Bittersüßer Rakomelo. Joachim Koller

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Bittersüßer Rakomelo - Joachim Koller

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und blickte ihn verschwörerisch an, »Warum sagst Du das denn nicht gleich. Wir haben ein Boot, natürlich.« Die Frau sah ihn kurz fragend an und blickte von ihm zu Maria.

      Ryan verstand.

      »Du kannst reden, sie versteht uns nicht«

      »Sehr gut. Wir haben ein Elektroboot, das auch eine gute Geschwindigkeit hat. Aber es ist schon älter und wird wohl bald entsorgt werden.«

      »Das glaube ich auch. Wird es Probleme geben beim ... entsorgen?«

      »Keine. Wir werden es zwar bergen müssen, aber solche kleinen Unfälle können passieren. Tákis bekommt sein Geld wie besprochen am Abend.«

      Ryan zog ein kleines Bündel Geldscheine hervor und legte es der Vermieterin in die Hand.

      »Der Oberste ist für Dich, den Rest würde ich schnellstens verschwinden lassen. Es sind sehr schlechte Kopien.«

      Mit einem breiten Lächeln steckte sie die Scheine ein.

      »Ich hole sofort Euer Boot.«

      »Gibt es Probleme?«, fragte Maria, die ahnungslos neben Ryan stand und die Unterhaltung nicht deuten konnte.

      »Nein, wir steigen nur um auf eine umweltbewusstere Variante. Da keine Motorboote mehr zur Verfügung stehen, nehmen wir eines der Elektroboote. Die sind ebenfalls sehr gut motorisiert, dafür sogar leiser.« Maria hatte keine Einwände. Ihr Boot wurde ins Wasser geschoben und Ryan bekam eine kurze Einweisung. Ein Gashebel, das Lenkrad und der Hinweis, beim Aussteigen daran zu denken, dass das Boot keinen Anker hatte. Maria musterte das Boot abschätzig. Es war schon lange im Einsatz und hatte dementsprechend Abnutzungs-erscheinungen. Die dunkelrote Farbe war an mehreren Stellen ausgebleicht, die Sitzplätze vom Wetter leicht in Mitleidenschaft gezogen. Ryan sah ihren Ausdruck und lächelte.

      »Die Zeit war etwas knapp um ein besseres Schiff aus Rethymnon oder Heraklion holen zu lassen. Aber für einen ersten Ausflug wird es genügen. Wenn es Dir zusagt, dann können wir das gerne wiederholen und dann habe ich etwas Vorbereitungszeit.«

      Maria nickte ihm zu und ergriff seine Hand, um ins Boot zu steigen. Sie machte es sich auf dem Platz neben dem Lenkrad bequem und setzte ihre Sonnenbrille auf. Interessiert sah sie Ryan zu, wie er das Boot vom Strand weg steuerte und aufs offene Meer hinaus fuhr.

      »Wie war Dein Buch?«, fragte Ryan nach. Maria musste kurz überlegen, was er meinte.

      »Ach so, ja, das war interessant. Vielleicht kennst Du es, ‚Dino Park‘ von Michael Crichton. Es ist recht ähnlich zum Kinoklassiker ‚Jurassic Park‘.«

      Ryan unterdrückte sein Lachen. Er versuchte möglichst normal zu klingen, wobei er sie am liebsten lautstark ausgelacht hätte.

      »Soweit ich weiß, ist der Film auf Grundlage des Buches erschienen«, klärte er sie auf. Sie hatten inzwischen genug Abstand zum Strand, Ryan beschleunigte und das Boot schoss über das ruhige Meer.

      Eine Waffe zu besitzen war auf Kreta nichts Unge-wöhnliches, aber ein richtiges Scharfschützengewehr hatte nicht jeder in seinem Besitz. Tákis kannte sehr viele Leute auf der Insel, darunter auch einige Personen, die sich nicht nur legal durchs Leben schlugen. Das Gewehr, welches neben ihm lag, war schnell zusammengebaut, ihm hatte eine kurze Einweisung gereicht.

      Er hockte am Gipfel des Berges, hatte bei dem wolkenlosen Wetter eine herrliche Aussicht weit ins Landesinnere und über das Meer. Es war windstill, ideal für Tákis. Von seinem Platz aus konnte er einige Boote im Meer ausmachen. Mit einigen größeren Steinen hatte er sich ein provisorisches Stativ aufgebaut. Er platzierte das Gewehr darauf und blickte durch das Zielfernrohr. Sein Blick schwenkte über das Meer, von einem Boot zum nächsten. Die Uhr verriet ihm, dass er noch Zeit hatte. Ausgemacht war halb elf, noch vierzig Minuten.

