Tod eines Agenten. Lars Gelting

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Tod eines Agenten - Lars Gelting

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über Verrat, Enttäuschung und Rache. Über das Netzwerk der Stasibruderschaft, dem niemand entrinnen kann.

      1989 verschwindet Dr. Werner Stocher, einer der schlimmsten Stasispitzel, spurlos in den Westen. Sechsundzwanzig Jahre später findet Erik die Spur seines Vaters. Er kann nicht ahnen, wen er da aufgespürt hat und droht dem Stocher mit Entlarvung. Damit gerät er ins Räderwerk der mächtigen Stasibruderschaft. Er wird gejagt, gehetzt, einen sicheren Ort gibt es für ihn nicht mehr. Als seine Jäger die Schlinge zuziehen, ist er chancenlos. Aber da gibt es noch jemanden, der eine Rechnung mit dem Stocher offen hat und den die Bruderschaft fürchten sollte. Die Abrechnung hat erst begonnen.

      Lars Gelting, Jahrgang 1948, lebt sein Leben nach dem Prinzip: Gestalte, was das Leben dir bietet.

      War gerne Lehrer, schon immer Musiker, war Fotograf, graphischer Gestalter, überzeugter Wohnmobilist mit Hang zum Abenteuerlichen, schreibt seit 2010 über das, was ihn bewegt.

      Das Geschehen, das diesem Roman zugrunde liegt, ist in seinem Kern authentisch.

      Alle Romanfiguren und viele der genannten Orte sind fiktiv. Mögliche Übereinstimmungen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

      Prolog

       Tagebuchauszüge des Stasiobersts

       Dr. med. Werner Stocher

       Montag, 02. Januar 1989

      Habe Jutta Nentwich geschwängert! Hat´s mir heute gesagt. 3. Monat. Dumm! Wo lebt die eigentlich?

      Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Jutta ist Ärztin!

       Dienstag, 03. Januar

      Jutta lässt nicht mit sich reden. Will das Kind! „Aber nicht in diesem Arbeiter- und Bauern-Staat“. Sieh mal an!

      Ist aber immer noch zutraulich und erzählt bereitwillig.

      Fährt am Freitag zu ihrem Mann. Will danach in Weißenfels bleiben – wenn´s sein muss eben „krank“.

      Kann man so naiv sein? Rede morgen mit Helmut.

       Mittwoch, 04. Januar

      Habe Helmut getroffen. Er sieht´s als Betriebsunfall. Müssen nur die Decke drüber halten. Habe ausführlichen Bericht über Juttas Auslassungen weitergegeben.

       Mittwoch, 25. Januar

      Treffen mit Helmut. Berichte über Dr. Slavik. Identifiziert sich zu sehr mit einigen „Patienten“. Systemkritisch!

      Jutta Nentwich und ihr Mann sind an der Grenze von der Tschechoslowakei nach Österreich mit gefälschten Pässen aufgegriffen worden. Und so etwas gehört zur Bildungsschicht in unserem Staat. Jetzt sind sie richtig reif.

       Donnerstag, 02. Februar

      Der Herr Ingenieur Klaus Nentwich wurde heute der Haftanstalt zugeführt. Die „Firma“ ist schnell!

      Die müssen sich den Slavik vorknöpfen. Hat heute in meinen Patientenakten geschnüffelt! Verbindung zu den Nentwichs?

       Mittwoch, 15. Februar

      Treffen mit Helmut. Berichte ausführlich über Dr. Slavik. Der Mensch führt etwas im Schilde. Helmut ist interessiert!

      Jutta ist jetzt in Hoheneck inhaftiert. Verfahren nach Niederkunft wurde bereits geregelt. Helmut „weiß keine Details“ – sagt er. Warum auch!

      Habe heute Frau Doktor Ulrike Teisch kennengelernt. Vielversprechend!!

       Dienstag, 21. Februar

      Der Nentwich ist ein typischer Kopfgesteuerter – und sonst ein Waschlappen.

      Nach Weigerung der Vollzugsbeamten, ihm die Post seiner Frau auszuhändigen, Kontrollverlust: verbale und körperliche Aggressionen gegen Vollzugsbeamte. So ein Trottel! Jetzt sitzt er eine Woche im Bunker. Danach kommt er zu mir. Mal sehen.

      Heute neuer Patient nur für Slavik: Frank Wurm.

      Jetzt nehmen sie ihn auf die Rolle!

      Frau Doktor Teisch macht Eindruck. Werde sie mal zu einem „Dienstessen“ verpflichten.

       Mittwoch, 01. März

      Treffen mit Helmut. Morgen wird mir Rolf Kotitsch zur Behandlung angewiesen. Einer von den Besserwissern – Lehrer – aggressiv, nicht führbar. Wollte über Ungarn raus. Jetzt sitzt er. Außerdem Verdacht, Verbindung zu Subversiven mit Westkontakten zu haben. Befehl: Behandeln und ausleuchten. Können wir!

      Gestern wurde Nentwich zur Behandlung überstellt.

      Sieht schlimm aus. Haben ihn richtig in die Mangel genommen, selbst schuld.

      Sie lassen ihn glauben, dass es Jutta schlecht geht und dass sie suizidgefährdet ist.

      Er leidet, aber Kontaktaufnahme wird verwehrt. Er soll erst mal reden, der Herr Ingenieur.

      Die Teisch hat was! Eine kluge Frau.

       Freitag, 21. April

      Heute haben sie den Slavik hochgenommen. Der kluge Herr Doktor ist dem Wurm auf den Leim gegangen. Ich gestehe: Ich empfinde Genugtuung.

      Den Lehrer hat´s erwischt. Wurde gestern wegen Republikflucht verurteilt. Danach ist er durchgedreht, hat den Beamten angespuckt. Nun ist er verquollen, dass ihn die eigene Mutter nicht mehr erkennt. Haben ihn gleich zu uns angewiesen. Aber der Kerl hält immer noch den Kopf oben. Wir werden das ändern.

      Keine Schmerzbehandlung. Kein Kontakt zu Eltern oder zu seiner Frau.

      Verzweiflung soll weh tun.

      War zwei Tage zum Neurologenkongress in Stockholm. Frau Doktor Teisch war mir „anvertraut“. Sehr angenehm.

       Mittwoch, 10. Mai

      Treffen mit Helmut. Bericht über Kotitsch. Der Kerl wird in der Isolation allmählich irre, aber er redet noch nicht. Der frisst sich selber auf. Von innen heraus. Wenn der den ersten Satz von sich gibt, kriegt er eine Ladung. Dann plaudert der alles aus, was wir wissen wollen.

      Gestern haben sie den Nentwich verurteilt: Republikflucht mit gefälschten Papieren.

      Das war es für den. Von Jutta weiß er immer noch nichts. Das hält der nicht aus.

       Mittwoch, 07. Juni

      Treffen

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