Der Fall Bahran. Elke Maria Pape

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Fall Bahran - Elke Maria Pape страница 22

Автор:
Серия:
Издательство:
Der Fall Bahran - Elke Maria Pape

Скачать книгу

aufgefallen. Ach, da fällt mir etwas ein. Diese Frau Häberlein, ihre Haushälterin, die hat gesagt, dass Madame Bahran, wie sie sie immer nannte, in letzter Zeit Ärger mit einem ihrer Patienten hatte. Moment, das hab ich gleich.” Zacharias blätterte in seinen Unterlagen. „Hier, ein gewisser Pascal Schlüter. Ein dreiundzwanzig jähriger Arbeiter, der im Kneipenviertel wohnt.”

      Karla war erstaunt. „Was macht so einer bei einer Geistheilerin?”

      „Das wollten wir ja herausfinden Er war für den achten August hier her bestellt, der Tag, an dem du gekommen bist. Aber er war bereits um acht Uhr morgens so betrunken, dass wie ihn wieder nach Hause geschickt haben. Es war kein Gespräch mit ihm möglich. Hat wohl ein größeres Alkoholproblem, der Gute.”

      „Vielleicht war das der Grund für den Ärger mit der Frau.”, mutmaßte Karla.

      „Gut möglich, wir werden es morgen erfahren. Dann kommt er wieder. Hoffentlich.”

      „Du sagtest, ihr habt eine Liste über die Kunden, die sehr oft bei Frau Bahran waren?”

      „Ja, und auf dieser Liste ist Pascal Schlüter auch zu finden. Und auch Mareike Vollmer. Du hast den Bericht über ihre Vernehmung gelesen?”

      Karla nickte. „Und diese Sonja Aust, die gestern da war. Ist das Protokoll schon fertig?”

      Zacharias reichte es ihr. „Das ergibt alles bisher keinen Sinn, wenn du mich fragst. Alle reden ausgesprochen gut über Frau Bahran, alle waren ihr zu großem Dank verpflichtet. Mehr ist aus ihnen nicht raus zu kriegen.”

      „Dann müssen wir ihnen halt noch ein bisschen mehr auf den Zahn fühlen.”, sagte Karla. Sie wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Irgendetwas hat doch einer von ihnen zu verbergen. Da bin ich mir sicher. Verdammt, hört denn diese Hitze nie auf? Es ist gleich halb sieben.” Sie sah nach draußen. Die Sonne war verschwunden und es war absolut windstill. An dem großen Baum, der auf dem Innenhof des Polizeipräsidiums stand regte sich kein Blättchen. Seit Wochen hatte es keinen Tropfen mehr geregnet.

      „Also gut!”, stöhnte sie. „Wer sind die anderen? Lass uns alles noch mal durchgehen. Ob ich hier schwitze oder in meiner Dachkammer.”

      Zacharias gab ihr Recht und schrieb die Namen an eine Tafel.

      1. Mareike Vollmer, 42 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, Hausfrau, Minijob in einem Drogeriemarkt

      „Sie kam bis zu drei Mal pro Woche zu Madame Bahran, auf Grund ihrer Gelenkschmerzen, und wahrscheinlich zum Reden, allerdings zahlte sie dafür nur zwanzig Euro im Monat.”, bemerkte Zacharias und schrieb weiter.

      2. Sonja Aust, 29 Jahre, ledig, Abteilungsleiterin und Einkäuferin in einem großen Modehaus

      „Sie kam mindestens zweimal pro Woche, wegen ihrer Magenschmerzen, die übrigens aus ärztlicher Sicht nicht zu erklären waren, also keine organische Ursache vorlag.”

      „Psychisch?”, wollte Karla wissen. „Zu viel Stress und zu viel verantwortungsvolle Aufgaben, diesen Eindruck hatte ich jedenfalls gestern von ihr.”

      „Ja, da gebe ich dir Recht.”

