Sky-Troopers 3 - Piraten!. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sky-Troopers 3 - Piraten! - Michael Schenk страница 11

Sky-Troopers 3 - Piraten! - Michael Schenk Sky-Troopers

Скачать книгу

Einsatzbesprechung teilnimmt. Die meisten von Ihnen werden mich bereits kennen, aber ich will mich dennoch vorstellen: Ich bin Colonel Fred Carruthers und befehlige das fünfte Kavallerieregiment und, in diesem besonderen Fall, die vor uns liegende Mission. Hoch-General ibn Fahed, der normalerweise das Kommando haben würde, befindet sich derzeit auf dem Mars und hat, in Übereinkunft mit Hoch-Admiral Redfeather, die Befehlsbefugnis auf mich übertragen. Es handelt sich um eine Bodenmission, bei der General Hastings die Flugoperationen der Landungsboote koordinieren wird.“

      Omar ibn Fahed war ein guter Freund ihres Vaters und Joana war klar gewesen, dass er nicht in der Basis weilte, da er sonst sicherlich zu ihrer Feier gekommen wäre. Offensichtlich war der Hoch-General und Oberbefehlshaber der Sky-Cavalry über den Einsatz informiert worden und hatte sich mit ihrem Vater koordiniert.

      Joana war klug genug, um zwischen den Zeilen lesen zu können. Dass Carruthers die Befehlsübertragung an ihn, durch Hoch-General und Hoch-Admiral, erwähnte, sollte klar darauf hinweisen, dass er in seinem Kommando sowohl von der Navy als auch der Cav unterstützt wurde. Gegenüber den beiden anderen Colonels war das sicher nicht erforderlich. Die drei Regimentsbefehlshaber schätzten einander, und Hastings unbestrittene Fähigkeiten lagen in der Führung von Flugoperationen. Nein, für Joana war es ein Fingerzeig, dass man Captain Wang deutlich machen wollte, wer bei der Mission das Sagen hatte. Carruthers würde über die Kommandoübertragung nicht glücklich sein, denn das bedeutete für ihn, dass er die Mission von Bord der Trafalgar aus leiten musste und nicht selbst zupacken konnte. Aber ein Soldat musste nun einmal essen, was man ihm auf den Teller packte.

      „Ich will es sehr direkt sagen: Wir haben einen Katastropheneinsatz der Priorität A, was schlichtweg bedeutet, dass der Dung so richtig am dampfen ist.“ Colonel Carruthers war Kavallerist durch und durch und hatte sich im Lauf der Jahre hochgedient. Er war sehr beliebt bei der Truppe, denn er forderte nichts, was er nicht selbst zu geben bereit war. Seine offene und manchmal auch grobe Art wurde von Hoch-General ibn Fahed hingenommen, auch wenn der gebürtige Araber zurückhaltendere Umgangsformen bevorzugte. Doch ibn Fahed wusste zu schätzen, dass Carruthers seine Meinung rundheraus vertrat und somit ein wertvoller Mitarbeiter bei der Einsatzplanung war.

      Carruthers tippte an sein Implant. „Raumsteuerung: Licht auf fünfzehn Prozent. Holo-Projektion Eins beginnen. Akustische Steuerung aktivieren.“

      Der Raum dunkelte ab. Über dem Podium entstand die holografische Projektion einer Welt, die der alten Erde überraschend ähnelte.

      „Der Planet Neijmark im System Ondria-7. Rund hundertvierundzwanzig Lichtjahre von Arcturus entfernt. Neijmark wurde vor ungefähr fünf Jahren besiedelt. Die Informationen, die Sie nun von mir erhalten, sind leider schon zwei Jahre alt und mit Vorsicht zu betrachten. Wir erhalten aktuelle Daten, wenn wir am Ziel aus dem Nullzeit-Sturz kommen, unsere Scans beginnen und direkte Verbindung aufnehmen können.“ Der Colonel zog einen Pointer aus der Brusttasche. „Hologramm auf Zoom Eins.“ Der Planet wurde etwas größer. „Zwei Drittel sind Landmasse, ein Drittel Wasser. Es gibt drei Kontinente, von denen aber, nach den bisherigen Erkenntnissen, nur einer besiedelt wurde. Es gibt Unmengen von Wald. Ich erwähne das an diesem Punkt, da dies zu einem gewissen Problem führen könnte. Aber zunächst zu unserem Ziel und dem Grund, warum wir uns ihm nähern.“

      Der Planet wurde noch größer und nun wurde eine Siedlung aus der Satellitensicht erkennbar.

      „Neuwstat, die einzige große Siedlung von Neijmark. Einwohnerzahl vor zwei Jahren rund fünfzehntausend. Ich befürchte, dass in der Zwischenzeit noch etliche hinzugekommen sind. Befürchten, Herrschaften, weil diese Stadt möglicherweise nicht mehr existiert.“ Carruthers spürte, wie die Anspannung stieg, und machte eine kurze Pause, bevor er die sprichwörtliche Katze aus dem Sack ließ. „Ein interstellares Linienschiff ist über der Stadt oder in ihrer unmittelbaren Nähe abgestürzt.“

      Joana Redfeather spürte den Schock, der sie so unvorbereitet traf. Hier und da war Raunen zu vernehmen und Carruthers ließ den Anwesenden Zeit, die Information in sich aufzunehmen.

