INQUISITOR MICHAEL INSTITORIS 1 - Teil Vier. Eberhard Weidner

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INQUISITOR MICHAEL INSTITORIS 1 - Teil Vier - Eberhard Weidner Inquisitor Michael Institoris 1

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      INHALTSVERZEICHNIS

       COVER

       TITEL

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       NACHWORT

       WEITERE TITEL DES AUTORS

      15. Kapitel

      Wolfgang ließ den Jaguar langsam an den Rand der Straße rollen und brachte das Fahrzeug dort zum Stehen. Er warf einen kurzen Blick auf die digitale Anzeige der Uhr am Armaturenbrett, bevor er den Zündschlüssel drehte und das leise Brummen des Motors verstummen ließ. Es war Viertel vor drei an diesem Montagmorgen, und der neue Tag hatte längst begonnen. Ein besonders wichtiger Tag noch dazu, zumindest für ihn selbst, für seinen Boss Butcher, für die beiden Personen, denen er hierher gefolgt war, und nicht zu vergessen für den Pontifex maximus, für den es der letzte sein sollte. Und wenn Butchers Operation zum Abschluss gebracht wurde, würde sich dieser Tag auch als wichtiges historisches Datum für alle Luziferianer und die gesamte Menschheit erweisen. Allerdings nur für Erstgenannte in einem positiven Sinn. Die Menschen – zumindest der bedauernswerte Teil, der die kommenden Ereignisse überlebte – würden diesen Tag eher als Ausgangspunkt der größten Katastrophe in der Menschheitsgeschichte im Gedächtnis behalten.

      Wolfgang blieb reglos im Wagen sitzen. Sein Blick war wie gebannt auf das Taxi gerichtet, das ungefähr zweihundertfünfzig Meter vor ihm angehalten hatte. Die beiden Fahrgäste stiegen aus und warteten am Straßenrand, bis das Taxi wieder losfuhr.

      Der Inquisitor Michael Institoris hielt einen Metallkoffer in der linken Hand, den er seit seiner Flucht aus Neros Villa bei sich hatte, und trug einen Rucksack auf dem Rücken. Die freie rechte Hand hielt er in Höhe seines Bauchnabels dicht vor seinen Körper, um rasch unter seine Jacke nach der Waffe greifen zu können, während er die Umgebung aufmerksam im Auge behielt.

      Wolfgang überlegte, was der Stahlkoffer enthalten mochte. Er bekleidete weder in Butchers Rudel noch in der Hierarchie der Luziferianer einen Rang, der hoch genug war, als dass er in derartige Dinge eingeweiht wäre. Aber um was auch immer es sich handelte, es musste wichtig sein, sonst hätte der Mann sich nicht auf der Flucht vor den Angreifern damit belastet und es in der Villa oder später im Hotel zurückgelassen. Wolfgang war überzeugt, dass es sich bei dem Gegenstand im Koffer um eine Waffe handeln musste. Sowohl die Größe als auch die ungewöhnliche Form des Behältnisses legten diesen Schluss nahe.

      Die Hexe hatte dagegen nichts bei sich, nicht einmal ihre Handtasche, die sie aus Neros Villa gerettet hatte. Sie musste sie im Hotelzimmer zurückgelassen haben – in Wolfgangs Augen ein handfestes Indiz, dass sie dorthin zurückkehren wollte, nachdem sie den Inquisitor dort abgeliefert hatte, wo sie ihn in Butchers Auftrag hinbringen sollte.

