Willenbrecher. K.P. Hand

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Willenbrecher - K.P. Hand

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      Noch immer war sie nackt und in der Zeit, in der die Angst nicht auf ihrem Höhepunkt war, fror sie. Außerdem wünschte sie, ihr Peiniger hätte das Licht ausgelassen. Die Dunkelheit war tröstender gewesen als die kahlen, grauen Betonwände, die sie jetzt sehen musste.

      Aber nun wusste Mona wenigstens, warum der Raum so feucht war. Es handelte sich nämlich um eine Art Duschraum.

      In der Mitte des Raums, an jener Stelle über der sie von der Decke gehangen hatte, war ein kleiner Abfluss zu sehen und an der Wand, in deren hinteren Ecke sie kauerte, hatte sie eine Duschbrause entdeckt. Stetig hörte Mona nun auch das rhythmische Tropf ... Tropf ... Tropf der Brause. Es machte sie fast wahnsinnige. Nie hätte sie gedacht, dass ein einfaches Geräusch wie tropfendes Wasser auch eine Art von Folter sein konnte.

      Aber alles, was sie sich zuvor nicht hatte vorstellen können, hatte sich in den wenigen Tagen ihrer Gefangenschaft geändert. So wie sie immer gedacht hatte, ihr würde so etwas nicht passieren. Und ebenso hatte sie geglaubt, in der Lage zu sein, gegen ihre Entführer anzukämpfen, wie all die tapferen Frauen in den Filmen oder Romanen.

      Sie war ja so naiv gewesen!

      Selbst wenn sie kämpfen wollte, würde die Angst sie nicht lassen. Sie lähmte sie und bestimmte ihr Verhalten.

      Die Angst war es auch, die sie zusammenzucken ließ, als die Tür aufschwang.

      Mona schlang die Arme um ihren nackten, geschundenen Körper und senkte den Kopf.

      Sie durfte nicht aufsehen, also tat sie es nicht.

      Schritte näherten sich, doch hatte sie nicht gehört, wie sich die Tür wieder geschlossen hatte.

      »Schau mich an!«, hörte sie die Stimme ihres Entführers.

      Mona blickte zu ihm auf.

      Er stand dicht bei ihr, überragte sie bedrohlich und sah mit eiserner Miene auf sie herab, in der rechten Hand hielt er den Griff einer Peitsche mit vielen dünnen Lederstreifen.

      Oh Gott, habe ich etwas falsch gemacht?, fragte sie sich sofort ängstlich. Sie würde keine weiteren Schläge mehr aushalten. Aber schmerzhafter als die Gerte konnten die Lederstreifen nicht sein. Mona glaubte, nichts könnte je mehr wehtun als die schwarze Gerte. Diese fürchtete sie fast mehr als den Mann selbst, der die Folterinstrumente führte.

      Er zeigte auf sie und warnte: »Du bleibst, wo du bist. Nicht einmal zucken darfst du!«

      Mona sah ihm weiterhin in die Augen. Die blaue Iris schien im Neonlicht geradezu zu leuchten. Es waren schöne Augen. Eine Verschwendung, das sie zu diesem Mann gehörten.

      Sie hörte Geräusche. Mehr Schritte. Schwerer Atem. Männliches Grunzen, als hebe jemand schwer. Etwas wurde abgestellt, über den Boden geschliffen. Wieder Schritte. Eine männliche Stimme fragte: »Brauchst du sonst noch etwas, Boss?«

      »Nein«, erwiderte Monas Peiniger ohne den Blick von ihr zu nehmen. »Aber ich will nicht gestört werden. Wenn Tie hier auftaucht, schick ihn weg und sag ihm, er soll heute Abend wieder kommen.«

      »In Ordnung«, wurde erwiderte, dann hörte Mona, wie die Tür geschlossen wurde.

      Während all das geschah, hatte sie brav zu ihrem Entführer aufgesehen. Er hatte nicht gesagt, dass sie den Blick abwenden durfte, also tat sie es nicht.

      Mona hatte sich während der Angstzustände geschworen, ihn ganz genau beim Wort zu nehmen. Sie hoffte, das würde ihr weitere Strafen ersparen. Die Frage war nur, ob die Strafen schlimmer waren als das, was er noch von ihr verlangen würde.

