Sky-Troopers 3 - Piraten!. Michael Schenk

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Sky-Troopers 3 - Piraten! - Michael Schenk Sky-Troopers

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hat dreihundertfünfundsechzig Tage und vierundzwanzig Stunden. Danach wäre Joana also ...“

      Riordan legte symbolisch die Ohren an. Er hatte der Kaltgerste schon reichlich zugesprochen und die Ausführungen des Hoch-Admirals wurden ihm nun zu kompliziert. „Verstehe, sie ist also noch recht jung, nicht wahr?“

      „Nach der Rechnung eher recht alt“, assistierte June Galley.

      „Das ist jetzt wenig hilfreich“, brummte Riordan und langte nach seinem Glas. „Also, ist sie jetzt jung oder ist sie jetzt alt?“

      John Redfeather lachte gutmütig und erhob sich wieder. „Versauen Sie sich den Tag nicht mit so schwierigen Rechenaufgaben, Sergeant. Genießen Sie ihn einfach. Morgen geht der Dienst wieder los.“

      Dan Riordan winkte dem Oberkommandierenden nach und zuckte dann hilflos mit den Schultern. „Jetzt bin ich auch nicht schlauer.“

      June Galley nickte mitfühlend. „Ja, manchmal ist es mir echt ein Rätsel, wie du doch noch zu den drei Winkeln eines Sergeants gekommen bist.“

      Der Grillplatz, auf dem die Feier stattfand, lag am äußersten Rand des oberen Waldes. Man hörte das Zwitschern von Vögeln, gelegentlich waren ein paar große oder kleine Wildtiere zu sehen, die neugierig dem Treiben zusahen. Zwei Eichhörnchen huschten umher und stibitzten immer wieder von den Tischen, was ihnen als besondere Leckerei erschien. Sie waren flink und zeigten keinerlei Scheu, denn in diesem Wald wurden keine Tiere gejagt. Jedenfalls nicht von Menschen. Es war nicht nur die Illusion eines Waldes, sondern ein echter Wald, auch wenn er sich, genau betrachtet, inmitten des Weltraums befand. Eine Seite des Grillplatzes wurde von einer großen Panoramascheibe aus Klarstahl eingenommen. Man konnte das Sternenfeld des Weltraums sehen und sogar einen Raumfrachter, der sich anschickte, an der Basis anzulegen.

      Die Direktorats-Flottenbasis Arcturus war zu einem Zeitpunkt erbaut worden, als die Expansion in den Weltraum noch in ihren Anfängen steckte. Die Erde war durch Raubbau und Umweltkatastrophen unbewohnbar geworden. Die Menschheit hatte den Mars und andere Planeten besiedelt. Asteroiden und Kolonialwelten versorgten die Menschheit mit Rohstoffen. Erze, Mineralien und Wasser wurden durch den Weltraum transportiert, während sich die Erde, durch die Abwesenheit der Menschen, langsam wieder von diesen erholte. Man hatte den überlichtschnellen Sternenantrieb entwickelt, und Arcturus befand sich damals im relativen Zentrum jenes kleinen Bereiches, den die Menschheit für sich in Anspruch nahm. Die Basis wurde Hauptumschlagplatz für Güter und Siedler, und der Ankerplatz der, damals noch sehr kleinen, Direktoratsflotte. Die Basis bestand aus einer diskusförmigen Scheibe von fast zehn Kilometer Durchmesser, mit zwei hohen Türmen, die aus ihren Naben herausragten. Riesige hydroponische Gärten dienten der Versorgung mit Lebensmitteln. Zwei der Decks waren vollständig bewaldet und wurden zur Sauerstoffversorgung und, streng reglementiert, als Erholungsgebiet genutzt. Eine kleine Gruppe Ranger sorgte für das Wohl der Pflanzen, Tiere und Insekten.

      Vom großen Hangar, über Einkaufspassagen, bis hin zur kleinsten Abstellkammer, gab es über hundertzwanzigtausend verschiedene Räume. Obwohl Arcturus als die Hauptbasis der Direktoratsflotte galt, gehörten nur zweitausend Männer und Frauen zur militärischen Stammbesatzung. Bei der Hälfte handelte es sich um Techniker und Wartungspersonal. Fast die gleiche Anzahl arbeitete für Firmen und Konzerne, deren Schiffe Arcturus als Umschlagplatz und Zwischenlager nutzten.

      Inzwischen ging die Bedeutung der Basis, zumindest als Warenumschlagplatz, durch die Einführung des Nullzeit-Sturzantriebs zurück. Jedes beliebige Sternensystem konnte in weniger als zwanzig Stunden angeflogen werden und die Händler brachten die gewünschte Fracht nun meist direkt ans Ziel.

      Auch das Profil des Militärs hatte sich gewandelt.

