Second Chance For Love. Sarah Glicker

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Second Chance For Love - Sarah Glicker Las Vegas

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aussteige und den Wagen abschließe, laufen ein paar Kumpel meines Exfreundes Cole an mir vorbei. Erleichtert atme ich auf, als sie einfach vorübergehen, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Kurz frage ich mich, ob sie mich überhaupt erkannt haben, aber selbst wenn nicht, würde mich das nicht stören.

       Bei der Erinnerung an ihn und somit auch an das Ende unserer Beziehung bekomme ich Magenschmerzen. Bevor dieser Mann mir aber den Tag versauen kann, schiebe ich diese Gedanken beiseite und betrete das Café.

       Es ist gemütlich eingerichtet. An den Wänden hängen Bilder und Regale, auf denen Bücher stehen, welche die Gäste lesen können. Die Tische erinnern an normale Küchentische, mit ihren Bänken davor. Es ist in verschiedenen Brauntönen gehalten, sodass alles farblich perfekt zueinanderpasst.

       Joleen sitzt schon in der hintersten Ecke und winkt mir zu.

       „Hi“, begrüßt sie mich, als ich an den Tisch trete und mich auf die Bank sitzen lasse. „Wie kommt´s, dass du schon so früh wach bist?“

       „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ich konnte nicht mehr einschlafen, obwohl ich gerne noch etwas gedöst hätte.“

       Meine Schultern bewegen sich ein Stück nach oben, um dann wieder nach unten zu sinken.

       „Dein Pech, mein Glück“, erwidert sie.

       Im Gegensatz zu mir ist Joleen eine Frühaufsteherin. An manchen Tagen steht sie schon auf, bevor die Sonne aufgegangen ist. Ich habe keine Ahnung, was sie zu diesen Uhrzeiten schon macht, habe sie aber auch noch nie danach gefragt.

       Nachdem die Bedienung mir eine Tasse Kaffee gebracht hat, lasse ich meinen Blick durch den Raum gleiten. Familien und Paare haben sich an den Tischen verteilt. Kinder lachen und Männer legen die Arme um ihre Frauen oder Freundinnen.

       Bei diesem Anblick zieht sich mein Bauch zusammen, aber ich lasse es mir nicht anmerken. Ich will nicht, dass Joleen den Eindruck bekommt, dass ich Cole vermisse. Denn das ist das Letzte, was ich tue.

       „Hast du es schon gehört?“

       Joleen sieht meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Als ich sie betrachte, erkenne ich ihren vorsichtigen Blick.

       „Was denn?“, frage ich sie und hebe dabei meine Augenbrauen ein Stück nach oben.

       „Cole hat Heather nach nur vier Monaten Beziehung schon einen Heiratsantrag gemacht.“

       Bei dieser Information bekomme ich große Augen, da ich damit nicht gerechnet habe.

       „Freut mich für sie“, gebe ich nur zurück, da ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll.

       Ich kann Joleen ja schlecht verraten, dass die beiden nicht erst seit vier Monaten zusammen sind. Denn dann müsste ich ihr auch alles andere erzählen, und das will ich auf keinen Fall. Niemand kennt den wahren Grund für unsere Trennung. Und so soll es auch bleiben.

       Überrascht schaut Joleen mich an.

       „Ich freue mich wirklich für die beiden. Zwei Spinner haben sich gefunden.“

       Bei diesen Worten wackle ich mit den Augenbrauen und stehe auf, um mir Pfannkuchen vom Büfett zu holen.

       „Du hättest deinen Bruder gestern Abend sehen sollen“, fängt sie mit etwas anderem an, als ich zu meinem Platz zurückkehre. „Er war so betrunken, dass er nicht einmal mehr geradeaus laufen konnte.“

       „Du warst also auch auf der Party“, stelle ich ausdruckslos fest.

