Sky-Troopers. Michael Schenk

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Sky-Troopers - Michael Schenk Sky-Troopers

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Fahed stieß einen grimmigen Fluch aus. „Die waren von Anfang an gegen das Projekt. Erst haben sie auf der politischen Schiene Stimmung gegen die Invasion gemacht und als das nichts half, sind einige ihrer ,Aktivisten‘ in den Untergrund gegangen. ,Aktivisten‘, pah! Das ist doch nur ein anderes Wort für Terroristen. Diese verfluchten Dreckskerle haben ja auch vor Mord nicht zurückgeschreckt. Den Träger Verdun haben sie mitsamt seiner Stammbesatzung in der Orbitalwerft in die Luft gejagt. Oh ja, ich weiß … Offiziell war es ein Reaktorunfall, aber wir wissen doch beide, wozu diese Verbrecher fähig sind. Das Direktorat will nur nicht, dass ein moralischer Schatten auf unsere Mission fällt.“

      „Es könnte durchaus sein, dass es ein paar Aktivisten der ,Human Rights‘ an Bord unserer Flotte geschafft haben.“ Der Hoch-Admiral nippte lustlos an seinem Saft. „Wir haben 220.000 Männer und Frauen der Landetruppen in den Schiffen, dazu kommen noch die Besatzungen und die Crews der Landungsboote und Jagdbomber. Das sind eine Menge Leute, Omar. Da kann schnell einer durch die Kontrollen schlüpfen, zumal wir nahezu jeden nehmen mussten, um auf Sollstärke zu kommen.“

      „Wir hätten uns auf meine Sky-Trooper beschränken sollen. Das sind Berufssoldaten.“

      „Wie viele Regimenter der Sky-Cavalry hat das Direktorat?“

      „Zehn“, knurrte ibn Fahed. „Das weißt du ganz genau.“

      „Und du weißt ganz genau, dass wir auf Roald mit zwanzig Millionen Eingeborenen rechnen müssen.“ Redfeather sah sein Gegenüber ernst an. „Willst du ernsthaft behaupten, deine Sky-Cav würde alleine damit fertig?“

      „Die kämpfen mit Schwert und Lanze“, brummelte der General, „oder was auch immer das roaldische Äquivalent dazu ist. Die Panzerungen der Kampfanzüge werden damit fertig und gegen unsere Hochtechnik haben die Eingeborenen ohnehin keine Chance.“

      „Kannst du garantieren, dass deine Raumkavallerie alleine mit zwanzig Millionen Gegnern fertig wird?“, beharrte der Hoch-Admiral.

      „Nein“, knirschte ibn Fahed. „Kann ich natürlich nicht.“

      „Und genau deshalb haben die Träger nicht nur die zwanzigtausend Trooper von deinen zehn Regimentern an Bord, sondern auch hundert Regimenter aus Freiwilligen. Ja, ich weiß, was du sagen willst. Es sind keine Berufssoldaten. Sie wurden während des Baus der Schiffe angeworben und in Schnellkursen ausgebildet. Ihnen fehlt Erfahrung und vielleicht auch etwas Schliff. Aber sie sind ebenso motiviert wie deine Leute – und du brauchst sie.“

      Omar ibn Fahed mahlte mit den Kiefern und rang sichtlich nach Worten. Schließlich entspannte er sich. „Ich musste auf Direktorats-Befehl fünf meiner Regimenter praktisch auflösen, damit ich meine erfahrenen Trooper unter die unerfahrenen Freiwilligen mischen konnte. Dafür hat man meine ausgedünnten Kompanien dann mit ,Freiwilligen‘ aufgefüllt.“

      „Du weißt, ich rede dir nicht in die Belange der Sky-Trooper hinein, aber ich halte das für die richtige Lösung. Deine Leute werden manchen Fehler der Freiwilligen verhindern.“

      „Bei dieser Gelegenheit sollte ich wohl erwähnen, dass sich die Sache mit der Königsgrätz bestätigt hat.“

      „Dann haben wir sie wirklich verloren? Nicht nur ein Ausfall der Funkanlage?“

      „Der Träger ist kein Totalverlust, falls du das befürchtest – jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn. Vor einem Jahr fiel sein Überlichtantrieb aus. Der Captain tat das einzig Vernünftige: Er hat einen Krachspruch an uns geleitet und dann seinen Kahn gewendet. Er zuckelt jetzt zum Sekundärziel und hofft, dass wir ihn später auflesen. Falls unser Werkstattschiff sein Überlicht allerdings nicht reparieren kann, dann wird es eine sehr lange Reise und er kann nur hoffen, dass seine Kryo-Kammern funktionieren.“ Der General lächelte entsagungsvoll. „Wie dem auch sei, für uns ist die Königsgrätz aus dem Rennen.“

