Love Against The Rules. Sarah Glicker
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„Jetzt, wo es zu spät ist, weiß ich es auch.“
„Willst du mir nicht sagen, worum es bei den Ermittlungen eigentlich geht? Ich weiß so einiges darüber, aber ich weiß nicht, was an den Vorwürfen dran ist.“
„Ich kann und will zurzeit nicht darüber sprechen. Irgendwann werde ich es dir sagen. Das verspreche ich dir.“ Nun hört er sich hoffnungsvoller an und sein Blick streift meinen. Bevor ich darüber nachdenken kann, mache ich zwei Schritte auf ihn zu und greife nach seiner Hand. In seinen Augen blitzt Hoffnung auf, als er mich anschaut.
Habe ich ihn wirklich so sehr in meinen Bann gezogen, wie Mailo meinte? Kann es sein, dass er die gleichen Gefühle für mich hat, wie ich für ihn?
Ich atme tief durch und ziehe ihn näher an mich heran. Sofort schlingt er seine Arme um mich und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.
Mein Kopf sagt mir, dass ich zu schnell nachgebe. Aber seine Worte haben mir gezeigt, dass er es ernst meint.
Ich weiß nicht, wie lange wir so dastehen und uns einfach nur festhalten. Jayden macht keine Anstalten, sich von mir zu lösen, und ich genieße die Ruhe.
„Wie wird es nun weitergehen?“, frage ich ihn. Dabei hebe ich meinen Kopf ein Stück, damit ich ihn anschauen kann.
„Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass wir es schaffen werden.“ Seine Worte lassen mein Herz schneller schlagen. „Möchtest du ein Glas Wein?“, fragt er mich leise und zieht mich so zurück in die Realität.
„Ich muss noch fahren.“
„Wir könnten noch eine Nacht hierbleiben.“ Jayden zuckt mit den Schultern.
„Das würde ich gerne machen“, gebe ich zurück, ohne darüber nachzudenken.
Jayden geht in die Küche und kommt wenig später mit einer zweiten Flasche Wein heraus.
„Ist die wirklich schon leer?“ Während ich spreche nicke ich in die Richtung der Terrasse.
„Ich bin schon etwas länger hier.“ Seine Stimme klingt so traurig, dass ich es sofort bereue, ihn darauf angesprochen zu haben.
Jayden scheint unsicher zu sein, ob er noch etwas sagen soll, als er mir das Glas mit dem Rotwein reicht und ich einen Schluck nehme. Um der Stille, die zwischen uns herrscht, zu entfliehen, gehe ich hinaus und stelle mein Weinglas auf die Brüstung.
Er tritt zu mir und schlingt seinen Arm um mich, sodass er sie vor meinem Bauch kreuzen kann. Gemeinsam genießen wir die Aussicht auf die Umgebung.
„Komm, heute ist es etwas kühler. Obwohl ich gerne noch mal die Nacht mit dir unter freiem Himmel verbringen würde, möchte ich nicht, dass du krank wirst.“
Seine Feststellung berührt mich genauso sehr wie seine Gesten. Nur unfreiwillig gehe ich hinein, aber er hat recht. Ich fange schon an, zu frieren.
Im Wohnzimmer lasse ich mich auf das riesige Sofa sinken, während Jayden sich eine Decke vom Sessel schnappt und zu mir kommt. Ich kuschle mich an ihn und lasse meinen Finger über sein Shirt wandern.
„Ich muss zugeben, dass ich etwas überrascht war, als Mailo plötzlich vor meiner Tür stand.“
„Ich hoffe, er war freundlich zu dir.“
„Und was, wenn nicht?“, frage ich ihn, obwohl ich ganz genau weiß, dass Jayden bestimmt ausrasten würde.
„Dann muss ich ihm in den Hintern treten.“ Lachend drückt er mir einen Kuss auf den Kopf. „Es tut mir leid. Ich hätte dir zuhören sollen. Irgendwann werde ich es dir erklären und alles erzählen.“
„Ich weiß, Jayden. Ich bin zwar neugierig, aber so lange werde ich warten. Du weißt, dass du es mir jederzeit sagen kannst“, unternehme ich noch einen kleinen Versuch. Er schaut mich an, als würde er es sich durch den Kopf gehen lassen, küsst mich aber nur.
„Hast du Samstagabend schon etwas vor?“ Jayden klingt nervös. Ich spitze meine Ohren bei seinem Tonfall.
„Bis jetzt noch nicht.“
„Meine Mutter feiert ihren Geburtstag. Es kommen nur ein paar Verwandte und Freunde von meinen Eltern. Ich würde mich freuen, wenn du mich begleitest.“
Ich antworte nicht sofort darauf.
„Kaylee? Bist du noch wach?“, fragt Jayen, nachdem ich auch nach einer Ewigkeit noch keinen Ton von mir gegeben habe.
„Ich begleite dich gerne. Ich ...“
„Was?“
„Ich habe nur etwas Angst vor der Reaktion von deinem Vater. Schließlich führt mein ...“
„Mach dir deswegen keine Sorgen“, schneidet er mir das Wort ab. „Meine Eltern wissen Bescheid und es ist ihnen egal. Du hast nichts damit zu tun, was dein Vater macht.“
„Ich weiß, aber es ist trotzdem ein komisches Gefühl.“
„Wenn es mich und meine Eltern nicht kümmert, sollte es dir auch egal sein.“
Seine Worte wischen alle Bedenken weg und ich willige ein.
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