       „Sonst hätte ich nicht erfahren, dass die beiden heiraten wollen.“

       Joleen zuckt mit den Schultern und schneidet sich ein Stück ihres Omeletts ab.

       „Das habe ich nicht böse gemeint“, entschuldige ich mich, da ich ihren etwas schärferen Ton durchaus herausgehört habe.

       „Ich weiß“, murmelt sie. „Ich glaube, dass einer seiner Jungs ihn nach Hause gebracht hat.“

       Den Rest des Frühstücks verbringen wir lachend. Ich bin mir sicher, hätte sie mir die Nachricht von der Verlobung am Telefon übermittelt, wäre ich ausgerastet. Aber nicht, weil ich ihn noch liebe. Mittlerweile glaube ich sogar, dass ich ihn nie richtig geliebt habe. Sondern weil ich insgeheim gehofft hatte, dass er das Gleiche wie mit mir auch mit ihr abziehen würde. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

       Zwei Stunden später bezahlen wir und verlassen das Café. In dem Moment, in dem ich in Gedanken versunken den Gehweg betrete, pralle ich gegen etwas Großes und werde beinahe umgeworfen.

       Starke Hände greifen nach mir und bewahren mich so vor einem unschönen Fall auf die Pflastersteine. Ich brauche ein paar Sekunden, bis ich mich wieder gesammelt habe. Als ich meinen Kopf ein Stück hebe, schaue ich in strahlend blaue Augen, die ich kenne. Überall würde ich sie erkennen.

       Sean, schießt es mir durch den Kopf, als ich meinen Blick klarstelle und sein Gesicht betrachte.

       Da er fast zwei Köpfe größer ist als ich, schaut er auf mich hinab. Langsam lasse ich meine Augen an ihm hinunterwandern. Auf seinen muskulösen Armen erkenne ich verschiedene Tattoos, die er damals noch nicht hatte. Er trägt ein Muskelshirt, durch das man seine trainierte Brust erkennen kann. Außerdem mache ich auch dort die Ansätze von Tattoos aus. Seine Haare sind durcheinandergewirbelt, was ihm den Anschein gibt, er wäre gerade erst aufgestanden.

       Mein Mund wird bei seinem Anblick trocken und mein Herz beginnt zu rasen. Er sieht noch genauso gut aus, wie damals. Vor allem hat er aber noch immer die gleiche Wirkung auf mich, sodass sich in meinem Kopf ein riesiges Chaos befindet.

       Vor mir steht der einzige Mann, den ich jemals geliebt habe. Der Mann, den ich verlassen habe, da ich es für das Beste hielt.

       Kaum habe ich ihn erkennt, kommt mir der Nachmittag wieder ins Gedächtnis, an dem ich ihn verlassen habe. Reflexartig versuche ich meine Hände aus seinem Griff zu befreien, aber er lässt mich nicht los.

       „Alles gut?“, fragt er mich.

       Erschrocken zucke ich zusammen, fange mich aber schnell wieder.

       „Ja … danke“, stottere ich verlegen. So unauffällig wie möglich atme ich tief durch.

       Eine Weile sagt keiner von uns etwas. Wir stehen uns einfach nur gegenüber und betrachten einander.

       „Ich hätte nicht gedacht, dass du mir gleich an meinem ersten Tag über den Weg läufst.“

       Perplex schaue ich ihn an.

       „Und was soll das bedeuten?“, kontere ich, nachdem ich endlich meine Sprache wiedergefunden habe.

       „Ich meine das positiv. Um genau zu sein, bist du einer der Gründe, weshalb ich hier bin“, erklärt er mir und grinst mich dabei frech an.

       „Sean …“, beginne ich, führe den Satz jedoch nicht zu Ende, da ich nicht weiß, was ich sagen soll.

       In mir kommen all die Gefühle wieder hoch, die ich empfunden habe, als ich mich von ihm getrennt habe. Die Verzweiflung, die ich damals gespürt habe.

       „Ich muss los“, bringe ich gerade

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