Die Legende der Eiswölfe. Nicole Seidel

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Die Legende der Eiswölfe - Nicole Seidel Eiswolflegende

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aus Angst vor dem Elfenprinzen, teils weil sie in ihrem schwarzen Abendkleid unzulänglich bekleidet war. "Was wollen sie von mir?" fragte sie ihn.

      Er stand dicht vor ihr, in seinem schwarzen Mantel, dem schattigen Gesicht mit der leichenblassen Haut. Ein Kontrast von Finsternis und Mondlicht. Keinerlei Regung konnte sie auf seinem ernsten Gesicht erkennen. "Deinen Ungehorsam bestrafen", antwortete er nur und strich ihr langsam über den unbedeckten Arm nach oben.

      "Ich verstehe nicht?" stammelte sie und zitterte noch heftiger unter seiner Berührung.

      "Du hättest das tun sollen, was ich dir aufgetragen habe, dann wäre ich zufrieden mit dir gewesen. Aber ich habe mein Lanzenschwert zurücklassen müssen. Und dein Bruder hat mich verletzt. Dieser Unge­horsam muss bestraft werden." Seine Hand war am Träger ihres Kleides angekommen. Mit einem Finger hob er den schmalen Träger an und zog ihn langsam über ihre Schulter.

      Aus dem Hintergrund des Raumes drangen Schritte und das Rascheln eines Kleides an ihre Ohren. Sehr schnell trat eine dritte Person in den Lichtkreis des Kaminfeuers. Nuaja Silver 'Elin legte sanft die ihre auf die fordernde Hand ihres Zwillingsbruder. "Sie trägt das Erbe Ban Gynvael in ihrem Blut. Ihr und ihrem Bruder hast du es zu verdanken, dass ich wieder bei dir bin." Sie lächelte ihn an und wandte sich dann der schwarzhaarigen Frau zu. Eingehend betrachtete sie die junge Frau mit dem tief­schwarzen Haar, den leuchtendgrünen Augen und den zitternden Körper in einem tief dekolletierten langen Kleid.

      Jhil war völlig überwältigt, die wunderschöne Elfin - die sie zuletzt in einem Sarkophag hatte liegen sehen - vor sich lebendig und mit ihr sprechend zu sehen.

      "Du bist sehr schön, Jhil Raven. Hab keine Angst vor uns beiden." Nuaja streichelte sanft ihre Wange - eine warme Berührung, die ihr Sicherheit versprach. Dann wandte sie sich erneut an ihren Bruder. "Es ist kein Wunder, dass du sie begehrst. Doch ich sehe keinen Grund für eine Bestrafung, Bruder. Sei ihr ein wahrer Galant." Stumm nickte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Handinnenfläche. Nuaja lachte auf, als sie ihm seine Hand entzog und entfernte sich zurück in die Schatten mit den Worten: "Genieße es Jhil."

      Dicht am Feuer lagen Decken und Kissen für ein bequemes Lager. Der alte Modergeruch der Stoffe war mit Räucherwerk überdeckt worden. Jhil stand davor und sah wie hypnotisiert ins Glutorange der Flammen. Nuance hatte sich den Mantel und Stiefel ausgezogen, hatte den breiten Ledergürtel abgelegt und das rote Hemd vom gestählten Oberkörper gezogen. Er trat hinter die Frau und streifte ihr die Träger des Kleides über die Arme. Zögerlich ließ Jhil es geschehen, dass er ihr das Kleid auszog, sie trat aus dem Stoff, den er dann nur achtlos am Rand der Decken fallen ließ. Darunter trug sie einen schwarzen Spitzen-BH, einen Satinslip und halterlose Strümpfe, aus ihren flachen Ballerinas war sie bereits gestiegen.

      Er umschloss sie mit kräftigen Armen, seine bleiche Haut strahlte eine ungewöhnliche Wärme ab. Nuance berührte ihren Nacken mit seinen Lippen, strich ihr das Haar zurück und küsste ihren Hals. Fordernd drehte er sie zu sich und forderte ihren bebenden Lippen einen Kuss ab. Jhil schwindelte es, ihre Beine wurden ihr weich, doch der Elfenprinz hielt sie fest, legte sie sanft auf die Decken und Kissen. Mit Heißhunger ergründete er ihren Körper mit den Händen und dem Mund. Beim Ausziehen des BHs musste sie ihm helfen, da er den Verschluss nicht kannte. Auch wenn ihr Verstand "Nein" rief, gierte ihr Körper nach dem seinen. Sie hatte ihn nie wirklich als hässlich empfunden, nur als angsteinflößend und unheimlich. Doch diese Andersartigkeit zog sie auch sexuell an.

      Sie war wie in einem Rausch, willenlos und gierig nach mehr verzerrte sie sich nach seinen Küssen, seinen Berührungen und öffnete sich ihm bereitwillig. Lord Nuance Silver 'Elin wurde zu einer Droge, nach der sie süchtig zu werden begann. Jhil vergaß die Zeit und den Raum, sie vergaß dass er auch töten konnte und verzerrte sich nach seiner Leidenschaft. Niemals zuvor wurde sie so geliebt, wie an diesem Abend in dem unbekannten, unterirdischen Versteck.