      Maria holte ihre Sonnencreme aus dem Rucksack. Betont lasziv zog sie ihr Shirt aus, verstaute es im Rucksack und lehnte sich zurück. Natürlich wusste sie genau, dass auf diese Weise ihr roter Bikini und ihr Körper schön zur Geltung kamen.

      Unter anderen Umständen, wäre es wirklich schwer, Dir zu widerstehen, ging Ryan durch den Kopf. Er sah ihr zu, wie sie sich die Arme und das Gesicht eincremte, unterdessen lenkte er das Boot immer weiter weg von Bali. Weit und breit waren keine anderen Schiffe. Inzwischen waren sie näher an den Klippen, die neben der Küstenstraße lagen. Ryan sah auf seine Uhr, das Imitat der Breitling. Sie würde den Tag wohl nicht überstehen, dachte er sich, dafür kam sie nun viel deutlicher zum Vorschein.

      »Hast Du den Rakí gekostet?«, fragte er und fixierte dabei Marias wohlgeformte Oberweite.

      »Oh ja. Obwohl ich normalerweise keine harten Getränke bevorzuge, dieser Honigschnaps war sehr lecker. Er brennt zwar etwas, schmeckt aber gut. Wenn wir das nächste Mal in diese Stadt fahren, dann werden wir neben dem Juwelier auch noch eine Flasche von dem Schnaps mitnehmen. Mein Vater wird sich darüber freuen.«

      »Genau genommen nennt sich dieser Schnaps Rakomelo, eine Variation von Rakí mit Honig. Wenn Du einen wirklich gut gebrannten Rakí möchtest, werde ich Dir ein Geschäft direkt in Bali zeigen.« Ryan löste sich von Marias Körper und blickte wieder gerade aus. Aus den Augenwinkeln konnte er aber feststellen, wie sie von seinen Blicken geschmeichelt war.

      Einige Zeit später stellte Ryan den Motor ab. Inzwischen waren sie auf offener See, bis zum nächstgelegenen Felsen, der nahe der Küstenstraße aus dem Meer ragte, war es ein weiter Weg.

      »Ist es hier ideal für Dich zum Baden?«, fragte er. Inzwischen war es kurz vor halb elf, Ryan hoffte darauf, dass Tákis bereits in Position war.

      Maria stand auf und sah sich um. Das Meer schimmerte tiefblau. Leise war der Verkehr von der Küstenstraße zu vernehmen, ansonsten waren Maria und Ryan ungestört.

      »Mir gefällt es hier«, entschied Maria und zog sich ihre Hotpants hinunter. Zum Vorschein kam ihr rotes Bikinihöschen. Als sie über den Sitz auf die hintere Fläche des Boots kletterte, konnte Ryan nicht anders, als ihr nachzusehen.

      »Bleibst Du an Bord, Ryan?«

      »Vorerst ja. Aber gleich leiste ich Dir Gesellschaft«, meinte er, wobei er ganz andere Gründe hatte.

      Maria lächelte Ryan an und sprang dann mit einem Kopfsprung ins Wasser. Kaum war sie untergetaucht, richtete Ryan den Blick zum Berg hinauf, wo Tákis ihn sehen sollte.

      »Jetzt, mein Freund, liegt es an Dir. Ich baue voll auf Dich«, murmelte Ryan. Maria tauchte neben dem Boot auf.

      »Das Wasser ist herrlich. Etwas kühl, aber so erfrischend und … was soll ich sagen, einfach traumhaft. Willst Du nicht auch einen Sprung riskieren?«, meinte sie begeistert.

      »Warum nicht? Wenn Du möchtest, ich habe noch eine Schwimmbrille für Dich.«

      Das Angebot nahm Maria gerne an und ließ sich eine von Ryan reichen. Er selbst zog sein Shirt aus und kramte nach der zweiten Schwimmbrille.

      Ryan blickte zu Maria, die es sichtlich genoss, ungestört im Meer zu schwimmen. Ein kurzes Aufblitzen vom Berggipfel entlockte ihm ein breites Grinsen. Auf seinen besten Freund war Verlass. Ryan sprang ins Wasser und gesellte sich zu Maria.

      Anita, die Vermieterin vom Hafen, kannte Tákis schon seit Kindheitstagen. Die fast 50-jährige Frau war schon immer am Hafen tätig. Neben der Bootsvermietung bot sie auch einige geführte Ausflüge

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