      Kein Mann hielt eine Frau bei sich fest ohne etwas ganz bestimmtes mit ihr vorzuhaben. Und davor fürchtete Mona sich am meisten. Schläge, Peitschenhiebe, an der Decke hängen ... alles ertragbar ... alles irgendwie überlebbar. Aber wenn er sie gegen ihren Willen anfassen und »nehmen« würde, wusste sie nicht, ob sie das je überwinden könnte.

      Plötzlich zog er schmunzelnd eine dunkle Augenbraue hoch.

      »Braves Mädchen«, sagte er voller stolz, »du kapierst wirklich sehr schnell. Alle anderen versuchen beim ersten Mal, irgendwie die Tür zu erreichen, um zu fliehen.«

      Dann war das wohl auch eine Art Test gewesen. Sie war wirklich froh, ihn bestanden zu haben.

      »Du siehst furchtbar aus«, stellte er beinahe bedauernd fest. Er wandte sich um und blickte zur Wasserflasche, die Mona nicht angerührt hatte.

      Ihr Vorhaben, es sich einteilen zu wollen, hatte sie verworfen, als ihr Verstand wieder klarer geworden war und sie erkannte, dass etwas nicht stimmen konnte. Niemals hätte er ihr einfach so Wasser da gelassen. Es würde dem widersprechen, was er mit ihr vorhatte. Sie sollte von ihm abhängig sein, die Flasche hätte ihr einen Funken Unabhängigkeit gegeben.

      Er grinste und sah wieder auf sie herab. »Warum hast du nichts getrunken? Antworte!«

      Ihre Stimme hörte sich kratzig an, als sie erklärte: »Ihr ließt mir die Flasche da, aber Ihr habt mir nie erlaubt, sie anzufassen oder davon zu trinken, Herr.«

      »Du bist klug.«

      Mona erwiderte nichts. Das durfte sie nicht.

      »Hm«, machte er nachdenklich und ließ die Lederstreifen der Peitsche durch seine Handinnenfläche gleiten. »Also gut. Zwei Tests hast du mit Bravur überstanden. Was erstaunlich ist, denn bisher haben alle versagt.«

      Mona musste sich eingestehen, das sie ein kleines bisschen stolz auf sich selbst war. Immerhin hatte sie ihn zweimal durchschaut und war so zwei weiteren Strafen entgangen.

      Sein Lächeln wurde milde. »Okay. Ich versprach die eine Belohnung und du sollst sie erhalten.«

      Mona hoffte auf Essen oder Wasser, das naive Mädchen in ihr erhoffte sich die Freiheit, doch ihr war bewusst, dass er ihr diese niemals schenken würde. In dem Moment, als sie sich für ihr Leben entschieden - als er die Waffe weggesteckte hatte - war ihr bewusst geworden, dass sie nie wieder frei sein würde. Selbst, wenn man sie rettete. Das, was sie hier erlebt hatte, würde sie nie wieder loswerden. Und es würde sicher nicht besser werden.

      Ihr Peiniger steckte die Peitsche hinten in seinen Hosenbund, dann streckte er einen Arm aus und bot ihr seine Hand dar.

      Mona sah ihm reglos in die Augen.

      Er wartete ... und wartete ...

      Gut eine Minute verging, bis er grinste den Befehl gab: »Nimm meine Hand! Steh Auf!«

      Mona holte Luft, eher sie zögerlich ihre Hand in seine legte.

      Es war komisch, ihn von sich aus zu berühren. Gerne hätte sie sich vor ihm geekelt, aber dieser Mann war geradezu perfekt. Seine Hand war weder warm noch kalt, sondern angenehm kühl und trocken. Lange und kräftige Finger und eine seidenweiche Haut. Er roch gut, sah gut aus. Kein einziger Makel. Es war schlimm für Mona, nichts an ihm zu finden, was sie verachten konnte. Bis auf seinen Charakter. Wäre sie ihm draußen auf offener Straße begegnet, hätte sie ihn attraktiv gefunden. Er hätte locker ein Filmstar sein können und war sicher ebenso beliebt bei den Damen. Nur wussten all diese Frauen nicht, dass er Mona entführt hatte und festhielt. Das er sich einen Spaß daraus machte, sie zu quälen. Das er sie geschlagen, aufgehängt, angepinkelt

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