      „Wir haben ohnehin schon kaum Reserven. In knapp zwei Wochen werden wir in die Umlaufbahn von Roald einschwenken und du weißt, was das bedeutet. Sobald wir im Orbit sind, müssen die Einsatztruppen ausrücken.“ Hoch-Admiral Redfeather legte seinem Freund die Hand an den Arm. „Sag mir ganz ehrlich, werden sie bereit sein?“

      Ibn Fahed sah die Sorge in den Augen des Gegenübers. „Das sind fast zwei Wochen Zeit. Gutes Mastfutter, jede Menge Vitamine und herzhafter Drill … Sei unbesorgt, die Männer und Frauen werden bereit sein. Das gilt für meine Sky-Cav und auch für die Freiwilligen.“ Er räusperte sich. „Und das gilt natürlich ebenso für die Landungsboote und Jagdbomber.“

      John Redfeather deutete kurz in Richtung des Zielplaneten, der unverrückbar in der Mitte der Klarstahlscheibe sichtbar war. „Dies ist eine einmalige Chance für die Menschheit und eine überwältigende Aufgabe. Als die erste Tomaschenko-Fernanalyse gemacht wurde, da war ich gerade Admiral im Kommandorat des Protektorats geworden und hatte – mit den Worten meiner indianischen Vorfahren gesprochen – noch keine Feder im Haar. Meine Stimme besaß kaum Gewicht. Aber ich saß an der Quelle und bekam mit, wie man eine Fernsonde hierher schickte. Nach zwölf Jahren Flug kamen dann die ersten Daten und Bilder über den Nullzeit-Krachfunk. Zwei Jahre später startete das Scout-Schiff Magellan. Wieder vergingen zwölf Jahre, dazu kam ein Jahr für die Sammlung der Beobachterdaten. Dann traf ihr Bericht auf dem Mars ein und der hat einen mächtigen Sturm entfacht.“

      „Es war eine Sensation“, stimmte Omar ibn Fahed zu. „Ich kann mich selbst noch sehr gut an die endlosen Debatten im Direktorat erinnern. Es dauerte über ein Jahr, bis man den Entschluss für diese Mission getroffen hatte und danach ging es ja erst so richtig los. Während der fünf Jahre, für den Bau der Flotte, hörten die Auseinandersetzungen nicht auf.“

      „Aus denen die verdammte ,Human Rights‘ hervorging.“ Redfeather war versucht, auf den Boden zu spucken, beherrschte sich dann aber doch. „Aber jetzt sind wir hier – trotz aller Probleme und Widerstände. Fünfundvierzig Jahre nach der ersten Fernanalyse sind wir endlich hier. Und dies“, er machte eine ausholende Geste, „all diese Schiffe, Männer und Frauen, all dies repräsentiert die vereinigten Anstrengungen der Menschheit.“ Er schlug sich mit der geballten Faust in die offene Handfläche. „Nichts darf schiefgehen, alter Freund.“

      Omar ibn Fahed lächelte. „Es wird nichts schiefgehen. Wir kennen die körperliche Beschaffenheit der Eingeborenen durch die Untersuchungen, die unsere Beobachter auf Roald an zwei toten Exemplaren vorgenommen haben. Wir kennen ihre technischen Möglichkeiten und die Lage ihrer Städte und Siedlungen – eine archaische Kultur, die in etwa die Entwicklungsstufe des irdischen Mittelalters erreicht hat. Unsere Waffentechnik und Taktik ist den Fremden fraglos überlegen und das Bio-Gas müsste uns ohnehin die meiste Arbeit abnehmen.“

      Der Hoch-Admiral leckte sich über die Lippen. „Dennoch habe ich ein merkwürdig ungutes Gefühl. Ich erwarte noch ein Daten-Update unserer auf Roald verborgenen Beobachter. In drei Tagen werde ich hier an Bord ein Briefing für unsere Führungsoffiziere durchführen und ich möchte, dass du die Regiments-Kommandeure dazu einlädst.“

      „Kein Problem, aber ist das nicht zu umständlich? Eine Video-Konferenz wäre leichter durchführbar. Wenn du alle Kommandooffiziere an Bord der Trafalgar einberufen willst, dann bedeutet das eine Menge Zeit und Shuttleflüge.“

      „Wenn wir die neuen Daten von der Beobachtermission haben, dann will ich die persönliche Meinung der Offiziere dazu hören. Du weißt selbst, dass sie bei einer Video-Konferenz mit ihrer Meinung eher zurückhaltend sind. Im direkten Gespräch ist das anders.“

      „Ich glaube, du bist wirklich ein wenig … äh … angespannt.“

      „Ich habe allen Grund dazu,

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