Schiff der Verdammnis. Jay Baldwyn

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Schiff der Verdammnis - Jay Baldwyn

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viel zu dem kleinen Motorboot«, sagte Katie, als Terry draußen war. »Ich schätze, diese Yacht ist mindestens zwanzig Meter lang, wenn nicht noch mehr. Und die Ausstattung … alles holzgetäfelt … geradezu luxuriös.«

      »Sei doch froh. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir lieber wäre, dich in enge Kabinen zu quetschen. Genieße doch einfach den Luxus …«

      Das Gespräch wurde unterbrochen, als Caleb eintraf.

      »Entschuldigt, aber die Fähre hätte mich fast nicht mitgenommen, weil ich die Einladung nicht finden konnte«, sagte er schwitzend. »Ich dachte schon, ihr seid ohne mich in See gestochen.«

      »Sei nicht albern, wir fahren doch nicht ohne dich«, sagte Megan. »Aber vielleicht willst du dir noch einmal überlegen, ob du mitkommst. Du müsstest dir nämlich die Kabine mit Brady teilen, weil man Katie nicht zumuten kann, dies zu tun.«

      »Hört doch auf, mich wie mit Glacéhandschuhen zu behandeln«, sagte Katie ärgerlich. »Mir macht es nichts aus, mit einem Mann in einem Raum zu schlafen. Noch dazu, wo es sich um Etagenbetten handelt. Deiner Aussage nach soll er doch an Frauen nicht interessiert sein. Also wozu die Aufregung?«

      »Ja, ich dachte nur …«, sagte Megan kleinlaut.

      »Selbstverständlich überlasse ich dir und Katie diese Kabine«, warf Caleb ein. »Wir Männer sind da weniger anspruchsvoll.«

      »Du bist ein Schatz, aber dass mir keine Klagen kommen …Vielleicht solltest du eine Blechhose anziehen.«

      »Du übertreibst mal wieder schamlos«, sagte Katie grummelnd. »Es ist noch gar nicht erwiesen, dass dieser Brady wirklich schwul ist. Und wenn, diese Art von Männern nehmen auch nicht jeden. Das ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Es wäre ein Zufall, wenn Caleb sein Typ wäre.«

      »Du musst es ja wissen«, sagte Megan gereizt. »Vielleicht komme ich mit diesen Leuten in unserem Café mehr in Berührung als du in deiner Branche.«

      »Dann solltest du besser informiert sein …«

      »Bevor ihr noch die Messer wetzt, ich habe meinen Standpunkt klargelegt«, sagte Caleb bestimmt. »Ich bin Gentleman genug, einer Lady den Vorzug zu lassen.«

      »Und was ist mit mir? Vielleicht hätte ich gerne romantische Nächte mit dir auf See verbracht …«

      »Megan, du gehst mir gelinde gesagt auf die Nerven«, sagte Katie. »Vielleicht könntest du dich mal entscheiden.«

      »Es bleibt dabei. Wir können noch genug Nächte zusammen verbringen, Schatz.« Caleb nahm Megan zärtlich in den Arm. »So, und jetzt sehe ich mir meine Schlafgelegenheit an. Wir treffen uns dann im Salon.«

      »Na, das kann ja heiter werden«, meinte Katie und öffnete ihren Koffer, damit die Sachen nicht noch mehr knitterten.

      Wenig später richtete Terry das Wort an alle Anwesenden, indem er ihnen mit einem Glas Champagner zuprostete.

      »Herzlich willkommen, meine Lieben! Ich hoffe, ihr wisst, worauf ihr euch da einlasst. Zwischenzeitlich könnte es etwas ungemütlich werden, doch ihr seid in guten Händen. Ich habe diese Tour schon mehrmals unternommen, und wie ihr seht, weile ich noch unbeschadet unter den Lebenden. Wir legen jetzt gleich ab, und dann geht’s los. Für euer leibliches Wohl, was das Essen und Trinken angeht, ist reichlich gesorgt. Bedient euch einfach. Doch gebe ich zu bedenken, das manches Essen schneller wieder zum Vorschein kommt als gedacht. Wer also das Bedürfnis verspürt, etwas wieder loszuwerden, der möge dies bitte nicht an der Reling tun. Es könnte sonst eine ziemliche Sauerei geben, wenn wir Gegenwind haben.«

      »Keine Sorge, wir haben unsere Reiseapotheke dabei«, sagte Savannah und erntete dafür Zustimmung von allen anderen.

