City Vampire. Beth St. John

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einer Mordermittlung.“

      Kai starrte ihn an. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel. „Quatsch“, sagte er schließlich. „Das ist doch ein Scherz?“

      Janus sah ihm in die Augen. „Nein, kein Scherz. Die Polizei war eben bei mir und hat mich – verhört.“

      Endlich hatte Kai seine Mimik wieder im Griff. „Um Gottes Willen, wen sollst du denn ermordet haben?“

      Janus zuckte in einer hilflosen Geste die Schultern. „Keine Ahnung. Die Tote wurde noch nicht identifiziert.“

      „Und warum verdächtigen sie gerade dich?“

      „Ich denke, vorerst verdächtigen sie jeden, der im selben Haus wohnt wie ich. Dort wurde die Leiche nämlich gefunden – im Hausflur. Vor meiner Tür. Und der Ermittler, der bei mir war, hat mich auf dem Kieker. Ich konnte es spüren.“ Janus nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas und seufzte. „Aber du weißt das Schlimmste noch nicht: Die Leiche hatte eine Bisswunde am Hals.“

      Kais Gesicht hatte die Farbe einer kalkgetünchten Wand angenommen. „Du meinst, der Mörder war ein Vampir? Aber welcher Artgenosse wäre so dumm, ein Opfer praktisch direkt vor deiner Haustür …“ seine Stimme erstarb mitten im Satz. „Es sei denn, genau das war sein Ziel.“

      „Es wird noch vertrackter“, erklärte Janus mit Grabesstimme. „Es war kein Vampir. Ich habe es gespürt. Aber scheinbar wollte jemand, dass es so aussieht.“

      „Was haben die Beamten gesagt? Was ist ihre Theorie? Ich meine, so schnell haben sie sich doch wohl nicht auf die Vampirgeschichte eingelassen, oder?“

      „Sie gehen davon aus, dass das Opfer woanders ermordet und schließlich dort abgelegt wurde.“

      Kai schwieg eine ganze Weile. „Das ist ernst“, gab er schließlich zu. „Sehr ernst. Sollten sie dich in Untersuchungshaft stecken …“

      Janus hob abwehrend die Hände. „Bitte, sag es nicht. Was glaubst du, warum ich dich um Hilfe bitte?“

      „Gut. Nein, nicht gut, aber … Vielleicht wäre es ein schlauer Plan, der Polizei ein wenig auf die Sprünge zu helfen – was die Suche nach dem wahren Mörder angeht.“

      Janus verzog den Mund. „Ich fürchte, meine Fähigkeiten als Tatortermittler halten sich in Grenzen. Außerdem möchte ich mich so weit wie möglich entfernt halten vom Radar dieses Kommissars Schmidt. Wenn ich mich in die Angelegenheiten der Polizei einmische …“

      „Nein“, fiel Kai ihm ins Wort. „Nicht du! Du hast vollkommen recht, du solltest dich in der nächsten Zeit so bedeckt wie nur irgend möglich halten. Aber“, er stand auf, ging um seinen Schreibtisch herum und zog eine der Schubladen auf der Rückseite auf, „ich weiß da jemanden.“ Kai kramte einen Moment in der Schublade herum und fand schließlich, was er suchte. Ein triumphierendes Lächeln umspielte seine Lippen und er schob die Schublade wieder zu. „Hier“, sagte er, kam zurück und reichte Janus eine Visitenkarte. „Sie ist eine der Besten ihres Fachs. Du kannst ihr vertrauen.“

      Janus nahm die Karte entgegen. Das hellblaue Büttenpapier fühlte sich schwer und hochwertig an. „Lara Winter“, murmelte er. „Privatdetektivin.“ Er hob den Blick und sah seinen Freund zweifelnd an. „Ernsthaft?“

      „Ernsthaft.“ Kai schien sehr überzeugt von seinem Vorschlag. „Wenn jemand die Aufmerksamkeit der Polizei in eine andere Richtung lenken kann, dann sie.“

      „Woher kennst du eine Privatdetektivin?“, fragte Janus misstrauisch. Ihm war der Gedanke, diese Frau zu engagieren, nicht geheuer.

