Die Kraft der positiven Gefühle. Peter Schmidt

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Die Kraft der positiven Gefühle - Peter Schmidt

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durch psychologisches und philosophisches Grundwissen über elementare Lebensfragen. Auf diese Weise entstand ein bisher einzigartiges Trainingsprogramm: das EQ-System.

      Seit den Untersuchungen des amerikanischen Psychologen Daniel Goleman (1995) spricht viel dafür, dass die sogenannte „Emotionale Intelligenz“ einen mindestens ebenso bedeutsamen Faktor für unser Leben darstellt wie der Intelligenzquotient. Auch hochintelligente Menschen stolpern von einer Lebenskrise in die andere. Golemans Psychologie erfuhr allerdings zunächst kaum praktische Umsetzung.

      In den letzten Jahren hat sich die Psychologie der Emotionalen Intelligenz jedoch auch in diesem Bereich weiterentwickelt und bietet neue bzw. neu definierte Techniken zur Konfliktbewältigung und Selbstmotivation. Einige dieser Methoden sind geradezu revolutionär. Es lohnt sich daher, auf Feinheiten und Unterschiede zu achten, falls Sie bereits mit anderen Mentaltechniken wie etwa dem Autogenen Training Erfahrungen haben.

      Teil A versetzt Sie ohne lange Anleitungen in die Lage, die einfachen Regeln der Selbstmotivation, Konfliktbewältigung und Leistungssteigerung sofort im Alltag einzusetzen. Sie benötigen dazu nur Ihren gesunden Menschenverstand. Teil B dient der Erläuterung und Vertiefung für alle, die noch mehr über die eingesetzten Mentaltechniken wissen möchten. INFOS, die separat oder zu den Übungen gelesen werden können, vermitteln Ihnen zusätzliche Informationen zum Thema des folgenden oder vorausgegangenen Kapitels.

      Alle Methoden sind als zusätzliches Angebot zu Ihren bisherigen, intuitiven oder auch systematischen Fähigkeiten, Probleme zu lösen, zu verstehen.

      INFO 1

       Was ist eigentlich ein emotional bedrängendes Problem?

      Gleichgültig, welches Problem wir haben – ob wir morgens nur schwer aus dem Bett kommen, ob es uns nicht gelingt, uns um eine andere Arbeit zu kümmern, ob uns die Energie für ein Hochschulstudium fehlt oder ob es Ängste, Befangenheit, Marotten, Impulsivität, quälende Eifersucht und negative Gedanken sind:

      „Stark belastende Probleme“ fühlen sich immer unangenehm an.

      Einige Probleme haben keinen erkennbaren oder nur geringen emotionalen Gehalt – dann, wenn sie sich sachlich lösen lassen (wie die Reparatur Ihres Autos). Probleme, die uns emotional nicht zusetzen (oder von denen wir nicht erwarten, sie könnten uns gefühlsmäßig zusetzen), sind für uns letztlich „unproblematisch“, weil es sich nur um gedanklich erfasste Probleme handelt:

      Gedanken und Sachverhalte

      allein tun nicht weh …!

      Ein Problem, das wir rein rational, sachlich erfassen, wird kaum den gleichen Stellenwert für uns haben wie starke Emotionen und Affekte, zum Beispiel Ärger, Trauer, Angst oder Hass. Ein Problem wird letztlich dadurch zum drängenden Problem, dass negative – unangenehme, unattraktive, unlustbetonte, schmerzhafte – Gefühle beteiligt sind. Erst negative Gefühle zu haben bedeutet, zu leiden.

      Darum gilt es, mit wirksamen mentalen Techniken Gefühle zu verändern.

      Lesen Sie im Kapitel 12, „Psychologie und Philosophie der Emotionalen Intelligenz an Beispielen“ nach, warum das Unangenehmsein der Gefühle ein so entscheidender Faktor ist.

      2 Körper-Desensibilisierung

       Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf überraschend wirksame Weise von negativen Gefühlen und Spannungen befreien. Sie können sofort mit der Übung beginnen. Kapitel 15 in Teil B vermittelt Ihnen Tipps, Kniffe und wichtiges Hintergrundwissen, um Ihre Technik zu perfektionieren.