      Tief in der Nacht brachte er sie zum Museum zurück. Die Premiere war beendet, die feiernden Menschen verschwunden. Jhil schloss mit ihrer Karte die Hintertür des Museums auf, stellte den Alarm ab und führte den Elfenprinz durch die Räume. Schließlich blieben die schwarz ge­wandeten Personen vor einer Vitrinenauslage stehen, in dem zwei Schwerter, Nuances Lanzenschwert und mehrere Messer und Dolche ausgestellt waren. Jhil tippte den Code in die Tasten des alarmge­sicherten Schlosses und der Glasdeckel hob sich. Der Dunkelelf griff nach seiner Waffe, liebevoll hob er es heraus. Dann murmelte er ein kurzes Zauberlied und an der leeren Stelle materia­lisierte sich ein zweites Lanzenschwert. "Nur eine Illusion, das wird vorerst genügen", meinte der dunkle Prinz.

      Jhil schmiegte sich verliebt an ihn. "Bitte bleib bei mir", stammelte sie und versuchte ihn auf die Wange zu küssen.

      Er schob sie von sich. "Schließ alles ab, stelle den Alarm wieder an und geh nach Hause. Ich besuche dich in den nächsten Tagen."

      Etwas schmollend schloss sie die Vitrine und stellte den Alarm an. Sie verließen das Museum auf den gleichen Weg, den sie hineingekommen waren. Vor dem Gebäude kuschelte sie sich an den Mann und versuchte ihn erneut zu küssen. Ihre Verliebtheit begann ihn zu nerven, doch einen innigen Kuss gestand er ihr ein. Dann befahl er ihr eindringlich nach Hause zu gehen. Sie setzte sich in ihr Auto und fuhr an. Die digitale Uhr neben dem Tacho zeigte 04:57 h.

      Die nächsten Tage verstrichen im normalen Alltagsleben. Jhil dachte schon alles Erlebte mit Nuance nur geträumt zu haben und ihre Stimmung sank, wie das Wetter, das sich mit jedem Tag mit Regen und Wind verschlechterte. Auch hatte sie niemandem von ihrem sexuellen Erlebnis und dem Museumsbesuch danach erzählt - es kam ihr eh wie ein verschwommener Traum vor.

      Als sie Freitagabend nach Hause kam, freute sie sich auf ein freies Wochenende, das seit langem wieder vor ihr lag. Die Besucherzahlen in der ersten Woche, die die neue Ausstellung besichtigt hatten, waren über den Erwartungen des Professors gewesen. Vielleicht lag es auch an dem schlechten Ferienwetter, das über der lebhaften Großstadt lag.

      Jhil fütterte ihre beiden Kater und stellte sich unter die Dusche. Sie schaltete den Fernseher an und schob sich eine Schinken-Quarkquiche in den Ofen. Sie trug T-Shirt und Hose in schwarz und las Aleann's SMS, in dem er ihr mitteilte, dass er die Nacht bei jemand anders verbringen würde. Sie lächelte und dachte, dass sie ihrem Bruder beim nächsten Treffen mal sagte, dass sie seinen Schutz nicht mehr brauchen würde.

      Da klopfte es an die Haustür. Jhil schreckte hoch, wer klopfte da und nutzte nicht die Klingel? Ihr Herz pochte bis hoch in ihren Hals, als sie zur Tür ging. Ein kurzer Blick durch den Spion sagte ihr, dass er es war. Sie öffnete und ließ ihren weißhäutigen Besucher ein.

      Die Frau fiel ihm um den Hals und küsste ihn ohne Scheu ab. "Es war doch kein Traum!" Sie zog ihn ins Wohnzimmer und der Quicheduft aus der Küche vermengte sich mit seinem leichten Moder­geruch nach feuchten Höhlengewölben. Jhil rümpfte die Nase und eilte in die Küche. Ihre Schinken-Quarkquiche war fertig. Nuance folgte ihr neugierig und rümpfte nun selbst die Nase wegen der ungewöhnlichen Düfte, die ihm entgegen schlugen.

      Diesmal nahm Jhil Raven die Ruder in die Hand. Sie aßen die Quiche, dann stellte sie den Elfen­prinz unter die Dusche und schäumte ihm das Haar und den gestählten Körper und hatte die erste Runde Sex mit ihm. Sie steckte seine muffige Kleidung in die Waschmaschine und kuschelte sich dann mit ihm ins Bett, wo sie weitere Sexrunden einlegten.

      Lord Nuance genoss den modernen Komfort und bat Jhil ihm und seiner Schwester zu helfen, ebenfalls an diesen Komfort einer möblierten Wohnung zu kommen. Dazu braucht es Geld, meinte die Frau. Er hätte einige Wertgegenstände, die sie verkaufen könne. Sie wollten das in der nächsten Woche gemeinsam in Angriff nehmen.

      Jhil und Nuance lagen gemeinsam im Bett eng aneinander gekuschelt und schauten sich den erfolgreichen Dreiteiler von "Die Saga der Aensidhe" an. Die

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