      „Ich betone es ausdrücklich: Aus dem eingegangenen Nullzeit-Notruf ging nur hervor, dass ein interstellares Linienschiff auf Neuwstat abgestürzt ist. Wir haben keine Informationen über den Typ des Schiffes oder das Ausmaß der Katastrophe, daher gehen wir vom schlimmsten Fall aus.“ Der Colonel sah die Hand eines Majors und nickte diesem zu.

      „Eine kurze Zwischenfrage, Sir. Schließt das auch die Gefahr durch Verstrahlung ein?“

      „Wir schließen absolut nicht aus“, antwortete der Colonel grimmig. „Da man von einem Absturz spricht, müssen wir davon ausgehen, dass es sich um kein Raumschiff in Modulbauweise handelte, sondern um ein Schiff in Kompaktbauweise. Das Sky-Command auf Arcturus fragt derzeit bei den Reedereien und Konzernen nach, ob irgendwo ein Schiff vermisst wird, aber das dauert seine Zeit, sofern die überhaupt etwas wissen. Bei kleinen privaten Händlern wird es noch schwieriger sein. Aber wir haben einen Anhalt. Die Luftdichte der Atmosphäre von Neijmark beträgt 1,3 nach Standard. Damit nennenswerte Trümmerteile eines Raumschiffes den Boden erreichen, muss es zumindest der Größenkategorie Drei angehören. Fast alle Schiffe haben saubere Energieerzeugung, aber es gibt eine Handvoll alter Seelenverkäufer, die noch mit Nukleartechnik fliegen. Wenn so ein Schiff auf die Stadt gestürzt ist, dann müssen wir mit einer atomaren Reaktion und der entsprechenden Strahlung rechnen. Ja, Susan?“

      Susan Kling, Colonel der sechsten Raumkavallerie, erhob sich. „Unabhängig von einer möglichen Verstrahlung müssen wir aber in jedem Fall mit den Begleiterscheinungen einer nuklearen Detonation rechnen“, meinte die zierliche Frau. „Wenn ein massives Objekt mit Überschallgeschwindigkeit auf den Boden prallt, dann haben wir eine Druck- und Sogwelle sowie höchstwahrscheinlich brennende Teile, die durch die Gegend wirbeln und ihrerseits Feuer entzünden.“

      Kling setzte sich wieder. Carruthers wechselte das Hologramm und zeigte die Ansiedlung aus geringerer Höhe. „Tja, Herrschaften, damit kommen wir zu dem Punkt, warum ich den reichen Waldbestand des Planeten als Problem sehe. Die Siedler auf Neijmark sind recht naturverbundene Leute. Normalerweise ist das positiv, doch in diesem Fall kann es sich als verhängnisvoll erweisen. In den meisten Kolonien werden die Gebäude aus dem leicht herzustellenden Bauschaum errichtet, der sehr stabil, feuerfest und strahlungsabschirmend ist. Daher wird das Zeug ja auch teilweise für die Außenhüllen von Raumschiffen verwendet. Nun, auf Neijmark baut man die Häuser jedenfalls aus Holz. Eine Handvoll Steinbauten oder Ziegelbauten, wie Sie auf dem Holo sehen können, aber die meisten Gebäude sind aus Holz, mit bis zu drei Stockwerken.“

      Seitdem man die Erde aufgrund der Umweltzerstörung verlassen musste, waren Bäume als Nutzpflanze wertvoll und Holz wurde kaum verbaut. Es war ein kostspieliges Baumaterial und wurde bestenfalls für Auskleidungen und Dekorationselemente verwendet. Für Siedlungswelten wie Neijmark war Holz daher ein wichtiger Exportartikel.

      „Ich will einmal grob zusammenfassen, mit was wir rechnen müssen.“ Fred Carruthers begann, an seinen Fingern aufzuzählen. „Aufprall eines größeren Objekt mit Überschallgeschwindigkeit. Daraus resultiert eine ebenfalls überschallschnelle Druckwelle. Sie wird sich allmählich abschwächen, aber auf ihrem Weg eine verdammte Menge Unheil anrichten. Bäume entwurzeln, Häuser zerstören, Menschen töten und jede Menge Trümmerteile wie Geschosse mit sich führen. Gleichzeitig hat diese Überdruckwelle eine luftverdrängende Wirkung. Sobald sich die Druckwelle abschwächt, strömt die verdrängte Luft wieder in ihren alten Raum zurück. Damit haben wir dann eine Sogwelle. Das ist nicht gut für Gebäude, das ist aber vor allem nicht gut für Menschen. Lunge und Organe werden unter der Druckwelle komprimiert und unter der Sogwelle dekomprimiert. Die Auswirkung solcher raschen Abfolgen von Überdruck und Unterdruck auf menschliche Organe nennt man Crush-Syndrom. Die Schäden für den Organismus sind fatal. Etwas langsamer kommt die Feuerwalze. Sie kann entstehen, weil der Überdruck die Luft extrem komprimiert und sie sich selbst entzündet, oder weil das abgestürzte Objekt seine

Скачать книгу