      3. Marianne Schieferstein, 65 Jahre, verheiratet, Hausfrau,

      Litt seit Jahren an Fibromyalgie, einer entzündlichen und sehr schmerzhaften Gelenkerkrankung

      Zacharias legte den Stift kurz zur Seite. „Mit ihr habe bisher nur kurz gesprochen. Auch sie lobt Frau Bahran in den höchsten Tönen. Ich habe ihr versprochen, dass wir beide bei ihr zu Hause vorbeikommen. Seitdem die Geistheilerin tot ist, hat sie wieder vermehrt Schmerzen. Außerdem haben sie und ihr Mann kein Auto. Um zu Frau Bahran zu kommen, haben sie sich immer das Auto vom Nachbarn geliehen.”

      Karla war einverstanden. „Klar, machen wir. Obwohl ich auch nicht glaube, dass das etwas bringt. Zwei harmlose, alte Rentner. Haben sie auch bezahlt?”

      „Natürlich. Und nicht zu knapp, so wie Frau Schieferstein andeutete. Wie viel, weiß ich noch nicht. Aber ihr Mann bekommt vielleicht eine gute Beamtenpension. Ach, das hab ich noch vergessen, Sonja Aust, sie ist ja in gehobener Position tätig und für ihr Modehaus sogar oft auf Auslandsreisen. Sie bezahlte einhundertfünfzig Euro. Pro Sitzung!”

      Ungläubig riss Karla die Augenbrauen nach oben. „Das gibt’s doch nicht. Woher weißt du das? Das hat sie gestern nicht erzählt.”

      „Ich habe sie heute Mittag noch einmal angerufen. Zuerst wollte sie nicht raus mit der Sprache aber ich bin hartnäckig geblieben und schließlich hat sie es gesagt.”

      „Unglaublich!”, staunte Karla.

      Zacharias schrieb weiter.

      4. Pascal Schlüter, 23 Jahre, ledig, Schichtarbeiter

      „Wie gesagt.”, bemerkte er. „Was der junge Mann zu sagen hat, werden wir morgen erfahren. Dem Gefasel von Montag nach zu beurteilen, litt er an Rückenproblemen.”

      „Wie oft ging er zu dieser Frau?”

      „Laut ihrem Buch mindestens einmal pro Woche. Allerdings nicht mehr in den letzten Wochen. Das ist seltsam.”

      „Allerdings!”, antwortete Karla.

      5. Peter Brüggemann, 35 Jahre, geschieden, Manager in einem Elektrokonzern

      „Über den weiß ich noch gar nichts. Außer, dass er auch mindestens einmal pro Woche bei ihr war. Ihn plagten Atemnot und Lungenbeschwerden, wahrscheinlich auch Stresssymthome. Ich werde ihn am Montag an seinem Arbeitsplatz aufsuchen.”

      Zacharias drehte sich um und sah zu Karla. Sie hatte es sich, so gut es ging, auf ihrem Schreibtischstuhl bequem gemacht und streckte ihre langen Beine weit von sich. Er konnte sehen, wie sich in ihrem Dekolleté kleine Schweißperlen gebildet hatten, die auf ihrer gebräunten Haut sanft schimmerten. Sie ist schon eine sehr attraktive Frau, dachte er.

      „Karla, ich habe hier noch eine andere Sache.”, sagte er, darauf bedacht, dass seine Gedanken nicht abschweiften. Schließlich war er verheiratet. Und zwar glücklich.

      „Ja?”, fragte sie und sah zu ihm hoch.

      „Es gibt noch eine Patientin, beziehungsweise gab.”

      „Gab?”, fragte sie interessiert nach.

      „Ja, eine gewisse Britta Braun. Sie starb letztes Jahr, mit vierundfünfzig Jahren, an Krebs.”

      „Oh!”

      „Sie hatte wohl einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Am Schluss lehnte sie jede weitere Behandlung ab. Sie ging nur noch zu Frau Bahran. Alle Therapien der Schulmedizin brach sie abrupt ab.”

      „Du hast Recht, das ist auffällig. Aber was soll ich da machen? Ich meine, die Frau ist tot.”

      „Sie hat einen Sohn, der auch hier in der Stadt lebt. Ich bitte dich, ihn am Montag aufzusuchen. Da muss ich ja nicht mitkommen. Befrag ihn, warum seine Mutter die anderen Therapien abgebrochen hatte.”

      „Vielleicht hatte sie einfach genug von den fürchterlichen Schmerzen und wollte nicht länger leiden.”

      „Ja,

Скачать книгу