Natürlich gesund mit.. MINZE. Hanspeter Hemgesberg
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phantastisch behandelt, dass die Natur genötigt ist, gleichzeitig Arzt und Krankheit
zu bekämpfen?“
Kein geringerer als der weltberühmte deutsche Pathologe, Anthropologe,
Prähistoriker und auch Politiker Rudolf Ludwig Karl Virchow (13.10.1821-
05.09.1902) stellte sich von Anfang an positiv hinter den empirischen
Grundgedanken Rademachers, während er Auswüchse unter dessen Schülern
ebenso radikal bekämpfte. Der Leitartikel Virchows aus dem Jahre 1849 hatte die
Überschrift „Die naturwissenschaftliche Methode und die Standpunkte in der
Therapie".
So ging es weiter:
Die Erfahrungsheilkunde in der Mitte des 20. Jahrhunderts war demnach der
Vorläufer der heute als komplementäre Medizin (s.u.) bekannten besonderen
Therapierichtungen – lange bevor auch andere ärztliche Organisationen und
Veranstalter diese Methoden für sich entdeckten.
Dr. Franz Vida, das langjährige Vorstandsmitglied der späteren Ärztegesellschaft,
hat eine zeitgerechte, moderne Definition des Begriffes Erfahrungsheilkunde wie
folgt definiert:
„Erfahrungsheilkunde ist ein Sammelbegriff für diagnostische und therapeutische
Methoden, die durch den unmittelbaren Kontakt mit dem kranken Menschen
entstanden sind und für die praktische Ausübung der ärztlichen Heilkunst
unentbehrlich wurden. Sie zeichnen sich durch pragmatische, sichere und
überragende
Therapieerfolge
aus
und
sind
beim
Geübten
risikolos."
Fazit:
Erfahrungsheilkunde ist also nicht vorwissenschaftlich oder unwissenschaftlich.
Vielmehr sieht sie es als ihre Aufgabe an, durch Erfahrungsaustausch das Wissen
der einzelnen Ärzte zu verallgemeinern und zu systematisieren. Ihre gegenüber
der klinischen Methodologie wesentliche größere Flexibilität gestattet es ihr, auf die
Probleme der Praxis näher einzugehen. Von daher ist sie zumindest in der
allgemeinmedizinischen
Praxis
als
medizinische
Grundlagenmethodik
zu
postulieren.
Komplementär-Medizin
Unter dem Begriff Komplementär-Medizin wird ein breites Spektrum von
Disziplinen und Behandlungsmethoden zusammengefasst, die auf anderen
Modellen der Entstehung von Krankheiten und deren Behandlung basieren als
jene der Schulmedizin. Definitionsgemäß werden sie ergänzend zur Schulmedizin
eingesetzt.
Alternativmedizin – „Complementary and Alternative Medicine“ kurz: „CAM“ –,
Ganzheitsmedizin, Integrative Medizin, Naturheilkunde, traditionelle Medizin (z.B.
chinesische, europäische, tibetische A) sind verwandte Überbegriffe, die
Heilmethoden
oder
diagnostische
Konzepte
bezeichnen.
Die
heutige
Begriffsvielfalt geht zurück auf die lange Tradition der Auseinandersetzung
zwischen
anerkannten
medizinischen
Verfahren
und
den
sogen.
„Außenseitermethoden“.
Das Bundesministerium für Gesundheit favorisiert den Begriff Komplementär-
Medizin, um zu signalisieren, dass die Methoden nicht als Alternativen zur
Schulmedizin angesehen werden sollen.
Die Komplementär-Medizin grenzt sich von der Alternativ-Medizin dadurch ab,
dass sie nicht den Anspruch hat, schulmedizinische Verfahren zu ersetzen. Im
Gegensatz zur Alternativ-Medizin sucht die Komplementär-Medizin durch das
gemeinsame Wirken mit der Schulmedizin Synergieeffekte zu erreichen.
Komplementäre Methoden finden nicht nur in der Medizin Anwendung sondern
werden beispielsweise auch in der Psychotherapie, der klinischen Psychologie
sowie in der Gesundheitspsychologie und Musiktherapie eingesetzt.
Eine Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet:
Der Begriff Komplementär-Medizin umfasst ein breites Spektrum von
Heilmethoden, die nicht Teil der Tradition des jeweiligen Landes sind und nicht in
das dominante Gesundheitssystem integriert sind.
Schulmediziner verlangen von den Komplementärmedizinern