ZAHLTAG IN DER MORTUARY BAR. Eberhard Weidner

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ZAHLTAG IN DER MORTUARY BAR - Eberhard Weidner

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sagte sie und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, sodass es laut klatschte. »Das hätte ich jetzt glatt vergessen.«

      Andi lachte. »Das Ausreißen will eben gut geplant sein. Außerdem muss ich noch die Ersatzteile besorgen, von denen ich dir erzählt habe.« Er steuerte den Wagen vom Parkplatz auf die schmale Landstraße und gab Gas.

      Bettina schloss die Augen und lehnte sich entspannt zurück. Das war alles so aufregend. Eben erst hatte sie ihren Traummann kennengelernt, auf den sie ihr Leben lang gewartet hatte, und nun fuhr sie mit ihm schon auf und davon. Dabei war es ihr vollkommen egal, wohin die Reise ging, mit Andi an ihrer Seite würde es überall auf der Welt zauberhaft schön sein.

      Sie wurde aus ihren Träumereien gerissen, als hinter ihr ein Summen wie von einem wütenden Bienenschwarm ertönte. Sie öffnete die Augen und sah zu Andi hinüber, doch er schien nichts gehört zu haben und konzentrierte sich ganz aufs Fahren. Vielleicht hatte sie sich ja auch getäuscht. Doch da hörte sie es erneut. Sie drehte den Kopf, um nachzusehen, woher das Geräusch kam, erblickte jedoch nur eine Sperrholzwand, die die Fahrerkabine vom hinteren Teil des Busses trennte.

      »Was ist?«, fragte Andi und warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er seine Augen wieder auf die Straße richtete.

      »Ich … ich dachte, ich hätte etwas gehört. Von hinten.«

      »Was denn?«

      »So ein komisches Summen«, erklärte sie.

      »Ein Summen?«, wiederholte er und runzelte die Stirn. Er lehnte sich etwas zurück und legte den Kopf zur Seite, um zu lauschen, während er weiterhin die Straße im Auge behielt.

      Nur wenige Sekunden später ertönte das Geräusch erneut.

      »Da war es wieder!«, rief Bettina aufgeregt. »Hast du es jetzt auch gehört?«

      Er nickte nachdenklich.

      »Was ist das?«

      Er zuckte mit den Schultern und schürzte die Lippen. »Möglicherweise stimmt was nicht mit dem Auto. Ich sagte dir ja schon, dass ich dringend ein paar Ersatzteile für Berta benötige.«

      »Mit dem Auto stimmt etwas nicht?«, fragte sie erschrocken. Ihre Träume schienen dem Platzen schon wieder gefährlich nahe gekommen zu sein. Wenn das Auto jetzt seinen Geist aufgab, konnte sie die große Reise mit ihrem Traummann wohl vergessen. So ein Mist aber auch!

      »Nur keine Panik«, sagte Andi und warf ihr einen zuversichtlichen Blick zu. »Bei der nächsten Gelegenheit halte ich an und sehe mal nach. Es kann nichts Schlimmes sein, immerhin fährt Berta ja noch, oder?«

      Sie lachte erleichtert. Er hatte recht. Es konnte gar nichts Schlimmes sein, solange der Motor noch lief. Er hatte alles unter Kontrolle. Schließlich war er schon eine Weile mit dem Auto unterwegs und hatte das Problem wahrscheinlich in Windeseile behoben. Wie dumm von ihr, gleich das Schlimmste anzunehmen.

      Andi verlangsamte die Geschwindigkeit und hielt nach einer Möglichkeit zum Anhalten Ausschau. Als sie zu einem schmalen Forstweg kamen, der rechts in den Wald führte, bremste er und lenkte den Wagen ein Stück in den Wald hinein. Als er den Bus schließlich stoppte, war von der Straße nichts mehr zu sehen.

      »Okay, ich sehe dann mal nach, was dieses Summen verursacht. Kommst du mit?«

      Ängstlich schaute Bettina durch die Scheiben nach draußen. Nachdem Andi die Scheinwerfer gelöscht hatte, war es stockfinster, und sie konnte nichts erkennen.

