Lucullus muss sterben. Ann Bexhill
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»Da steckt wer anderes dahinter.«
Der Centurio zuckt mit den Schultern. »Ich kann nur sagen die Acta diurna gehört Caesar.«
Nachdem der Centurio gegangen ist, ziehe ich mir die gelbe Tunika an, und mache mich auf den Weg zu Petronius am Schweinemarkt.
6 Kapitel
Auf den Wegen drängen sich die Lebewesen, die ins Forum wollen, zum großen Markt und in die, wegen der Bacchanalien feierlich herausgeputzten Geschäfte. Rote Wimpel hängen aus den Fenstern. Die Fassaden der großen Häuser sind frisch gestrichen. Zwei Wachmänner in ihren roten Umhängen stehen vor einem Markt und halten Ausschau nach Dieben. Das Gedränge löst sich am Eingang des Marktgeländes auf. Die Reichen sitzen in ihren Tragestühlen und werden von ihren Sklaven auf den Schultern umhergetragen. Die Sänften bilden regelrechte Staus in beide Richtungen der clivus Subura. Ein Strom fließt den Aventinhügel hinab ein anderer hinauf. Ich halte mir die Nase zu, als ich mich einer Slumgasse nähere, die von der Subura direkt zum Schweinemarkt führt. Hohe Mauern können die Lebewesen voneinander trennen, aber halten den Gestank nicht auf. Die Luft ist schwer von Ausdünstungen der Färbereien und Gerbereien, die von Transtiberim herwehen. Ich nehme eine Abkürzung zwischen grauen hohen Insula, die so eng beieinanderstanden, dass zwei Sänften nebeneinander nicht durchpassen. Die metallischen Klänge von Schmiedearbeiten prallen hier von den Mauern ab und verstärken sich. In den Hütten sehe ich Gerber und Lederarbeiter ihrer Arbeit nachgehen. Selbst der Wind erbleicht hier vom Gestank voller Senkgruben und Pissefässer. Die in der Nacht von den Sklaven der Gerbereien abgeholt werden. Am Ende des kleinen Durchgangs in deren ersten Etagen Garstuben, Geschirrmacher, Bordelle und Schenken ihre Dienste feilbieten erheben sich, zu beiden Seiten die Säulen des Romulus. Ich marschiere den Hügel hinunter vorbei an mehreren Tempeln und in den ovalen Platz, wo Wechsler Bankhäuser und die Fleischhändler ihre Geschäfte unterhielten. Bacchanalien hat alles Leben, in Scharen auf die Straßen gelockt. Wechsler und Anwälte haben ihre Stühle und Tische vor den Türen ihrer Läden aufgebaut. Neben dem Gefängnis der Polizeikaserne herrscht großer Andrang, die Leute warten vollgeladen mit Geschenken auf Einlass in das Gefängnis, um ihre Verwandten zu besuchen. Ich schiebe mich durch das Gedränge und wandere weiter vorbei an Säulengängen. Staatssklaven machen die Tempelvorplätze sauber. Manches Gesetz ist gut, wie das Verbot an Feiertagen Vieh auf den Straßen zu schlachten. Kein Gegrunze von Sauen ist zu hören und die Wege sind sauber. Normalerweise liegt ein penetranter Gestank aus Schweinefäkalien über dem ganzen Bezirk.
»Platz da! Platz!« Schrien die Sänftenträger und eilen mit fliegenden Füssen über das Straßenpflaster. Es ist ein angenehmer Ort in Subura; die Häuser stehen weit auseinander. Ich trete in die Kolonnade und melde dem Diener, dass ich den Aedilen sprechen will. Die Amtszimmer von Petronius befinden sich in einer Villa, die er sich mit den Quästoren, den Beamten die für Morduntersuchungen zuständig sind, teilt. Petronius ist, weil er die vorgeschriebenen 32 Jahre noch nicht zählt, ein Promagistrat. Das heißt, seine Ädilszeit wird nach Ablauf des Jahres verlängert bis er das nötige Alter zum Prätor hat. Sein Vater hat genug Geld ihm das Amt jedes Jahr zu kaufen. Als Aedil prorogatio genießt er besondere Popularität unter den Händlern des Schweinemarktes. Das Tablinium von Petronius, zu dem ich geleitet werde, ist rechteckig; die Wände sind mit Wandgemälden von Orgien verziert, der polierte Steinboden ist aus Marmorplatten. Petronius sitzt im Stuhl und liest raschelnde Dokumente und sieht auf. Er legte den Brief auf seinen Tisch zurück.