      Der Tag verlief heiter und gelöst. Während Terry auf seinem weichen Polstersessel hinter dem Steuer thronte und Fallon ihm nicht von der Seite wich, hatten sich die anderen an Bord verteilt. Megan, Caleb, Savannah und Chris sonnten sich auf dem Oberdeck, und Katie und Brady saßen noch immer auf dem halbrunden Sofa und schlürften einen Cocktail.

      Katie war etwas nachdenklich geworden, denn Terrys Ankündigung hatte sie ein wenig verunsichert. Sie nahm sich vor, ihn im Auge zu behalten und ihn notfalls zu bremsen, wenn er es mit der Geschwindigkeit übertreiben würde.

      Brady schien ihre Gedanken erraten zu haben.

      »Ich hoffe, Terry hat nicht vor, die Yacht auf volle fünfunddreißig Knoten zu beschleunigen«, sagte er plötzlich. »Also, mir kommt es auf eine Stunde mehr oder weniger nicht an.«

      »Mir auch nicht. Megan meinte, die Yacht macht nur fünfundzwanzig Knoten …«

      »Dann hat sie geflunkert. Wahrscheinlich wollte sie dich nicht beunruhigen.«

      »So ein Biest. Sag mal, was geschieht eigentlich nachts? Terry wird doch auch ein paar Stunden die Augen zumachen wollen. Hat die Yacht einen Autopiloten wie ein Flugzeug?«

      »Soviel ich weiß, ja. Der Autopilot berücksichtigt auch Schlingerbewegungen, die durch Seegang, Windböen oder Strömungen auftreten. Aber Chris will Terry später ablösen, der hat nämlich auch einen Bootsführerschein, den man für solch große Schiffe braucht.«

      »Dann bin ich ja beruhigt«, atmete Katie auf. »Ich hatte schon Sorge, wir treiben führerlos übers Meer. Kein besonders ermutigender Gedanke. Der Technik vertraue ich nämlich nicht restlos.«

      »Hast du Angst, wir könnten das gleiche Schicksal wie die Titanic erleiden?«, witzelte Brady. »Ich kann dich beruhigen, Eisberge sind in dieser Gegend eher selten.«

      »Sehr komisch. Nein, aber es soll hier sehr gefährliche Strömungen geben und plötzlich auftretende orkanartige Stürme. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Yacht diese Umstände von allein berücksichtigt.«

      »Doch, soll sie wohl, aber ich war nie so ein Junge, der sich für Autos und alles Technische interessierte. Lieber habe ich meiner Mom einen neuen Fummel genäht.«

      Katie lachte herzhaft. »Dann scheint es zu stimmen, was man hinter vorgehaltener Hand über dich munkelt.«

      »Du meinst, dass ich gay bin? Ich würde eher sagen, metrosexuell. Ich weiß durchaus die Vorzüge beider Geschlechter zu würdigen.«

      »Vielen Dank für deine Offenheit.«

      »Warum nicht? Ich habe nichts zu verbergen. Wenigstens habe ich dich einmal zum Lachen gebracht. Für einen Augenblick waren deine Augen weniger traurig.«

      »Nun ja, du wirst ja vielleicht wissen … was ich hinter mir habe … Ich fange gerade erst an, aus meinem Schneckenhaus hervorzukriechen.«

      »Ja, ich habe davon gehört … eine schreckliche Geschichte. Sei dir meines aufrichtigen Mitgefühls bewusst … und meiner Bewunderung, wie du das alles verkraftet hast.«

      »Danke, doch ich habe Jahre dafür gebraucht. Und ob ich es letztendlich verkraftet habe, würde ich nicht so ohne Weiteres unterschreiben. Manchmal fühle ich mich wie ein Automat, der seiner Beschäftigung nachgeht und im Leerlauf läuft, weil ihn niemand abstellt.«

      »Meinen Glückwunsch, dass du dich uns angeschlossen hast. Du wirst sehen, wir werden viel Spaß haben. Und wenn dir mal mehr nach einem ernsthaften

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