      »Keine Angst, ich hab hier irgendwo eine Taschenlampe.«

      Sie hörte ein Rascheln und Klappern, dann hatte er die Lampe gefunden. Er schaltete sie ein und richtete den Strahl von unten auf sein Gesicht. »Buh!«, machte er und zog eine schreckliche Grimasse.

      »Hör sofort auf damit!«, schrie sie.

      »Entschuldige«, sagte er und richtete den Lichtstrahl auf die Fahrertür. »Warte, dann komm ich herum und mach dir die Tür auf.« Er öffnete die Fahrertür und stieg aus. Als die Tür geöffnet wurde, ging die Innenbeleuchtung an, und Bettina atmete erleichtert auf. Doch als er die Tür hinter sich wieder zuschlug, erlosch auch das Licht. Verdammt!

      Bettina behielt den Lichtstrahl der Taschenlampe im Auge, der vorn ums Auto herumwanderte. Sie konnte hören, dass Andi fluchte. Dann verschwand der Strahl der Taschenlampe, und ein lautes Plumpsen ertönte, als wäre ein schwerer Körper zu Boden gefallen.

      »Andi, was ist passiert?«, schrie Bettina und krampfte ihre Hände im Schoß ineinander. Sie starrte angestrengt durch die Windschutzscheibe, konnte in der Finsternis allerdings nichts erkennen. Wenn sie nur wüsste, wie man die Innenbeleuchtung anschaltete, ohne die Tür zu öffnen. Denn die Tür würde sie jetzt ganz bestimmt nicht aufmachen. Wer wusste schon, was da draußen auf sie lauerte. Es musste auf jeden Fall etwas Großes und Schreckliches sein, wenn es Andi so leicht hatte überwältigen können.

      Tränen liefen ihr über das Gesicht, während sie sich fragte, wie es Andi ging und ob er überhaupt noch am Leben war. Wenn sie wenigstens das Licht anmachen könnte, würde sie ihn möglicherweise sehen. Andererseits, wenn sie die Innenbeleuchtung anmachte, würden die Scheiben das Licht reflektieren und sie würde auch nichts erkennen können. Allerdings würde sie das Ding da draußen deutlich sehen können, was immer es auch war. Vielleicht ging es ja wieder weg, wenn sie sich ruhig verhielt und nicht bewegte. Vielleicht aber auch nicht. Was sollte sie nur tun? Eine Waffe, sie brauchte unbedingt …

      Plötzlich wurde die Beifahrertür ruckartig aufgerissen, und die Innenbeleuchtung ging an.

      Bettina schrie gellend und vergrub ihr Gesicht in beiden Händen. Sie wollte das Ding, das Andi getötet hatte, gar nicht sehen. Es hatte sie schließlich doch gefunden. Gleich würde es …

      »Was ist denn mit dir los?«

      Bettina erstarrte. »Andi?« Sie nahm die Hände vom Gesicht und wandte den Kopf. Andi stand neben der offenen Beifahrertür und sah sie erstaunt an. »O Andi.« Sie breitete die Arme aus und warf sich an seine Brust. Er taumelte zwei Schritte zurück und hob sie dadurch aus dem Auto, bis sie in seinen Armen hing.

      »Ich freu mich zwar, dass du so auf mich fliegst«, sagte er. »Aber ich war doch nur ganz kurz weg.«

      »Was ist denn passiert?«, fragte sie und hob den Kopf, um ihn anzusehen. »Ich hörte einen Plumps, und dann ging auch noch die Lampe aus. Ich dachte schon, du wärst tot.«

      »Ach so«, sagte er und kratzte sich am Kopf. »Ich bin nur über so einen blöden Ast gestolpert und hingefallen. Dabei ist dummerweise die Lampe kaputtgegangen.«

      Sie lachte erleichtert. »O Mann! Und ich dachte schon, irgendetwas wäre über dich hergefallen.«

      Er lachte. »Was soll denn hier schon über mich herfallen? Wir sind mitten in Deutschland und nicht im südamerikanischen Dschungel.«

      »Ich weiß auch nicht. Irgendetwas furchtbar Schreckliches!«

      Er lächelte, gab ihr einen Kuss und setzte sie ab. »Ich fürchte, da musst du dich schon mit mir begnügen. Im Augenblick bin ich vermutlich das Schrecklichste, das du in diesem Wald finden wirst.«

      »So?«

      Er nickte und schnitt

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