griff haben“, erwiderte Werner Schmitt. Er sah auf den Monitor, der den Schacht zeigte, der zur Zentrale heraufführte. „Okay, sie ist gleich da, Marge. Es wird also wieder amtlich.“
„Das ist genau der Grund, warum ich vom Mars abgehauen bin“, erwiderte die Shuttle-Pilotin und schaltete dann die Verbindung ab.
Agneta Ranskög war im Grunde eine durchaus attraktive Frau. Werner Schmitt fragte sich in den vergangenen Tagen immer wieder, ob sie ihre Schlafstelle wohl gelegentlich auch mit etwas anderem als den Dienstvorschriften teilen mochte. Bislang war jeglicher Versuch, sich ihr persönlich zu nähern, an ihr abgeprallt. Im Gegensatz zur Besatzung der Orbitalstation, welche schlichte Arbeitsoveralls bevorzugte, trug Ranskög den offiziellen Overall der IFTS. Grau, mit roten Längsstreifen an den Armen und dazu ein grellrotes Cap mit den weißen Buchstaben IFTS. Letzteres hatte ihr den Spitznamen „Rotkäppchen“ eingetragen.
Nach einem kurzen Gruß ließ sich die Inspektorin über den Status informieren und überprüfte dann sorgfältig die Anzeigen und Monitore. „Etwas Neues von der My Starship?“
„Nein“, antwortete Werner.
Agneta Ranskög schüttelte unmerklich den Kopf. „Die sind jetzt seit fast zwei Tagen überfällig. Sicher, den Kapitänen solcher Vergnügungsschiffe steht es frei, den Kurs abzuändern, aber darüber müssen sie ihre Reedereien und die zuständigen Area Controls verständigen.“ Sie sah Werner forschend an. „Und es ist überhaupt nichts von der My Starship eingegangen?“
„Ich hätte es eingetragen.“ Werner freute sich heimlich über die kleine Spitze gegen die Inspektorin.
„Selbstverständlich hätten Sie das, Controller Schmitt.“ Ranskög setzte sich in den zusätzlichen Sitz, den man für sie in der Area Control aufgestellt hatte, und der die Kuppel zu einem überfüllten Raum werden ließ. Immerhin schien sie nicht nur aus Vorschriften zu bestehen, denn sie erhob keine Einwände, als Schmitts Kollege Piet ihr einen Becher mit heißem Kaffee reichte.
„Okay, Leute, ich bin jetzt auf eurer Höhe und gehe in den Landeanflug über.“ Einer der Monitore erhellte sich und zeigte das Gesicht von Julius Portner, dem Piloten des Shuttles Jenny D. Offensichtlich bemerkte er die Anwesenheit der Inspektorin, denn sein Gesicht zeigte für einen flüchtigen Augenblick den Ausdruck von Unwillen. „Äh, Jenny D an Inner Area Control: Höhenangleichung ist erfolgt. Ich bitte um Einweisung für den Zielanflug.“
„Inner Area Control Neijmark an Shuttle Jenny D“, entgegnete Werner Schmitt ebenso förmlich, „ich bestätige Höhenangleichung. Echopeilung für Zielanflug auf Dockpylon Zwei erfolgt ... jetzt.“
Schmitt betätigte einen Schalter und Portner zwinkerte ihm kurz zu. „Jenny D an Inner Area Control: Echosignal wird empfangen. Endanflug beginnt. Voraussichtliche Andockzeit in zwanzig Minuten.“
„Bestätigt, Jenny D. Inner Area Control Neijmark behält Sie im Leitstrahl.“ Werner schaltete den Monitor um. „Inner Area Control Neijmark an Shuttle Bonnie Blue Charles: Voraussichtliche Ankunft von Shuttle Jenny D in zwanzig Minuten. Flugkorridor Inner Area ist frei. Sie haben Starterlaubnis für Anflug auf Neuwstat. Unterer Luftraum ist frei von Flugbewegungen in Ihrem Anflugbereich. Groundcontrol Neijmark übernimmt ab Flughöhe 5.000 Meter.“
„Bestätigt, Area Control“, entgegnete Margret de Leuuw mit übertrieben freundlicher Stimme. „Bonnie Blue Charles löst Andockklammern und zündet Manövertriebwerke. Korridorüberwachung aktiv. Shuttle ist frei und beginnt Sinkflug.“
„Bestätigt, Bonnie Blue Charles. Inner Area Control Neijmark wünscht einen guten Flug.“
Vor der Klarstahlkuppel der Area Control war das kurze Aufblitzen der Manöverdüsen des Shuttles zu erkennen, welches sich langsam von der Orbitalstation entfernte. Der Raumpendler war ein älteres Modell mit chemischen Triebwerken, die er auch in der Lufthülle nutzen musste, da er nicht mit den modernen Atmosphäreantrieben ausgerüstet war. Der Flug würde dadurch für Margret etwas unruhiger werden und sie benötigte eine lange Start- und Landebahn, aber auf Neijmark konnte man sich noch keine wirklich modernen Raumpendler leisten. Man war schon froh, fünf der älteren Modelle erworben zu haben.
Agneta Ranskög machte sich ein paar Notizen auf ihrem Mini-Comp. „Ich bin nicht blöd und weiß, dass ich Ihnen ziemlich auf die Nerven gehe“, sagte sie unvermittelt. „Glauben Sie mir, das bin ich gewöhnt. Inspektoren der IFTS sind nirgendwo wirklich willkommen. Es lässt sich ja kaum jemand gerne über die Schultern schauen, nicht wahr?“ Sie nippte an ihrem Heißgetränk und lächelte die beiden Controller unerwartet freundlich an. „Sie glauben sicher, hier alles im Griff zu haben, und im Grunde ist das ja auch so. Aber was wir hier tun, das dient Ihrer eigenen Sicherheit und natürlich auch der jener Besatzungen und Passagiere, die sich in Ihrem Kontrollbereich befinden. Neijmark ist eine sehr junge Kolonie und daher ist das Verkehrsaufkommen noch bescheiden. Kaum mehr als zwei Raumschiffe in der Woche, aber warten Sie einmal, bis sich das Verkehrsnetz zwischen den Siedlungswelten entwickelt. Auf dem Mars haben wir Dutzende von Flugbewegungen durch Raumschiffe und Tausende durch Raumpendler und Atmosphäreflieger. Täglich, meine Herren, täglich. Nun, wahrscheinlich wird sich Ihre Welt niemals zu einem großen Handelszentrum entwickeln, aber Sie müssen die Standards beherrschen. Die Standards, meine Herren. Sie sind überall identisch und verhindern, dass das Chaos zwischen den Sternen ausbricht.“ Sie registrierte die skeptische Miene von Schmitts Kollege Piet. „Es gibt immer mehr Kolonien und gelegentlich sprachliche Eigenheiten. Es muss aber eine einheitliche Verkehrssprache geben, damit Missverständnisse vermieden werden. Missverständnisse, die zu ...“
„Moment“, unterbrach Werner Schmitt die Ausführungen der Inspektorin. Neben dem Monitor des Tiefenraumscanners blinkte ein rotes Licht. „Da ist gerade etwas in unser System gerauscht.“
„Versuchen Sie das zu präzisieren, Controller Schmitt“, empfahl Agneta Ranskög.
Der betätigte inzwischen die Feineinstellungen und betrachtete die Informationen, die über den Monitor scrollten. „Eintauchimpuls. Da ist etwas aus dem Nullzeit-Sturz gekommen. Intensität Fünf.“
„Entweder