Die Wunder des rechten Denkens. Orison Swett Marden

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Die Wunder des rechten Denkens - Orison Swett Marden

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dürfen, wenn wir fühlen, wie sinnlos es ist, dass so viele abgerufen werden, ehe sie Zeit hatten zu reisen – so ist dies alles ein Beweis, dass es eine Wirklichkeit gibt für die Erfüllung unserer Sehnsucht, die alle unsere Gedanken übersteigt.

      Der Trieb zur Vollkommenheit, der in uns gelegt ist, kann uns nicht täuschen, sondern ist ein Beweis, dass wir auch vollkommen werden können.

      Der Wandervogel hat den Trieb, nach Süden zu ziehen, nur weil es einen wirklichen Süden gibt. Schön und trostvoll sagt uns Hebbel, was wir hoffen dürfen:

      „Sag an, o lieber Vogel mein,

      sag an, wohin die Reise dein?“

      Weiß nicht, wohin

      mich treibt der Sinn,

      drum muss der Pfad wohl richtig sein!

      „Sag an, o liebster Vogel, mir,

      sag, was verspricht die Hoffnung dir?“

      Ach, linde Luft

      und süßen Duft

      und neuen Lenz verspricht sie mir!

      „Du hast die schöne Ferne nie

      gesehen und du glaubst an sie?“

      Du fragst mich viel

      und das ist Spiel,

      die Antwort aber macht mir Müh!

      Nun zog mit gläubig frommen Sinn

      der Vogel übers Meer dahin,

      und linde Luft

      und süßer Duft,

      sie wurden wirklich sein Gewinn!

      Wer immerfort das Bild der Armut im Geiste hegt,

      der bleibt auch immer in armseligen Umständen.

      Wenn ein Mensch in solchen Umständen ist, dass ihm jedes Streben verkümmert wird und ihm die Gefahr droht, beständig arm zu bleiben, dann darf er, wenn er überhaupt noch eines selbständigen Handelns fähig ist, auf keinen Fall in diesen Umständen ausharren: seine Selbstachtung verlangt gebieterisch, dass er sich frei macht. Es ist seine Pflicht, sich die Würde und Unabhängigkeit zu erobern, die es ihm ermöglichen, ohne Unterstützung von Freunden auch Notfälle zu überstehen und denen, für die er zu sorgen hat, jeden Mangel zu ersparen.

      Wohl jeder reiche Mann wird dir erzählen können, dass er das Gefühl des Glückes und der inneren Genugtuung am stärksten in jenen Zeiten empfunden habe, wo er aus ärmlichen Umständen in bessere aufzusteigen begann, wo er spüren durfte, wie die Bächlein seiner Ersparnisse zu dem Strom des Reichtums zusammenzufließen begannen und dass von jetzt ab der Mangel seine Schritte nicht mehr hemmen werde. Damals fühlte er die Kraft in sich, emporzusteigen, etwas in der Welt zu bedeuten und seinen Kindern eine bessere Ausbildung für ihre Laufbahn mitzugeben, als er seinerzeit mitbekommen hatte.

      Es fehlt nicht an sicheren Anzeichen dafür, dass wir zu großen und hohen Dingen bestimmt sind, dass Überfluss und nicht Mangel unser Los sein soll. Mangel und Armut passen nicht zu dem göttlichen Wesen des Menschen. Der Fehler liegt darin, dass wir lange nicht genug Glauben haben an das Gute, das und bestimmt ist. Wir wagen gar nicht, es uns von ganzem Herzen zu wünschen, uns von unserem göttlichen Hunger leiten zu lassen und schrankenlos um den Überfluss zu bitten, der unser rechtmäßiges Erbe ist. Wir bitten nur um wenig und erwarten nur wenig, und so lassen wir den Überfluss gar nicht zu uns herein, weil wir selbst unseren Geist klein und eng machen.

      Die göttliche Macht, die uns geschaffen hat und erhält, gibt jedem freigebig, schrankenlos und im Überfluss. Der Schöpfer wird nicht arm, wenn er unsere Bitten gewährt, es gehört zu seinem Wesen, uns zu überschütten mit dem, was unser Herz wünscht: er ist wie die Sonne, die ihre Strahlen nach allen Seiten aussendet und jedem Ding Licht und Wärme spendet. Das Licht verliert nichts, wenn ein anderes an ihm angezündet wird; wir selbst verlieren ja auch unsere Liebesfähigkeit nicht, wenn wir anderen Liebe schenken, sondern steigern sie.

