Willenbrecher. K.P. Hand
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Читать онлайн книгу Willenbrecher - K.P. Hand страница 34
»Na ja«, er seufzte, »jedenfalls ließ mein Vater den Hund kastrieren und sagte mir, das dies eine gute Lösung sei, um ihn ruhiger zu bekommen. Er hatte Recht und ich schlug eine andere Taktik ein. Der Hund gehorchte seitdem.«
Er verzog unglücklich das Gesicht, als er hinzufügte: »Na ja, nicht wie erwünscht, aber es wurde besser. Das Problem war, das er ein Rüde war. Weibchen, egal welcher Tierart, sind wesentlich schneller zu erziehen. Liegt vielleicht am Sexualtrieb, ich weiß nicht.«
Mona wollte fragen, worauf er hinaus wollte, traute sich aber nicht. Scheinbar schien er ihr Blick aber richtig interpretiert zu haben, denn er begriff, was in ihr vorging.
»Oh, das war nur eine kleine Gesichte, damit du mich vielleicht ein bisschen besser verstehst«, erklärte er lächelnd. »Du musst mich nicht fürchten. Wirklich nicht. Wir haben doch einen Deal, oder? Du bist ein braves Mädchen und ich bin gut zu dir. Hast du immer noch Angst, dass ich dich einfach töte? Antworte.«
»Ja, Herr«, gab sie mit zittriger Stimme zurück.
Er nickte verständlich und versprach: »Solange du mir nicht mehr Ärger machst, als du wert bist, hast du nichts zu befürchten. Die Strafen, die du bekommst, werden wehtun, sie werden demütigend sein, du wirst sehr leiden, wenn du nicht gehorchst, aber keine der Strafen wird dich töten. Ich werde dich nicht töten, wenn du nicht versuchst, zu fliehen.«
Das beruhigte sie nicht wirklich.
Erneut zog er an seiner Kippe, dann erzählte er weiter: »Meinen Hund habe ich ja auch nicht umgebracht. Er wurde sehr alt und er war sehr glücklich, nachdem er gehorchte.«
Aber sie war kein Hund! Sie würde sich nicht damit zufrieden geben, wenn er ab und zu mit ihr spazieren ging, ihr einen Napf mit Futter und einen mit Wasser bereitstellte, und er ihr erlaubte, zu seinen Füßen zu liegen, wenn er schlief. Sie war ein Mensch! Und das einzige, was sie glücklich machen würde, wäre ihre Freiheit.
»Danach hatte ich eine Hündin«, sprach er weiter. »Sie war ein Engel, sage ich dir. Du erinnerst mich etwas an sie. Im ersten Moment, als ich sie gesehen habe, wusste ich, das sie eine treue Seele war. So, wie bei dir. Ich kam in den Raum und sah, wie du sofort in die Ecke dort drüben gehuscht bist. Brav hast du den Blick gesenkt. Hast weder gefleht, noch hast du dich gegen mich geworfen in der Hoffnung, mich überwältigen zu können. Dein ängstliches, zurückhaltendes Wesen hat dir das Leben gerettet, Darling. Ich sah großes Potenzial in dir ...« Er brach plötzlich ab und fragte: »Was ist? Was schaust du so?«
Mona überlegte, ob sie nun wirklich etwas sagen durfte, oder ...
»Sprich!«, gab er den Befehl. Er klang nicht anklagend, er klang eher interessiert.
»Ähm ...«, Mona schluckte, »... ich dachte nur gerade ... ähm ... ich wollte nur ... ich hätte nur gerne gewusst, was Ihr genau mit mir vorhabt, Herr?«
Schließlich war sie kein Hund, er konnte sie nicht als Haustier behalten.
Er lächelte wieder sein gönnerhaftes Lächeln, als er erklärte: »Nach den zwei Hunden wurde mir recht schnell klar, das mir das nicht ausreicht. Also begab ich mich in die mittlerweile gut bekannte SM-Szene. Ich dachte, spielerische Unterwerfung die mit Sex gewürzt wird, könnte interessant sein. Das war es auch. Ich bevorzuge diese Praktiken auch heute noch, wie du dir vielleicht schon dachtest. Allerdings reichte das irgendwann nicht mehr aus. Die Frauen, die ich unterworfen habe, hatten mir einfach zu viel Spaß daran. Das Problem bei diesen Rollenspielen ist, das eben alles nur ein Spiel ist. Verstehst du?«
Ja, Mona verstand nur zu gut. Es machte ihm keinen Spaß, wenn er wusste, dass die Frau, die er unterwarf, es genauso wollte.