      Nach dem kolonialen Krieg war das gemeinsame Direktorat der Menschheit entstanden, dessen Hoher Rat seinen Sitz auf dem Mars innehatte. Die letzte große militärische Operation war die Invasion der alten Hanari-Welt gewesen. Hunderttausende von Sky-Troopern der Raumkavallerie und Dutzende von riesigen Raumschiffen waren aufgeboten worden, um das Alien-Volk zu retten, dessen Heimatsonne zur Nova wurde. Es war eine Rettungsmission gewesen, bei der man die Hanari zu ihrer neuen Heimat brachte. Inzwischen war man auch auf eine zweite Alienrasse, die Shanyar, gestoßen. Doch beide Kontakte waren friedlich und es gab keinen Bedarf mehr für riesige Armeen oder gewaltige Kriegsflotten. Der Großteil der Kampfschiffe war längst außer Dienst gestellt oder kommerziellen Zwecken zugeführt worden.

      Die neue Besiedlungswelle veränderte zunehmend die Aufgaben des Militärs. Bis zur Entwicklung des Nullzeit-Sturzantriebs waren Kolonien oft jahrelang auf sich alleine gestellt. Kam es zu Notsituationen, konnten sie mit keiner schnellen Hilfe rechnen. Nun war es möglich, sie in weniger als einem Tag zu leisten. Die Raumstreitkräfte waren zwar noch immer eine militärische und bewaffnete Streitmacht, aber zusätzlich wurde aus ihr eine interstellare Rettungstruppe gebildet.

      Es gab noch zehn Regimenter der Sky-Cavalry, deren jeweilige Stärke von zweitausend Troopern auf sechshundert geschrumpft war. Jeder der Sky-Trooper war militärisch ausgebildet, verfügte jedoch auch über ein breites Basiswissen in den Bereichen Brandschutz, Rettung und medizinischer Erstversorgung. Jeder der drei Züge einer Kompanie wurden zudem für eines der Fachgebiete spezialisiert geschult.

      Von den fünf noch im Dienst befindlichen Trägerschlachtschiffen waren drei als Rettungseinheiten umgerüstet worden. In ihren Hangars und Laderäumen stapelten sich Container und Module, mit Ausrüstung zur Bekämpfung jeglicher Art von Katastrophen, die eine besiedelte Welt treffen mochte.

      Die Arcturus-Basis war nun nicht mehr nur der Hauptmilitärstützpunkt des Direktorats, sondern zugleich der Kern des interstellaren Rettungswesens. Sechs der aktiven Kavallerieregimenter waren hier stationiert und wurden immer wieder für den Einsatz gedrillt oder zusätzlich ausgebildet.

      Für manchen Militärangehörigen war es eine schwierige Umstellung, doch die Alternative wäre die Entlassung aus dem aktiven Dienst gewesen. Keine verlockende Aussicht, wenn man bedachte, dass viele Soldaten aus den aufgelösten Regimentern kaum Arbeit fanden. Manche verdingten sich bei den Händlern, denn sie fühlten sich dem Weltraum verbunden, andere schlossen sich der Besiedlungswelle an.

      Joana Redfeather war vor vier Jahren zum Major aufgestiegen und damit einer der jüngsten Kampfoffiziere, die ein Bataillon aus drei Kompanien befehligte. Sie galt als ausgesprochen erfahren. Sie hatte nicht nur an der Hanari-Mission teilgenommen, sondern auch den langen Krieg, zwischen den Shanyar und den menschlichen Überlebenden einer illegalen Minen-Kolonie, beendet. Mancher betrachtete das mit Neid, denn in den geschrumpften Raumstreitkräften waren Beförderungen und Kommandopositionen dünn gesät. Vor allem, wenn sie die Aussicht boten, aktiven Dienst im Weltraum zu leisten und dabei fremde Welten kennenzulernen.

      Im Gegensatz zur Sky-Navy, deren Besatzungen durch die Patrouillenflüge doch einige Abwechslung genossen, verlief der Dienst bei der Sky-Cavalry eher eintönig. Drill und Ausbildung wechselten sich ab, doch es gab kaum einen Außeneinsatz. Innerhalb von vier Jahren hatte es zwei Übungseinsätze gegeben und zwei echte Hilfeleistungen für in Not geratene Raumschiffe. Den Sky-Troopern war daher jede Abwechslung recht und die Geburtstagsfeier für Joana Redfeather bot einen willkommenen Anlass. Wahrscheinlich war sie auch aus diesem Grund so groß geraten, denn immerhin nahmen fast dreihundert Gäste daran teil. Nicht alle kamen wegen Joana. Einige wollten sicherlich die Gelegenheit nutzen, um mit dem Hoch-Admiral ins Gespräch zu kommen und auf diese Weise ihre Verbindungen auszubauen und sich für eine Beförderung zu empfehlen.

      Die meisten der Soldaten trugen ihre Uniformen. Die wenigsten verfügten über zivile Kleidung. Die Dienstbekleidung schien zeitlos und war seit fast hundert Jahren unverändert, was jedoch nicht für die zivile Mode galt. Was modisch war, bestimmte die Haute Couture auf dem Mars, und bis zur Einführung des Nullzeit-Antriebes waren Jahre vergangen, bevor der neueste Trend per Überlichtschiff

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