Sie wollen doch betrogen werden!. Michael Aulfinger
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sie wollen doch betrogen werden! - Michael Aulfinger страница
Michael Aulfinger
Sie wollen doch betrogen werden!
Erlebnisse eines jungen Betrügers
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Wer ist Harry? Sie werden sich fragen, warum sollte gerade ich die authentische Geschichte dieses jungen Mannes lesen? So viel kann er ja in seinem jungen Leben noch gar nicht erlebt haben. Sie mögen normal Recht haben, aber dieser Harry ist anders. Seine Lebenseinstellung macht seine Geschichte so interessant, auch wenn unser normales Rechtsempfinden ihn als Betrüger abstempelt. Nach dem Rechtssystem ist er es auch, aber der Weg dahin, wie es so weit kommen konnte, ist doch aufschlußreich, und der Roman hinterfragt die Ursachen, deckt dabei außerdem einige Unzulänglichkeiten in der freien Marktwirtschaft auf.
„Sie wollen doch beschissen werden. Ich nutze es nur konsequent aus.“
Die Handlungen im folgenden Roman sind so geschehen, deshalb mußten die Namen der beteiligten Personen geändert werden.
Kapitel 1
Die heiße Sommerluft durchflutete das Ingolstädter Gefängnis, als Harry seinen ersten Schrei von sich gab. Da er in der Strafanstalt geboren wurde, weil seine Mutter einsaß, begann seine Kindheit nicht gerade viel versprechend. Sie verlief im weiteren auch nicht gerade besser. Es blieb ihm nicht verborgen, daß er nicht erwünscht war. Seine Schwester auch nicht. Die ersten Jahre verbrachte er dann bei seinen Eltern. Sein Vater war ein Alkoholiker. Deshalb wurde Harry in ein Kinderheim gebracht.
Für Harry begann eine Odyssee, die ihn von einem Kinderheim zum nächsten Kinderheim in der größeren Umgebung Ingolstadts führte. Er fühlte sich überall unwohl, und konnte keine gefühlsmäßige Verbindung, die aus Vertrauen und Freundschaft bestand, zu dem Personal oder zu anderen Kindern aufbauen. Dafür waren die Zeiten des jeweiligen Aufenthaltes zu kurz. Niemandem gelang es zu ihm durchzudringen, und so das nötige Vertrauen aufbauen zu können, um für Harry eine Bezugsperson in allen Lebenslagen sein zu können. Er entwickelte sich zu einem Einzelkind, welches in seiner eigenen Welt von Recht und Ordnung lebte. Dies äußerte sich auch des öfteren darin, daß er Geschichten erfand, und sie wiederum so glaubhaft erzählte, daß ihm anfänglich zwar geglaubt wurde. Sie entbehrten jeglicher wahren Grundlage. Das Erziehungspersonal nannte es schlicht Lügen, und so war ein unsteter Weg zu verschiedenen Kinderheimen und Erziehungsanstalten vorgezeichnet.
Sein Schicksal schien sich zum besseren zu wenden, als er von einem Doktor der Wirtschaft nach Augsburg adoptiert wurde, als er neun Jahre alt war. Seine Adoptiveltern versuchten ihr möglichstes dem Jungen eine wohnliche Atmosphäre und eine Familie zu