»Das klingt und sieht aus als konnte man deine Begeisterung für diesen Fall erwecken.« Er steht auf und küsst meine Wangen. Er führte mich auf die Terrasse in den Garten und lässt Wein, Käse und Trauben bringen.
»Weißt du, ob dein Kollege Tiberius aus Ostia in der Stadt ist?«
»Das ist der Falsche.« Petronius nimmt ein Blatt, das er in seiner Toga trägt zur Hand, und blickt mit gerunzelter Stirn darauf. »Er ist in Ostia. Leider teilt mir der Quästor mit, es gab vor kurzem einen Streit zwischen dem Mordopfer und Valerius. Die Summen, die er angeblich wollte, nannte, sie mir und ich überbrachte ihr das Geld. Allerdings rundete sie die Summen, auf. Sie behielt von jeder Transaktion einen gewissen Teil.«
»Diese achtzigtausend?«
»Sieht ganz danach aus das er ihr schrieb er brauche 50000 Denare. Die Dreißigtausend brauchte Kassiopeia. Ich muss noch nachprüfen, wie hoch der gesamte Schaden ist.«
»Wusstest du, dass sie aus Ostia ist?«
»Nein, als entlaufene Ehefrau hätte er sie in die Obhut ihres Vaters oder Bruders senden müssen.«
»Dem Gesetz zufolge ja. Wo hat Valerius sie denn das erste Mal getroffen?«
Petronius schüttelt seinen Kopf und hebt seine schmalen Schultern. »Keine Ahnung.«
»Kennst du ihre Angehörigen?«
Er schüttelte wieder den Kopf.
»Seit wann war sie mit Stadtpräfekt verlobt?«, frage ich.
Er sieht mich erstaunt an: »Ich wusste nicht, dass er sie heiraten wollte.«
»Sie trug zumindest einen Verlobungsring, sagen die Nachbarn und ihre Sklavin.«
»Das wäre mir neu.« Er schließt die Augen und denkt nach. Seine langen Finger klopfen auf dem Tisch. Der Diener bringt uns einen Krug schneegekühlten Wein und Trauben und zieht sich schnell aus dem Innenhof zurück.
»Also wer will ihm etwas anhängen und wichtiger, wie stehen die Aussichten herauszufinden, wer ihm ans Leder will?«
»Gering«, denke ich laut.
»Das dachte ich mir, das du das sagst.«
»Ich würde mich gerne mit ihm treffen«, sage ich.
»Du weißt er hat sie nicht umgebracht?«, fragt mich Petronius.
»Ich weiß gar nichts. Ich weiß noch viel weniger, als die städtischen Kohorten und das will was heißen.«
Petronius seufzt. »Der Freund eines Irren zu sein bringt mir wenig. Aber er wird sich von mir überzeugen lassen. Er sollte wenigstens mit den Prätorianern reden. Es wirkt so als versteckt er sich.«
»Wie steht er finanziell da? Hat er sein Vermögen verjubelt, wie es Mimosa befürchtet. Ich denke in diesem Punkt hat zumindest Aebutius ein Anrecht das zu wissen, sie ist in einem heiratsfähigen Alter.«
»Er ist wohlhabend und für die Mitgift seiner Tochter ist gesorgt.«
»Hat er Angehörige, außer seine Kinder? Ich meine bei einer Heirat mit Kassiopeia schmälert sich noch einmal die Summe, die den Kindern zusteht.«
»Frag seinen Bruder, er hat noch einen Halbbruder.«
»Wo wohnt der?«
»Auf dem Esquilin.«
7 Kapitel
Aebutius und Apuleius sitzen im „Rufus“. Sie sehen mich nicht, bis ich neben ihnen auftauche. Sie trägt ein goldenes Haarnetz und eine dünne Tunika, die unter dem Busen mit einem Gürtel geschnürt ist, darüber eine purpurne Stola aus Seide. Sie sieht mich und errötet.