Beautiful Soup. Katja Pelzer

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Beautiful Soup - Katja Pelzer

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       Neunundvierzigstes Kapitel

       Ende gut, alles gut

       Liebe Leserin, lieber Leser

       Impressum neobooks

      Erstes Kapitel

      

       Vergiss nicht, zu den Sternen zu schauen

       und nicht auf deine Füße

      (Stephen Hawking)

      Zum Programmieren bin ich gekommen wie Donald Trump ins Weiße Haus – als Quereinsteigerin ohne Vorkenntnisse und höhere Not.

      „Wer heute eine Sprache lernen will, sollte eine Programmiersprache lernen“, sagt Peter, mein Mann, hat diesen Rat allerdings bisher selbst nicht befolgt. Fremdsprachen beherrscht er – zumindest Englisch.

      Es ist auch nicht so, dass ich unbedingt eine Programmiersprache brauche, um in meinem Leben besser klarzukommen.

      Weder beruflich noch privat.

      Und doch wusste ich, dass ich es will.

      Programmieren, meine ich. Das sagte mir mein Bauch als mein Blick auf das Seminarangebot Programmieren – Basiswissen für Journalisten fiel.

      Das war, als schüttete jemand in meinem Innern eine Schüssel warmes Wasser aus und ließe darin einen Schwarm kleiner Fische los.

      Es kitzelte ein bisschen in meiner Körpermitte, wie etwas Neues das eben so tut.

      Und es fühlte sich gut an. Richtig gut.

      Außerdem dachte ich – wenn sie so etwas für Journalisten anbieten, dann musste es mir wohl irgendetwas bringen. Denn ich bin Journalistin.

      Gebracht hat es mir dann auch irgendetwas. Allerdings auf einem ganz anderen Gebiet. Aber das konnte ich natürlich nicht ahnen, als ich das Anmeldeformular ausfüllte.

      Ich arbeite beim Fernsehen. Jenem Journalistenjahrmarkt der Eitelkeiten, auf dem weniger gilt was Du kannst, als viel mehr, welchen Platz in der Hackordnung du dir erkämpft hast. Leise Töne werden gerne überhört.

      Wenn für Printjournalisten gesundes Halbwissen gilt, trifft auf den durchschnittlichen Fernsehjournalisten gesundes Viertelwissen zu und das ist noch optimistisch geschätzt.

      „Das Fernsehen ist tot!“ hat kürzlich meine Freundin und Kollegin April über den Redaktions-Flur geraunt. Das ist möglicherweise leicht übertrieben, aber ich habe mich gefreut.

      Denn die anderen Kollegen beim Fernsehen haben noch nicht mitgekriegt dass es tot ist. Sie geben sich noch immer alle Mühe, sich für etwas ganz Besonderes zu halten. Sind sie ja irgendwie auch. Sie sind eine aussterbende Art.

      Da aber der Mensch im Allgemeinen vor dem Untergang steht, fällt es möglicherweise gar nicht weiter auf, wenn das Fernsehen zuerst geht.

      Ich habe „Es lebe das Internet!“ zurückgeflüstert. Und April hat gelacht, in einem Timbre, wie von Schmirgelpapier aufgeraut. Sie hat schon als Kind diese Stimme gehabt. Und musste dafür nicht erst Unmengen von Alkohol oder Zigaretten konsumieren.

      Ich finde ihre Stimme äußerst charmant.

      Ihr Mann hat sich sogar direkt in ihre Stimme verliebt, noch bevor er April selbst gesehen hat. Sie spricht alle ihre TV-Beiträge selbst ein. Und er hat einen dieser Filme im Fernsehen gesehen und schon war’s um ihn geschehen.

      April hat eine Haut wie eine Latte Macchiato, pekannussbraune Augen und weizengelbe Haare. Eine ganz bemerkenswerte Mischung. Und sie heißt wirklich April. Das liegt daran, dass sie amerikanische Eltern hat. Das ist nicht das einzige Attribut, das sie besonders macht. Sie ist auch eine richtig gute Journalistin. Keine Quereinsteigerin. Sie hat, wie auch ich, unser Fach von der Pieke auf gelernt.

      Zum Glück habe ich beim Fernsehen eine Nische gefunden. Schon vor Jahren.

      Den Onlinebereich.

      Meine Nische hat erst einmal nichts mit dem bunten lauten Fernsehen zu tun und wurde vielleicht auch deswegen zu Beginn recht stiefkindlich behandelt. Zumindest eben von den Fernsehjournalisten.

      Mittlerweile ist diese Nische allerdings zu einem wichtigen Zweig herangewachsen. Und ich bin dabei – obwohl ich kein Digital Native bin.

      Mir wurde nicht als Dreijähriger Mamas Smartphone in die Hand gedrückt um digitale Kuchen zu backen oder Filmchen zu gucken.

      Ich saß wechselweise im roten aufblasbaren Planschbecken mit gerade so viel warmem Wasser, dass meine Beinchen bedeckt waren und ich nicht ohne weiteres untergehen konnte.

      Oder im Laufstall mit allem möglichen Holzspielzeug, das mich stundenlang beschäftigte.

      Manchmal stand ich auch an der Holzumzäunung und schaute hinaus auf die Welt oder den Fotografen, meinen Vater. Der alles, wirklich alles, was ich tat, auf Superachtfilm und Negativen festhielt.

      So richtig echt Non Digital Native eben.

      Zweites Kapitel

      Aber zurück zum Programmieren.

      Ich lerne jetzt Python. Schon allein wie das klingt: Python. Mit zischendem Englischem th. Ziemlich cool.

      Python ist in diesem Fall allerdings keine Schlange, sondern eben eine Programmiersprache. Eine besonders angesagte noch dazu. Oder besser hip. So sagt man ja heute.

      Auch Hipster würden wahrscheinlich Python lernen, würden sie eine Programmiersprache lernen. Würden sie aber vermutlich nicht, weil sie zu sehr mit Holzhacken beschäftigt sind, um das Feuer im Kamin am Brennen zu halten, damit ihre Behausung im warmen Licht des Feuers dem dänischen Prinzip der Hygge näher rückt und das CO2 in der Atmosphäre nicht weniger wird.

      Außerdem verbringen sie irrsinnig viel Zeit beim Barber ihres Vertrauens oder mit der Bartpflege vor dem heimischen Spiegel. Da bleibt einfach kein Zeitfenster mehr für Python.

      Python ist übrigens noch nicht einmal nach der Schlange benannt, sondern nach den ziemlich lustigen Briten von Monty Python.

      Wirklich und wahrhaftig. Großes Indianerehrenwort!

      April findet sehr beeindruckend, dass ich so etwas mache. Sie käme selbst nicht auf die Idee, eine Programmiersprache zu lernen. Egal wie sie heißt.

      „Selbst wenn sie Apple Crumble hieße“, sagte April, als ich ihr davon erzählte.

      Wir

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