Schicksalhafter Kompromiss. Christine Feichtinger

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Schicksalhafter Kompromiss - Christine Feichtinger

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Er jubelte innerlich.

      Sogleich befreite sich Anneliese verlegen und setzte sich Patrik gegenüber. Mit einem scheuen Blick musterte sie ihr Gegenüber. Patrik gefiel ihr, sie hatte eine Vorliebe für ältere, erfahrene Herren in modischer Kleidung und eleganter Erscheinung. Nach seinem Äußeren zu beurteilen, hatte er Geld, wovon seine teure Uhr und sein Siegelring Zeugnis gaben. Die Art, wie er genussvoll an seiner Zigarette zog, wertete sie als sinnlich. Das modische Hemd, die Jeans und die eleganten Schuhe passten ihm gut.

      Wie eine stillschweigende Allianz kreuzten sich ihre Blicke. Patriks Augen fixierten jede ihrer Bewegungen und wie zufällig berührte er ihre Hand, als er sein Glas nahm. Diese Berührung löste in Anneliese Unsicherheit und Herzklopfen aus, als wäre es eine unstatthafte Liebkosung. Sie fühlte Patriks bewundernde Blicke auf sich gerichtet und sandte in kindlicher Unschuld auch ihrerseits Signale des Wohlgefallens.

      Bei jedem ihrer schmachtenden, schüchternen Blicke, die er wohlig auf seinem liebeshungrigen Körper spürte, wurde er sicherer, dass sie ihn anbetete. Er sah das Glück und die Sehnsucht eines unbedarften Mädchenherzens in ihren Augen mit dem Wunsch, dass er ihre ungestillte Begierde stillte und sie zur Frau machte. Das schmeichelte seiner Eitelkeit. Er spürte seinen ureigensten Jagdinstinkt wie in seinen besten Zeiten aufkeimen.

      Zwei feste kleine Brüste, wie kleine Knospen nur notdürftig bedeckt, soeben erst dem zarten Mädchenalter entsprungen, ließen seine Phantasie, gepaart mit seinen schmutzigen Gedanken, in ungeahnte Höhen springen. In Gedanken streichelte er sie bedächtig in langen, zärtlichen Strichen rund um ihre Quellen der Freude, während seine Augen gierig alles an ihrem Körper aufsogen. Im gleichen Moment verspürte er sein Verlangen. Er wünschte, sie könnte es stillen und wäre seine Muse, und sei es nur für eine Nacht.

      Seinem inneren, stürmischen Verlangen folgend, drückte er seine Knie unterhalb des schmalen Tisches zwischen ihre Beine und zwinkerte ihr zu. Im ersten Moment zuckte sie erschrocken zusammen, schluckte und schaute ihn überrascht an. Es kam alles völlig unerwartet und viel zu schnell. Er spürte ein Zucken als wäre sie mit sich selbst uneins. Dann drückte sie instinktiv ihre Schenkel beschämt zusammen und wich seinem Blick demonstrativ aus, was ihn noch mehr anspornte. Einen Moment lang fühlte Patrik die knisternde Spannung. Er streichelte sie zärtlich unter dem Tisch. Sie errötete unbewusst wie ein kleines Kind, welches soeben bei einem verbotenen Spiel ertappt wurde. Ihr Atem und ihr Puls wurden heftiger und ihre Augen glänzten. Das verbotene, geheime Spiel entfaltete in ihm unbändige Lust.

      Anneliese fühlte ein noch nie vorher gekanntes Begehren auftreten. Zaghaft und irritiert rutschte sie auf dem Sessel hin und her, als sich ihre Gewissensbisse wegen Ewald völlig unvorbereitet meldeten. Im Liebestaumel schaute sie Ewald an, als ob sie Hilfe suchen würde. Sollte sie jetzt mit Ewald verschwinden, bevor es zu spät war, und Patrik verraten? Ihr verunsicherter Blick glitt auf ihr Umfeld, um zu erkunden, ob ihr Verhalten schon entdeckt worden war und vielleicht schon über sie getuschelt wurde. Sollte sie schnell verschwinden? Die Magie der Liebe hielt sie gefangen und ließ sie nicht gehen.

      Patrik Lerner spürte ihre Erregung, aber auch ihre Verunsicherung, und lauerte angespannt, zwischen Himmel und Hölle schwebend, auf ihre Entscheidung. Würde sie ihn an Ewald verraten oder waren sie bereits Verbündete und Feinde seines Sohnes? Als sein angespanntes Nervenkostüm zu zerplatzen drohte, formte er einen Kussmund, den sie wohlig betrachtete.

      Ahnungslos von den Signalen der Liebe und der geheimnisvollen Symbiose unter dem Tisch der zwei neben ihm sitzenden Personen saß Ewald daneben und betrachtete das Geschehen auf dem Tanzplatz.

      Plötzlich nahm Ewald Annelieses Hand und sagte: „Möchtest du tanzen?“ Sie erwachte wie aus einem himmlischen Traum, kam jählings in die Realität zurück und schaute ihn wütend an. Als wäre sie von Ewald um ihr Glück betrogen worden, hätte sie ihn am liebsten vor allen angeschrien, er solle verschwinden, er hätte ihr Himmelsglück, brutal wie von einer Schere durchtrennt, zerstört.

