Für Freiheit, Lincoln und Lee. Michael Schenk
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„Ja, einer der Sklaventreiber“, knurrte von Erlenburg.
„Das ist nicht wahr“, widersprach Friedrich. „Hans ist kein Sklaventreiber. Er nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Für die Plantagen im Süden sind die schwarzen Arbeiter sehr wertvolle Kapitalanlagen. Außerdem haben die wenigsten Südstaatler überhaupt Sklaven. Die meisten sind Menschen, die ebenso wie wir versuchen, ihr Auskommen zu haben.“
„Ich hoffe doch sehr, mein lieber Baumgart“, sagte von Schenck gedehnt, „dass Sie wissen, wo Ihre Sympathien liegen.“
„Bei einem gewählten Präsidenten und einem gewählten Parlament“, sagte Friedrich überzeugt. „Meine Herrschaften, wir alle haben uns doch in Deutschland für die Freiheit und die Demokratie eingesetzt und ich denke, jeder von uns wird sich für den Erhalt der hiesigen demokratischen Verfassung einsetzen.“
Die Männer stießen ein zustimmendes Gemurmel aus und von Schenck zuckte halb entschuldigend die Achseln. „Das ging nicht gegen Sie, Baumgart. Sicher nicht. Ich weiß noch sehr gut, dass Sie auf den Frankfurter Barrikaden gekämpft haben. Zusammen mit Ihren Brüdern, nicht wahr?“
„Ja, auch Hans war dort“, bekräftigte Friedrich. „Und er würde sich niemals für ein Unrechtssystem einsetzen. Wir alle haben die Auswirkungen von Despotismus erlebt, von gekrönten Häuptern, die das Recht beanspruchen, über das „Wohl“ ihres Volkes zu befinden. Aber hier geht es doch nicht um zwei unterschiedliche Systeme im Norden und Süden. Wir sind ein einziges, ein demokratisches Land, und die verantwortlichen Männer im Süden sind ebenso von demokratischen Rechten und Pflichten erfüllt, wie ein jeder von uns.“
„Würde man den Frauen ein Stimmrecht geben, so würden die Debatten zu verschiedenen Meinungen sicher auch gesitteter ausgetragen.“
Die Männer sahen Friederike an und von Erlenburg räusperte sich. „Ich denke, liebe Friederike, wir kommen wieder einmal zu Ihrem Lieblingsthema, nicht wahr? Ich denke, Frauen verstehen einfach nicht genug von Politik, um Verantwortung zu übernehmen.“
„Finden Sie?“ Friederike lächelte maliziös. „Wenn ich mich richtig entsinne, so wurden in der Geschichte der Menschheit ganze Kriege wegen Frauen geführt. Die Trojanischen Kriege…“
„Meine liebe Friederike“, fiel von Erlenburg ihr unhöflich ins Wort. Frauen und Politik waren für ihn immer ein Reizthema. „Frauen stiften eben einfach Unheil. In der Politik, meine ich.“
„Weil man Frauen in der Politik nicht zu Wort kommen lässt.“ Friederike sah ihn empört an. „Wenn man schon Kriege wegen der Frauen geführt hat, dann können Frauen ebenso Kriege verhindern.“
„Na, na, na, das ist nun aber wirklich an den Haaren herbeigezogen.“ Von Erlenburg sah die Umstehenden an und fand bei den meisten die ersehnte Zustimmung.
Auch Josef Ganzweiler war das Thema unangenehm. „Wir sollten nicht ständig vom Krieg reden. Gütiger Gott, niemand will doch einen Krieg.“
Es klopfte und die Anwesenden blickten automatisch zur Tür. Ein etwas peinliches Schweigen breitete sich aus, als der Butler mit entschuldigendem Blick hereinsah. Er räusperte sich verlegen und suchte wohl einen Ansprechpartner.
„Was gibt es denn?“, fragte von Erlenburg ungeduldig. „Raus mit der Sprache.“
„Ich…“, der Butler rang nach Worten und sah dann Friederike an. „Es… es tut mir außerordentlich leid, Frau Arguille. Wirklich, außerordentlich leid.“
„Zum Teufel, was ist überhaupt los?“, polterte von Schenck und seine Blicke pendelten zwischen dem Butler und Friederike, die plötzlich eine ungesunde Blässe zeigte.
„Es ist die Celeste“, sagte der Butler hastig. „Wir haben es gerade erfahren. Sie ist gesunken. Es gab einen schweren Sturm und sie ist gesunken.“
Friederike fühlte sich wie gelähmt und spürte die betroffenen Blicke der anderen auf sich.
„Gab es Überlebende?“, fragte Josef Ganzweiler mit tonloser Stimme.
„Es war ein schwerer Sturm und der spanische Frachtsegler Sankta Magdalena konnte nicht beidrehen, um Hilfe zu leisten. Es tut mir leid.“
Friederike spürte nur noch, wie der Boden unter ihr nachgab, dann wurde es Schwarz vor ihren Augen.
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