      Setzen Sie sich in entspannter Haltung in einen bequemen Sessel, am besten an einem ruhigen, abgedunkelten Ort, und schließen Sie die Augen. Ihre Beine sollten nicht übereinandergeschlagen und die Arme nicht verschränkt sein. Legen Sie Ihre Unterarme auf die Sessellehne oder auf die Oberschenkel.

      Falls Sie keine Gelegenheit haben, sich bequem anzulehnen, ist es zweckmäßig, die aus dem Autogenen Training bekannte „Droschkenkutscherhaltung“ einzunehmen. Dabei ruht der Körper ohne größere Muskelanspannung senkrecht in seinem Skelett.

      Wenn wir nicht zu leicht einschlafen, kann man auch sehr gut im Liegen üben. Legen Sie sich dazu bequem auf den Rücken, die Beine ausgestreckt, die Füße leicht nach außen gekippt, Ihre Unterarme auf den Oberschenkeln. Es ist günstiger für alle Übungen, wenn Sie nicht zuviel gegessen, keinen Alkohol getrunken und keine Drogen oder Psychopharmaka eingenommen haben.

      Lassen Sie etwa eine halbe Minute lang alle Wahrnehmungen zu. Dazu gehören sowohl angenehme wie auch unangenehme Gefühle und Gedanken, also auch Unlust und störende Geräusche.

      Suchen Sie nun in einem ersten Gang durch den Körper nach Empfindungen und Gefühlen, die sich von allein einstellen, sobald Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den entsprechenden Körperbereich richten. Das können wiederum angenehme oder unangenehme oder auch gefühlsmäßig neutrale Wahrnehmungen sein.

      Gehen Sie dabei etappenweise vor. Beginnen Sie am rechten Fuß, gehen Sie zur Wade, zum Knie, zum Oberschenkel, zur Hüfte, zum rechten Arm, zum Nacken, zum Kopf, zum Gesicht, zum Mundraum, zur Brust – es kommt nicht darauf an, welche Stellen genau Sie wählen –, und setzen Sie die Betrachtung Ihrer Körpergefühle auf der anderen Körperhälfte fort. Falls Sie die Wahrnehmung Ihres Körpers damit besser justieren können, stellen Sie sich dabei die Frage:

      „Welche Gefühle, welche Empfindungen stellen sich völlig ohne mein Zutun ein?“

      Betrachten Sie jeweils auf unangestrengte und leichte Weise, was sich von allein einstellt! Suchen Sie dann in einem zweiten Durchgang nach dem stärksten unangenehmen Gefühl – einem Schmerz, einem Spannungsgefühl oder irgendwie gearteten Unbehagen. Oft finden sich solche Gefühle in der Brust, der Atmung, im Solarplexus, Kopf oder Nacken.

      Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder in neutraler und unangestrengter Weise – als bloßer Beobachter – auf das unangenehme Gefühl, gleichgültig, ob es stark oder schwach, deutlich oder undeutlich ist. Versuchen Sie dabei nicht, Ihre Gefühle zu erklären oder zu interpretieren. Versuchen Sie nicht, sie zu vertreiben oder in irgendeiner Weise zu bewerten. Idealisieren Sie weder Ihre Gefühle noch beklagen Sie, dass sie unangenehm sind. Lassen Sie alle Gefühle einfach ohne weiteren Kommentar stehen.

       Akzeptieren Sie auch, falls sich dabei negative Gefühle verstärken!

      Falls Sie keine negativen Gefühle finden, beginnen Sie wieder wie beim ersten Durchgang, systematisch und stufenweise Ihren Körper zu durchsuchen, diesmal jedoch ausschließlich mit der Ausrichtung auf negative Gefühle. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst auf den rechten Fuß. Überprüfen Sie, ob sich dort ein unangenehmes Gefühl erkennen lässt. Das mag wieder ein Schmerz, ein Spannungsgefühl oder ein irgendwie geartetes Unbehagen sein.

      Entdecken Sie kein unangenehmes Gefühl, dann lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit weiterwandern zur Wade, zum Knie. Wiederholen Sie jedes Mal die neutrale Betrachtung wie beschrieben. Verfahren Sie etappenweise weiter so, indem Sie zur Hüfte, zur Schulter, zur rechten Hand, zum Unterarm, Ellenbogen und dann zur anderen Körperseite gehen.

      Die genaue Reihenfolge ist nicht wichtig. Sie können auch Körperbereiche überspringen, wenn Sie glauben, dass sie gefühlsmäßig neutral sind.

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