      „Nein“, erwiderte sie zornig und erschrak über ihre ungebührliche Heftigkeit. Ewald zog erschrocken seine Hand zurück. Er konnte nicht wissen, dass er von einer Minute zur anderen auf verlorenem Posten stand. Beleidigt stand er auf und ging weg. Damit weckte er den Beschützerinstinkt seines Vaters und räumte unbewusst das Feld für seinen Vater.

      Insgeheim jubelte Patrik Lerner über das ihm überlassene Revier. Ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Lippen und seine Augen funkelten voller Vorfreude. Selbstsicher darüber, dass er nun ungehindert ihr Verbündeter und Tröster war, ließ er lüstern seine Zunge über seine Lippen gleiten. Vom Alkohol beflügelt, bestärkt durch seinen Teilerfolg, fragte er, was sie trinken wolle. Dann ließ er zwei Martini bringen. „Freunde“, lispelte er, während er das Glas erhob. Sogleich begann er sie zu umgarnen.

      „Kennst du Ewald schon lange?“, begann er das Gespräch, während er tief in ihre Augen schaute, als wolle er sie trösten. Im Stillen betrachtete er sein zukünftiges Opfer und merkte, wie nervös sie wurde und wie unangenehm ihr dieses Thema war.

      „Ja, schon einige Zeit“, erwiderte sie unwirsch.

      Woher nahm er sich das Recht heraus, sich nach ihrer Beziehung zu Ewald zu erkundigen, fragte sich Anneliese. Er war ihr fremd. Weshalb sollte sie ihm ihr Vertrauen schenken und vor ihm ihr Privatleben offenlegen. Sie hatte auch nicht die Frechheit, ihn nach seiner Frau oder Geliebten zu fragen? Sie war ihm zu nichts verpflichtet, sie gehörte ihm nicht. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte. Mit äußerster Zurückhaltung versuchte Anneliese, ihre Gefühlsaufwallung vor ihm und den anderen zu verbergen und Fassung zu bewahren. Einige Momente lang schwenkte Patrik sein Glas. Er versuchte Gleichgültigkeit vorzutäuschen, während er intensiv überlegte, wie er ihr herauskitzeln konnte, ob Ewald ihr aktueller Freund und sie mit ihm schon im Bett war. Dann verwarf er diese Gedanken siegessicher. Er würde es bald erfahren, wie weit sie zur Frau gereift und erprobt war.

      Intuitiv fühlte Patrik, wie Ewald ihn eifersüchtig mit eiskalten Augen verfolgte. Nur schnell weg von hier. Nicht, dass Ewald seiner Mutter noch etwas von seiner anrüchigen Umtriebigkeit erzählte. Unter Ewalds Schatten erstarb sowieso jede erotische, gedeihliche Stimmung seinerseits. Dennoch fühlte er sich wie ein Dieb, soeben beim Diebstahl ertappt.

      „Du bist das schönste Mädchen unter der Sonne. Du bist meine Traumfrau. Wie kann man ungestraft so schön und begehrenswert sein? Mir wird ganz heiß. Wir sollten uns abkühlen, es ist so heiß hier“, schwärmte er.

      Als er ihre Hand wie zufällig auf seinem Schenkel spürte, glaubte er, auch ihre Bereitschaft zu erkennen und am Ziel zu sein. Es war Zeit, sich ein ruhiges, geschütztes Liebesnest zu suchen, alles Weitere hier war nur mehr quälender Zeitverlust.

      Er sah Ewald eng umschlungen mit einem hübschen Mädchen tanzen. Wie flatterhaft die jungen Leute sind. Oder ist Ewald erblich belastet und genauso umtriebig in der Liebe wie ich, überlegte Patrik.

      Patrik blickte sich um und als er sah, dass sie unbeobachtet waren, zog er Anneliese zielstrebig davon. Zaghaft, als wäre sie ein sittenstrenges, keusches Mädchen, dem alles zu schnell ging, leistete sie zuerst Widerstand. Und als er ihre Hand fester nahm, fand sie Gefallen an seiner Zielstrebigkeit und folgte ihm mit zittrigen Knien in freudiger Erwartung in dem Moment, als sie sich unbeobachtet fühlten. Ihre Spuren zeichneten im taufrischen Gras ein Muster, als wäre es eine geheime Liebesbotschaft. Unter dem Schutz eines duftenden Holunderstrauches breitete er wie ein Gentleman gekonnt sein Sakko auf. Die einschmeichelnde Musik, der Schein des Mondes, die taufrischen Blüten, welche ihr Nass wie glitzernde Perlen zum Mond schickten, gaben ihre stillschweigende Zustimmung. Die beiden neu Verliebten eröffneten den Tanz der Liebe so stürmisch wie eine Naturgewalt.

      Dieses anschmiegsame Wesen mit ihrem festen Busen, der zarten Haut, den schlanken, langen Beinen war wie für ihn von Gott persönlich

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