      Über dieses Ziel war Wolfgang natürlich informiert, da er von Butcher den Auftrag erhalten hatte, der Hexe und dem Inquisitor unauffällig zur Porta Santa Rosa zu folgen und dafür zu sorgen, dass bis dahin alles reibungslos funktionierte und weder die Hexe noch der Inquisitor aus der Reihe tanzte. Anschließend sollte er die Frau zu Nero zurückbringen, notfalls mit Gewalt. Was der Nekromant mit ihr vorhatte, war Wolfgang nicht mitgeteilt worden, doch aufgrund der Profession und der Vorlieben des Mannes konnte er sich ein Bild davon machen. Persönlich hielt er nichts von derartigen Perversionen, aber die Geschmäcker waren verschieden und jeder sollte nach seiner Fasson glücklich werden. Und ein Auftrag war ein Auftrag, vor allem, wenn er von jemandem wie Butcher erteilt wurde. Hinterher wäre sein Job hier in Rom erledigt. Allerdings hatte sich durch den Angriff der Inquisition auf Neros Villa, dem die Hexe, Institoris und er selbst, aber allem Anschein nicht der Hausherr entkommen waren, die Situation grundlegend verändert. Daher war es gut zu wissen, wo er die Hexe finden konnte, falls er sie versehentlich aus den Augen verlor.

      Da er sowohl das Ziel der beiden als auch den Zeitrahmen kannte, innerhalb dessen sie dort eintreffen sollten, wunderte er sich, was die Hexe und der Inquisitor vor ihrem wichtigen Termin an der Vatikanpforte in dieser abgelegenen Gegend am Ufer des Tiber wollten. Es handelte sich um ein Industriegebiet im Süden Roms. Tagsüber war hier vermutlich eine Menge Betrieb, doch um diese nachtschlafende Zeit war die Gegend so menschenleer wie ein Mondkrater an einem normalen Werktag.

      Während das Pärchen dem davonbrausenden Taxi hinterherblickte, als warteten sie darauf, endlich allein zu sein und keine Zeugen für ihr Tun zu haben – ein Verhalten, das Wolfgang verdächtig vorkam –, nutzte er die Gelegenheit, noch einmal über die Abfolge der aufregenden Ereignisse in den zurückliegenden Stunden nachzudenken, die sie alle hierhergeführt hatten.

      Wolfgang war noch wach, als er die Explosion hörte, mit der die Stille der Nacht lautstark zerrissen wurde und die ihren Ursprung beim Hauptgebäude haben musste.

      Die Chauffeurwohnung über der Garage, die Neros reichhaltigen und exklusiven Fuhrpark beherbergte, war mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die man sich nur wünschen konnte, und hatte Wolfgangs Aufenthalt während der letzten Tage um einiges angenehmer gestaltet, als er sich das noch vor und während der Fahrt nach Italien vorgestellt hatte.

      Es gab eine kleine, aber verschwenderisch eingerichtete Einbauküche, deren Kühlschrank und Vorratsschränke am Morgen nach seinem Einzug wie von Geisterhand mit allerlei Lebensmitteln und Getränken gefüllt worden waren. Dabei musste er gar nicht selbst kochen, sondern bekam mittags und abends warme Mahlzeiten aus der Küche des Hauptgebäudes hierhergebracht.

      Neben einem riesigen Bett, das in seinen Ausmaßen einer kleinen Spielwiese glich, und einer hervorragend ausgestatteten Bar, die geeignet erschien, sämtliche Gäste eines großen Nachtklubs eine Woche lang zu versorgen, war ein riesiger Plasma-Fernseher vorhanden, auf dem neben unzähligen Satellitenprogrammen – unter anderem auch die meisten deutschsprachigen Sender, die er von zu Hause kannte – ein reichhaltiges Pay-TV-Programm zu empfangen war. Als Wolfgang nach seiner Ankunft probeweise die Programme durchgezappt hatte, hatte er neben reinen Spielfilmsendern zahlreiche Kanäle gefunden, auf denen pausenlos harte Pornofilme gezeigt wurden.

      Hätte ihm also der Sinn nach derartigem Zeitvertreib gestanden, dann hätte er in seiner reichhaltigen Freizeit faul im Bett liegen können – seine Dienste als Fahrer waren in den zurückliegenden Tagen nur ein einziges Mal in Anspruch genommen worden –, während er gleichzeitig Pornofilme glotzte, sich volllaufen ließ und dann und wann einen runterholte. Für manch anderen mochten dies geradezu paradiesische Zustände sein, doch Wolfgang hatte keinerlei Interesse an solchen Dingen. Das hervorragende Essen ließ er sich natürlich schmecken,

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