Für Freiheit, Lincoln und Lee. Michael Schenk

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Für Freiheit, Lincoln und Lee - Michael Schenk

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Kapitel 46 1862, 16.–18. September: Sharpsburg / Antietam

       Kapitel 47 Der Gesetzlose

       Kapitel 48 1862, 11.-15. Dezember - Rappahanock River / Fredericksburg

       Kapitel 49 1863, Januar - Die Proklamation

       Kapitel 50 Mama Byckerdyke

       Kapitel 51 1862, 31.12. - 02.01.1863 - Stones River / Murfreesboro

       Kapitel 52 Unsicherheiten und Absichten

       Kapitel 53 1863, 2.-5. Mai - Chancellorsville / Wilderness

       Kapitel 54 Für Freiheit, Lincoln und die Liebe

       Kapitel 55 1863, 7. Juni - Millikens Bend

       Kapitel 56 Die Kokarde der Freiheit

       Kapitel 57 Dem Abgrund entgegen – 1863, 9. Juni – Brandy Station

       Kapitel 58 1863, 1.-3. Juli Gettysburg

       Kapitel 59 Ein Stück Gerechtigkeit

       Kapitel 60 Trommeln und Pfeifen

       Kapitel 61 1863, 4. Juli - Vicksburg

       Kapitel 62 1863, 19. November – Die Botschaft von Gettysburg

       Kapitel 63 SCHLUSSWORT

       Impressum neobooks

      Kapitel 1 1849 - Das Ende der Freiheit

      Die Bretter der Wand waren nicht ganz dicht gefügt und die hereinfallenden Strahlen des Sonnenlichtes zauberten eine Mischung aus Gold und Kupfer in Friederikes Haare. Gedankenverloren drehte sie einen Finger in eine Locke und seufzte behaglich, während Friedrichs Hand sanft zwischen ihren Brüsten entlang glitt. Sie spürte den feinen Schweißfilm auf ihrer Haut und die Schwiele an seinem Zeigefinger. Sein Atem klang gepresst und Friederike wusste, dass seine Lust nicht gestillt war. Doch sie war nicht bereit ihm ihre Jungfernschaft zu geben. Noch nicht. Sie wusste, dass er sie begehrte und irgendwie verspürte sie selbst das Verlangen, sich ihm endlich ganz hinzugeben.

      „Du bist unersättlich“, sagte Friederike leise und das Lächeln nahm ihren Worten die Schärfe. „Du weißt, Friedrich, ich bin ein sittsames Mädchen und was wir hier tun, das ist nicht Recht.“

      Die Worte klangen selbst in ihren Ohren unangemessen schwülstig und noch vor wenigen Tagen hätte sie sich Friedrich wahrscheinlich nicht verweigert. Friedrich und Friederike, sie hatten einander versprochen, auch wenn ihre Eltern wohl nicht begeistert von ihrer Absicht waren, zu heiraten. Doch für sie beide war ihre gemeinsame Zukunft klar vorgezeichnet gewesen, als sie sich zum ersten Mal an den Frankfurter Barrikaden begegneten. Die Republik schien so nahe, zum greifen nahe, und Friederike hatte, neben der Demokratie, sogar schon die Möglichkeit einer Gleichberechtigung der Frauen kommen sehen. Es gab bekannte Suffragetten, in Amerika und selbst im königlichen England, die sich für das Wahlrecht der Frauen aussprachen. Alles schien möglich, doch nun kamen die Soldaten des preußischen Königs und zerschlugen ihren Traum.

      Friedrichs Hand schob sich sanft unter ihr Unterkleid und Friederike seufzte erneut, legte ihre Finger an seinen Arm. „Ich glaube, Friedrich, es ist vorüber.“

      „Was?“ Seine Gedanken waren bei anderen Dingen, sehr viel hübscheren und angenehmeren Dingen, und er sträubte sich dagegen, diese Gedanken aufzugeben.

      Sie zog seine Hand sachte von ihrem Schenkel. Auch wenn sie dabei lächelte, so verfinsterte sich doch sein Gesicht, als er erkannte, dass sie keine intimeren Zärtlichkeiten zulassen würde. Friederike richtete sich halb auf und stützte sich mit einem Ellbogen auf die Decke, die er auf dem frischen Stroh ausgebreitet hatte.

      „Ich glaube es ist vorbei mit der Demokratie“, sagte sie erneut. „Der Preuße schickt seine Truppen und die paar Freischaren, die es noch gibt, werden ihm nicht standhalten.“

      „Sie werden nicht gegen uns kämpfen“, meinte er zögernd. „Sie sind unsere Brüder. Die in Rastatt, die sind doch auch kampflos zu uns übergegangen.“

      „Ach, Friedrich.“ Sie griff mit einer Hand in seine braunen Locken und zog sein Gesicht zu sich heran. Sie küsste seine Wange und er wandte den Kopf, so dass sich ihre Lippen fanden.

      Draußen, vor der Scheune, ertönte ein kurzer Ruf. Friederike löste die Lippen von den seinen. „Ich glaube, Hans und Karl werden ungeduldig. Du musst zu ihnen gehen.“

      Friedrich Baumgart beugte sich ein wenig vor, fand erneut ihren Mund. „Die sollen warten.“

      Friederike lachte auf und drückte gegen seine Brust, so dass ihr Verlobter sich grummelnd aufrichtete. „Dein Hauptmann Wenzel wird es nicht schätzen, wenn du deine Brüder warten lässt.“

      Friedrich verzog enttäuscht das Gesicht und Friederike zupfte ihm ein paar Strohhalme aus dem dichten Vollbart, den er trug. „Ohne gefällst du mir besser.“

      „Hä?“

      „Ohne den Bart. Er sticht.“ Friederike zog spielerisch an den Barthaaren. „Du solltest ihn wieder abnehmen.“

      „Er ist praktisch“, erwiderte er. Friedrich zuckte mit den Schultern. „Ich mag es nicht, mich mit kaltem Wasser zu rasieren. Wenn wir im Feld sind, lassen sich viele von der Freischar einen Bart stehen.“

      Erneut ertönte ein fordernder Ruf und Friedrich wandte unwillig den Kopf. „Ja, Herrgott, ich komme.“

      Friederike griff an die Schnüre ihres Mieders und begann es zu schließen. „Vielleicht kommen die Königlichen ja auch gar nicht“, sagte sie ohne Überzeugung. „Und wenn doch, dann muss es ja kein Geschieße geben.“

      „Ich passe schon auf mich auf“, sagte Friedrich ernst und rollte sich von der Decke herunter. Missmutig streifte er Heu von seiner Hose. „Aber egal ob

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