Second Chance For Love. Sarah Glicker
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Second Chance For Love - Sarah Glicker страница 4
Ich hebe meinen Kopf und schaue ihn an. Seine Lippen sind fest aufeinander gepresst. Als ich in seine Augen blicke, verliere ich mich in ihnen.
„Meine Freundin wartet“, flüstere ich.
„Ich lasse dich erst gehen, wenn du einwilligst, dich mit mir zu treffen. Eine Verabredung, mehr verlange ich nicht von dir.“
In mir macht sich das Gefühl breit, dass es nicht bei diesem einem Treffen bleiben wird, wenn ich jetzt Ja sage.
„Und was sagt deine Freundin dazu, wenn du dich mit deiner Ex triffst?“, frage ich ihn lauernd.
„Seit dir hatte ich keine mehr.“
Bei seinen Worten macht sich Verblüffung in mir breit.
„Okay“, antworte ich ihm, bevor ich genauer darüber nachdenken kann.
Innerlich gebe ich mir einen Tritt in den Hintern, aber eigentlich würde ich wirklich gerne einen Abend mit ihm verbringen.
Auf seinem Gesicht breitet sich ein zufriedenes Lächeln aus. Aber ich erkenne auch die Erleichterung in seinen Augen.
„Gib mir bitte dein Handy!“
Während er spricht, streckt er seine Hand aus. Kurz zögere ich, unsicher, ob ich das wirklich tun soll. Aber dann springe ich über meinen Schatten, ziehe das Handy aus meiner Tasche und reiche es ihm.
„Schreib mir, wo ich dich abholen soll, und wir sehen uns um acht Uhr.“
Sean gibt mir das Telefon zurück. Kurz betrachte ich die Nummer, ehe ich sie unter seinem Namen einspeichere.
„Nur ein Treffen“, erinnere ich ihn noch einmal.
„Wir sehen uns heute Abend“, raunt er, nachdem er sich ein Stück zu mir gebeugt hat.
Beim Klang seiner Stimme bildet sich eine Gänsehaut auf meiner Haut und meine Brustwarzen richten sich auf. Er hat immer noch die gleiche Wirkung auf mich wie früher.
Da ich kein Wort herausbekomme, nicke ich nur und drehe ihm den Rücken zu. Doch kaum habe ich mich umgedreht, entdecke ich Joleen, die nur ein paar Meter von uns entfernt steht und mich genau beobachtet.
„Seit wann stehst du da schon?“, frage ich sie, während ich hinter mir herziehe.
„Lange genug, um zu wissen, dass du heute Abend ein Date mit einem heißen Typen hast.“ Auf ihrem Gesicht breitet sich Zufriedenheit aus. „Ich finde das super. Du hast viel zu lange auf Spaß verzichtet, wegen Cole. Und nun, wo er wohl bald die Oberzicke heiraten wird, musst du ihm zeigen, dass du auch ohne ihn Spaß haben kannst.“
„Er ist ihr Bruder“, platzt es aus mir heraus.
„Das weiß ich. Ich kann mich noch sehr gut an Sean erinnern.“
Joleen bleibt stehen und blickt mich an.
„Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist. In den letzten Jahren ist einfach zu viel passiert.“
„Und? Ihr habt gut zusammengepasst und ehrlich gesagt habe ich nie ganz verstanden, warum du dich von ihm getrennt hast.“
Bei ihrem Vorwurf überkommt mich das schlechte Gewissen.
„Wir hatten keine Chance, die haben wir noch immer nicht“, werfe ich ein. „Heather hatte es damals schon auf mich abgesehen und deswegen mussten wir unsere Beziehung geheim halten.“
Joleen lässt sich meine Worte durch den Kopf gehen. Nachdenklich schaut sich mich an.
„Du liebst ihn noch immer! Deswegen warst du so schnell über die Trennung von Cole hinweg. Ich wusste es! In Wirklichkeit hast du die letzten Jahre einen anderen Mann geliebt.“
„Es ist wahrscheinlich keine gute Idee, wenn ich mich mit ihm treffen.“
„Das ist sogar eine wunderbare Idee. Du musst das machen. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass du mit Cole nicht so glücklich bist, wie du es mit Sean warst. Und vergiss seine Schwester. Du solltest dein Glück nicht von ihr abhängig machen.“
Für kurze Zeit lasse ich mir ihre Worte durch den Kopf gehen. Ich bin hin- und hergerissen. Aber im Endeffekt muss ich ihr recht geben. Cole hat mich nicht einmal ansatzweise so glücklich gemacht, wie Sean.
„Ich werde mich heute Abend mit Sean treffen, aber ihn danach nie wiedersehen. Und nun muss ich zur Arbeit. Meine Schicht beginnt gleich“, gebe ich schließlich nach.
„Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß. Und sag mir Bescheid, wie es gelaufen ist.“
„Werde ich machen“, verspreche ich ihr, obwohl ich es eigentlich gar nicht will.
„Denk nicht daran, dass Heather seine Schwester ist, sondern hab einfach Spaß. Würde er keine Gefühle mehr für dich haben, hätte er dich nicht gefragt.“
Joleen zwinkert mir aufmunternd zu, ehe sie sich umdreht und zu ihrem Wagen geht. Ich schaue ihr hinterher, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwunden ist.
Sie meint es nur gut und dafür liebe ich sie noch mehr.
2
Ich arbeite in einer großen Eisdiele, die schon seit Generationen im Besitz unserer Nachbarn ist. Ihre Familie hat mit einem kleinen Betrieb angefangen und sich im Laufe der Jahrzehnte immer weiter vergrößert. Mittlerweile stellen sie das Eis sogar in ihrer eigenen Fabrik her.
Der Laden ist immer voll. Doch als ich nun um die Ecke biege, erkenne ich, dass sich die Schlange heute bereits draußen auf der Straße befindet. Seufzend straffe ich meine Schultern und betrete das Geschäft.
Ich werde von den lauten Unterhaltungen der Kundschaft empfangen. Rechts von mir stehen verschieden große Tische und links befindet sich die Eistheke. Hinter ihr verläuft ein Spiegel von oben nach unten und von rechts nach links. Überall an den Wänden hängen Bilder der verschiedenen Eisbecher, von denen einer leckerer aussieht als der andere.
„Lindsay! Zum Glück bist du da. Ich hatte schon die Befürchtung, dass du gar nicht mehr kommst.“
Lionel, einer meiner Kollegen winkt mir aufgeregt zu, als ich mir einen Weg durch die Menge bahne.
Lionel ist so alt wie ich. Er ist gut gebaut, was seine Kleidung noch unterstreicht. Man sieht ihn immer in engen Hosen, die seinen knackigen Hintern perfekt zur Geltung bringen. Außerdem trägt er meistens enge Shirts, durch die man seine Muskeln vor Augen hat. Am Anfang hatte ich mich noch darüber gewundert, wieso er den Annäherungsversuchen der Frauen ausweicht. Bis mir irgendwann klar wurde, dass Lionel schwul ist.
Als ich nun vor ihm zum Stehen komme, werfe ich einen prüfenden Blick auf die große Uhr, die hinter ihm an der Wand hängt.
„Du weißt aber schon, dass meine Schicht erst in ein paar Minuten beginnt, oder?“