      Es ist eines der großen Geheimnisse des Lebens, wie wir den vollen Strom der göttlichen Kraft auf uns hinleiten und wirksam ausnutzen können. Wer dieses Gesetz der göttlichen Kraftübertragung kennt, der vertausendfacht seine eigene Kraft und wird ein Mitarbeiter und Mitschöpfer Gottes.

      Wenn wir erkennen, dass alles aus der großen Quelle des Unendlichen ausströmt und frei auf uns überströmt, wenn wir in volle Harmonie mit dem Unendlichen kommen, wenn das Tierische an uns überwunden und die Schlacken der Unaufrichtigkeit, Selbstsucht und Unreinheit ausgeglüht sind, dann erst sehen wir Gott und das Gute, denn nur wer reinen Herzens ist, kann Gott schauen. Wenn jede Ungerechtigkeit, jeder Trieb nach Übervorteilung unseres Nächsten aus unserem Leben verschwunden ist, dann werden wir Gott so nahe kommen, dass alles Gute im Weltall von selbst zu uns kommt.

      Aber wir müssen uns hüten, dass wir diesen Strom nicht durch üble Gedanken und Taten hemmen. Jede böse Tat ist ein Schleier, der sich vor unsere Augen legt und uns hindert, Gott und das Gute zu sehen; jeder unrechte Schritt führt von Gott weg.

      Wenn wir unseren Blick und unser Denken nicht mehr selber durch Schranken einengen, dann werden wir sehen, wie das, was wir suchen, uns schon selber sucht und uns auf halbem Weg entgegenkommt.

      Du darfst nicht sagen, dass dir dies oder jenes fehlt, sonst drückst du dir das Bild des Mangels nur immer tiefer in den Geist. So lange du von unangenehmen Dingen sprichst und mit deinen Gedanken bei ihnen verweilst, so lange kannst du das Angenehme nicht bekommen, das du dir wünschst. Die Haltung des Geistes und seine Vorstellungen müssen mit der Wirklichkeit übereinstimmen, die wir zu erleben wünschen.

      Auch der Reichtum nimmt seinen Anfang im Geist, und es ist unmöglich, ihn zu erreichen mit einer Haltung des Geistes, die ihm entgegengesetzt ist. Man kann nicht zugleich mit einer Sache innerlich beschäftigt sein und eine andere wünschen und erwarten. Reichtum und Wohlergehen kann nicht durch die Kanäle eindringen, die mit Gedanken an Armut und Unglück verstopft sind.

      Viele Menschen bilden sich ein, die guten und angenehmen Dinge, die es in der Welt gibt, seien nicht für sie, sondern für Menschen einer ganz anderen Klasse. Aber, so frage ich, warum bist du in einer anderen Klasse? Bloß weil du dich hinein denkst, weil du selber Schranken zwischen dir und dem Glück aufrichtest. Du schließt den Überfluss von dir aus, weil du deinen Geist vor ihm zuschließt. Aber welches Gesetz soll dir zu dem verhelfen, von dem du selbst glaubst, dass du es nicht erreichen wirst?

      Die Schranke liegt in dir selber, nicht bei dem Schöpfer; er will, dass allen Menschen geholfen werde und alle Überfluss an den guten Dingen haben, die er für sie geschaffen hat.

      Der Glaube an die Notwendigkeit der Armut ist fast der schlimmste Fluch der Welt. Die meisten Menschen hegen die Überzeugung, dass eine bestimmte Zahl arm sein muss und zum Armsein bestimmt ist. Aber in dem Plan des Schöpfers für den Menschen lag keine Armut und kein Mangel. Auf dieser Erde braucht kein einziger Mensch arm zu sein, sie hat unendlich viele Hilfsquellen, von denen wir erst die wenigsten kennen. Wir sind arm mitten im Überfluss, denn unsere Gedanken haben uns geblendet.

      Wir sind jetzt endlich so weit, zu entdecken, dass Gedanken Kräfte sind: wenn wir Furchtgedanken und Mangelgedanken hegen, so verkörpern

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