»Mich interessierte es schon immer, wie es ist, einen Menschen gegen seinen Willen zu unterwerfen. Eine andere Person zu brechen. Sie zu einem Sklaven zu machen.«
Du kranker Wichser, ging es ihr durch den Kopf.
»Die Gelegenheit bekam ich durch einen Bekannten. Ich rutschte in das organisierte Verbrechen. Anfangs nur als dämlicher Handlanger eines Waffenhändlers. Dieser Typ hatte aber ebensolche Neigungen. Er war ein SM- Freak. Ein Dom, wie man so schön sagt. Allerdings waren alle Personen, die er unterwarf, freiwillig bei ihm. Nein, den Wunsch, einen Menschen gegen seinen Willen zu unterwerfen erfüllte ich mir selbst. Aber nur durch meinen damaligen Boss kam ich damit ungeschoren davon. Er wusste, was ich tat und vertuschte das mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. Er sagte, wenn ich es tun musste, sollte ich es eben tun, aber dabei sollte ich klug vorgehen. Und das tat ich. Tu ich heute noch.«
Mona hätte gerne erwidert, das sie sein größter Fehler sein würde. Denn sie hatte Familie, die niemals aufhören würde, nach ihr zu suchen.
Er seufzte und sprach weiter: »Na ja ... Nostalgie ist eine fiese Sache, was? Mein Boss übertrieb es leider mit dem Handel. Er wurde zu auffällig. Und auch wir, die so genannten Verbrecher, haben unsere Regeln. Jedenfalls wurde er zu einer Schwachstelle, und um alle zu schützen, die von ihm beliefert wurden, musste er eliminiert werden, bevor er gefasst wurde und reden konnte. Ich bin untergetaucht und musste meine Freizeitaktivitäten wieder einstellen, um nicht aufzufallen. Da stand ich nun. Ein Nichts ohne Mittel. Es dauerte einige Zeit, aber ich kam wieder auf die Füße und baute mir in den letzten Monaten ein eigenes Geschäft auf.« Er drückte seine Zigarette an seiner Schuhsohle aus und stand auf. Grinsend blieb er vor ihr stehen und erklärte: »Menschenhandel. Ich bilde Sklaven aus, lasse Junkies ohne Angehörige verschwinden, breche ihren Willen und verkaufe sie an Kunden. An ihre Herren.«
Mona wurde schlecht. Ohne auf die Regeln zu achten, öffnete sie den Mund und wimmerte: »Dann wollt Ihr mich ...«
Er gab ihr mit dem Handrücken eine Schelle.
Mona glaubte schon, hinfallen zu müssen, doch sie hatte gerade noch in letzter Sekunde das Gleichgewicht wieder gefunden.
Er seufzte und sagte: »Obwohl deine Frage nicht genehmigt war, antworte ich dir. Also nein, ich werde dich nicht verkaufen. Hätte ich das vor, dürfte ich dich nicht auf mich prägen. Dann wäre ich nicht dein Herr.«
Mona hasste sich dafür, aber sie spürte, dass sie erleichtert darüber war. Das hier war zwar die Hölle, aber wenigstens eine, die sie bereits kannte. Von hier in eine neue Folterkammer zu kommen, wäre schlimmer. Ihren Peiniger kannte sie nun schon etwas. Wusste, wie er aussah, wusste, was sie vor ihm zu befürchten hatte. Der nächste könnte schlimmer sein. Das Ungewisse war bedrohlicher als das, was sie hier erwartete.
»Du solltest dich geschmeichelt fühlen«, meinte er, »du bist die erste seit sehr langer Zeit, die ich behalten möchte. Eigentlich wollte ich mir keine Sklavin mehr aneignen. Die letzte war enttäuscht gewesen. Aber du ... nun, wie gesagt, du hast Potenzial gezeigt, die beste Sklavin zu werden, die ich je hatte. Die gehorsamste von allen. Sicher kein Titel, den du dir gewünscht hättest, aber immer noch besser als der Tod, findest du nicht?«
Wobei der Tod bei jedem Wort aus seinem Mund immer verführerischer erschien. Mona wollte keine Sklavin sein. Kein menschliches Haustier. Und so wie sich das anhörte, hatte er vor, sie zu seinem Vergnügen nach Lust und Laune zu vergewaltigen, da war sich Mona nun ganz sicher.
Die Angst kam zurück und sie senkte den Blick.
»Wie du siehst, bin ich ein Mann und kein Dämon der plötzlich aus der Hölle gekommen war, um dich zu quälen. Darum geht es mir nicht. Ich will dir keine Qualen zufügen, ich will dich einfach nur gehorsam und gefügig machen«, erklärte er.