      „Ich habe schon des Öfteren mit ihr zusammengearbeitet“, sagte Kai schulterzuckend. „Weißt du, sie war mal Polizistin. Aber sie war so gut, dass sie sich selbstständig gemacht hat. Am Anfang hat sie noch für die Polizei gearbeitet, als Beraterin. Und sie pflegt nach wie vor gute Kontakte zur örtlichen Polizei – ein großer Pluspunkt in deiner Angelegenheit. Aber mittlerweile ist sie fast nur noch für gut zahlende Wirtschaftsbosse tätig.“ Er grinste breit und ein bisschen unverschämt. „Und da gelangte ich dann irgendwann in ihren Dunstkreis. Mittlerweile haben wir schon drei- oder viermal zusammengearbeitet und sie hat die Fälle stets absolut schnell und professionell gelöst. Glaub mir, sie hat echt was drauf. Und“, er hob bedeutungsvoll eine Augenbraue, „was am Allerwichtigsten ist: Sie ist äußerst diskret. Was auch immer sie im Laufe ihrer Ermittlungen über dich herausfinden sollte – es wird ihr Büro nicht verlassen.“

      „Wie du meinst.“ Janus kapitulierte und steckte die Visitenkarte ein. „Einen Versuch ist es wohl wert.“ Er sah seinen Freund offen an. „Danke, Kai. Ich werde sie anrufen.“

      Kapitel 4

      Die Polizei war noch immer im Haus. Zwar hatte sich zumindest die Anzahl der Streifenwagen verringert, doch dafür hatten sie Spürhunde hinzugeholt – es war Janus ein Rätsel, was deren Aufgabe an diesem Tatort sein sollte. Vielleicht suchten sie nach Spuren von Drogen. Was auch immer es war, ihn würden sie jedenfalls nicht als vertrauenerweckend empfinden. Tiere hatten ein natürliches Gespür für alles Übersinnliche und sie witterten Vampire schon von Weitem.

      Kaum hatte Janus seinen Wagen geparkt, wurde der erste der beiden Hunde, die gerade den Haupteingang absuchten, auch schon auf ihn aufmerksam. Janus konnte sehen, wie sich jeder Muskel im Körper des Schäferhundes anspannte und er einen Moment lang völlig starr verharrte. Dann zog er die Lefzen hoch und ein tiefes, gefährliches Knurren entwich seiner Kehle.

      Janus zögerte. Das war nicht gut. Am Ende kamen die Beamten noch auf die Idee, er sei in irgendwelche Drogengeschäfte verwickelt. Doch wenn er jetzt wieder einstieg und davonfuhr, würde er ihre Aufmerksamkeit erst recht auf sich lenken. Also blieb er stehen und konzentrierte sich. Vampire besaßen die Fähigkeit zur Suggestion und Tiere waren ausgesprochen empfänglich dafür. Nach wenigen Sekunden erstarb bereits das Knurren des Hundes und er zog den Schwanz ein. Dann gab er ein leises Winseln von sich und zog sich hinter seinen Hundeführer zurück. Es tat Janus fast ein wenig leid, das Tier so einzuschüchtern. Grundsätzlich hatte er nichts gegen Hunde, aber er musste sich schützen. Der zweite Hund tat es seinem vierbeinigen Kollegen nach und die beiden Polizisten, die Hundeführer, schienen völlig überfordert ob ihres plötzlichen, veränderten Verhaltens. Sie brachten es jedoch keineswegs mit Janus in Verbindung, der sich nun vom Parkplatz her langsam näherte. Die Hunde zogen weg vom Haupteingang, in Richtung des begrünten Hinterhofs. Die Hundeführer deuteten die Fluchtversuche ihrer verwirrten Tiere falsch und folgten ihnen winkend. Als sie um die Ecke waren, atmete Janus auf – die beiden Beamten hatten ihn gar nicht bemerkt. Er schloss die Tür auf und verschwand im Hausflur. Für den Moment hatte er sie von sich abgelenkt, dennoch fürchtete er, schon bald einer tiefer gehenden Überwachung unterzogen zu werden. Dieser Gedanke beunruhigte ihn zutiefst, als er den Aufzug betrat und den obersten Knopf drückte.

      Als sich der Fahrstuhl wieder öffnete, umfing Janus die altbekannte Ruhe. Die Spurensicherung hatte ihre Arbeit offensichtlich getan und den Ort des Geschehens verlassen, nur der Tatort war noch immer gekennzeichnet und mit Polizeiband abgesperrt. Ein weiteres Mal sog Janus prüfend die Luft ein, als er vorbeikam – doch es hatte sich nichts verändert. Keine fremden Vampirspuren. Nicht hier und auch nicht am Eingang unten. Es beruhigte ihn einerseits – machte die Situation aber andererseits eher komplizierter. Zu gern hätte er einen Blick auf die Leiche geworfen. Doch diese Option entzog sich leider seinen Möglichkeiten.

      Janus schloss die Haustür hinter sich und nahm die Visitenkarte, die Kai ihm gegeben hatte, aus der Manteltasche. Lara

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