Willenbrecher. K.P. Hand

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Willenbrecher - K.P. Hand

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als die dicken Riemen auf ihre Schenkel trafen. Er schlug so fest zu, dass ihre Haut aufplatzte, zielte aber immer nur auf Arme und Beine. Sie war froh, dass er ihren nackten Oberkörper ausließ.

      Mona zählte zwanzig Schläge. Kurz bevor ihr schwarz vor Augen wurde, hörte er auf. Er schien ein gutes Gefühl dafür zu habe, wie viel sie ertragen konnte, musste sie sich eingestehen. Das Schlimme daran war, das gewisse Maß an Vertrauen, das sie langsam aufbaute. Das Vertrauen darin, das er aufhörte, bevor sie ernsthaften Schaden nahm. Es war schrecklich jemand so aufgeliefert zu sein und dennoch gewisse Gefühle zu entwickeln.

      Als er sich abwandte, erwischte sie sich sogar dabei, wie sie ihm dafür danken wollte, dass er rechtzeitig aufgehört hatte.

      Schwer atmend, mehr tot als lebendig, hing sie vorn übergebeugt auf ihrem Stuhl, nur die Kabelbinder hielten sie an Ort und Stelle. Sie blutete an Armen und Beinen. Auf dem Rücken hatte sie die roten Streifen wenigstens nicht sehen müssen. Ihr wurde mit einem Mal schlecht und sie schaffte es gerade noch so, den Kopf zur Seite zu drehen, als sie sich übergeben musste. Es kam nicht viel raus, nur einwenig Kalle, die ihr in der Kehle brannte.

      Plötzlich, ohne dass sie bemerkt hatte, dass er wieder zu ihr gekommen war, packte eine Hand ihr Kinn und zog ihr Gesicht wieder zurück.

      Er kümmerte sich nicht darum, dass sie sich übergeben hatte. Mona auch nicht mehr, als sie sah, was er in den Händen hielt.

      Erschrocken zuckte sie zusammen und wollte vor der langen Nadel fliehen.

      »Ganz ruhig!« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und hielt sie fest. »Besser, du bewegst dich jetzt nicht.«

      Mona wollte fragen, was er vorhatte, biss sich aber auf die Zunge.

      Er nahm einen Wattebausch und benetzte ihn mit einer Flüssigkeit aus einem Fläschchen das verdächtig nach Desinfektionsmittel aussah. Damit fuhr er über die dünne, lange Nadel. Anschließend benetzte er einen zweiten Wattebausch und fuhr damit über ihre Brustwarzen.

      Mona begriff und schüttelte heftig den Kopf. Nein ... nicht!

      »Halt still!«, warnte er. Seine Stimme hatte nach dem Auspeitschen wieder eine ruhige und sanfte Tonlage angekommen. Er erklärte ihr: »Das wird weniger wehtun als die Peitschenhiebe. Versprochen. Es wird mir aber helfen, dich besser zu kontrollieren. Jedenfalls zu Anfang, wenn es noch frisch ist.«

      Mona packte mit den Fingern die Enden der Stuhllehnen und wandte den Blick ab, als er nach der ersten Brustwarze griff. Er petzte hinein, bis sie hart wurde, dann spürte sie, wie er die lange Nadel durchstach und hindurch zog. Es piekste und war äußerst unangenehm, aber er hatte recht gehabt. Im Vergleich zu den Hieben war es fast Nichts.

      »So«, hörte sie ihn sagen, nachdem sich ein Gewicht an ihre Brust gehängt hatte. »Und die andere.«

      Mona hielt den Blick abgewandt, bis er ihr auch auf der anderen Seite ein unfreiwilliges Piercing verpasst hatte.

      »Okay«, sagte er, »das war’s.«

      Als sie an sich hinunter sah, hingen nun zwei silberne Ringe in ihren Brustwarzen. Modeschmuck, der nun zu ihren Qualen genutzt wurde.

      Mona schloss die Augen und hoffte, es wäre endlich vorbei.

      Aber da kam er schon wieder zurück und was er nun bei sich hatte, war nicht viel besser.

      Vor ihr ging er in die Hocke und befestigte eine Kette an den Nippelringen, die von der einen Seite zur anderen führte. Das Gewicht schmerzte, aber das war es nicht, was Mona Sorgen bereitete. Es war die andere Sache, die er bei sich trug.

      »Du weißt, was das ist? Antworte!«

      »Ja, Herr«, erwiderte sie leise. »Das ist ein Bußegurt.«

      Er nickte und legte ihn ihr am rechten Oberschenkel an. »Den trägst du, bis ich entscheide, dir zu verzeihen. Gottweiß, wann das ist, also rechne nicht sobald damit. Ich kann sehr nachtragend sein!«

      Er zog den Gurt so eng, das Mona laut nach Luft schnappen musste. Die bereits geschundene Haut trug ihren Teil zum Schmerz bei.

      »Zu schade, du hättest essen können und ich hätte dich trinken lassen. Jetzt musst du wieder hier sitzen und leiden.« Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich hoffe du lernst es diesmal.«

      Er ging zur Lampe und schaltete sie aus. Dunkelheit umfing Mona. Mit großen, zielstrebigen Schritten ging er zur Tür und ließ sie alleine.

      Nein, er sollte wieder kommen!, dachte sie noch. Sie wollte nicht wieder allein in der Dunkelheit sitzen, gequält von Schmerzen. Nackt, ausgepeitscht, gepeinigt und am Ende mit den Nerven. In dem Moment, als die Tür hinter ihm zufiel und sich seine Schritte entfernten, fing Mona leise an zu weinen. Sie hatte plötzlich Angst, ohne ihm im Raum zu sein. Denn auch wenn er ihr das angetan hatte, war er der einzige Mensch, der sie wieder von den Schmerzen erlösen konnte.

      Auf einmal sehnte sie sich danach, dass er wieder kam und mit ihr sprach. So wie zu Anfang, als er sie gewaschen hatte. Sie hätte dieses Gefühl nicht beschreiben können, aber leugnen konnte sie es auch nicht. - Da saß sie doch tatsächlich im Dunkeln und betete darum, das ihr Herr wieder zu ihr kommen würden.

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