Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen. Cornelia Reiwald

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Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen - Cornelia Reiwald

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und bezog erst einmal die Rolle des Erfinders. China kann das Projekt nicht im Alleingang realisieren und sucht Partner und Kommunikation. Kooperation mit und von allen Beteiligten, Informationsaustausch, zuhören und dazulernen von allen, Initiativen einbringen, korrigieren, kritisieren ist besser, als Eigeninitiativen, die versuchen, Handelsabkommen außerhalb der BRI oder Belt und Road Initiative zu machen. Das Projekt Seidenstraße ist dafür zu gigantisch. Mit statt gegen den Strom schwimmen. Gerade für Jungunternehmer ist ein Einblick interessant und eine Inforeise spannend.

      Die Seidenstraße wird politisch ausgenutzt, COVID und Trump, verschlechterten das Klima, Biden folgt, und das Ost-West-Säbelrasseln ist hörbar. Was hat der Westen gegen die Seidenstraße? Gar nichts, antworten die Unternehmen, die Seidenstraße ist unsere Rettung, aber Fragen beantworten wir nicht.

      Noch ist Amerika die wichtigste Handelsnation. China steht dicht dahinter und entwickelt sich auch zum Wissenschaftsleader mit mindestens zwei der besten Universitäten der Welt. Erstarrter Westen, flexibler Osten, Dekadenz gegen Ideen. Ost und West driften auseinander Langsam gegen Schnell, Probleme kreieren, statt sie zu lösen.

      China ist das einzige Land der Welt, das den Mut und die Möglichkeiten hat, ein solches Projekt zu starten. »Die Zeit ist gekommen«, sagte ein deutscher Unternehmer, »an der Welt zu rütteln, ehe sie untergeht. Keiner wagt, es laut zu sagen«, ergänzte er, »Ost und West arbeiten mehr zusammen, als man sich vorstellen kann. Wir publizieren nicht, wir arbeiten.«

      VIELE WEGE FÜHREN NACH ROM

      Auch die Seidenstraße. Die Via Appia wurde 312 v. Chr. gebaut und führte von Rom nach Brindisi. Man kann die Via Appia Antica noch heute begehen. Antica ist sie nicht mehr überall, man wechselt vom alten Fußweg und Natur entlang von Schnellstraßen und moderner Umwelt in unfreundlicher Umgebung. Keiner geht mehr die Via Appia, in Italien sind nur noch Flüchtlinge zu Fuß unterwegs. Demoliert, verwahrlost und vergessen, liest man. Aber sie gehört zu Italiens Kulturgut und war schon immer eine maritime Handelsroute nach Griechenland, Zentralasien und China.

      Die Seidenstraße hat Menschen zu Fuß und zu Tier schon vor Millionen Jahren auf die Reise geschickt. Dann kam das Rad und veränderte die Welt und den Menschen, der diese Welt entdecken und erobern wollte. Die Lust der Eroberer, diesen unbekannten Planeten zu besitzen, war groß. Alexander war einer von ihnen, er verlegte seine Hauptstadt von Mazedonien nach Babylon.

      Binnen wenigen Tausend Jahren ist die ganze Welt umgezogen und es gibt immer weniger einheimische Menschen. Viele Indigene wurden umgebracht, um den Kolonial-Stamm zu fördern. Familien sind kurzlebig, man ist dort, wo man überlebt oder Geld verdient. Eroberer gibt es keine mehr, es sind Terroristen, die ihren Glauben und andere Ziele verfolgen. Es geht um Power und Geld. Oder um Flüchtlinge, die keiner haben will oder kann.

      Auf der Seidenstraße leben, wandern, ziehen Hunderte Ethnien oder 65–72 % der Menschheit. Grenzen wurden hin- und herverschoben, es gab Diktatoren, Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch. Aber die Jugend studiert, Wissen ist Macht, damit wird sie die Seidenstraße erobern. IT erlaubt bald allen Menschen, sich weiterzubilden. Neues Wissen entsteht.

      Die Seidenstraße kann Frieden und Verständnis fördern, für Flexibilität plädieren. Menschen akzeptieren, so wie sie sind. Chancen für alle. Korruption und Kriminalität interpretieren. Kulturen respektieren. Keine andere Straße der Welt bietet so viele Möglichkeiten der Ideen-Entwicklung.

      ALEXANDER DER GROẞE

      War Zhang Qian 139–119 v. Chr. ein Entdecker? Marco Polo 1271–1295 der, der am längsten dort lebte? Alexander der Große oder Dschingis Khan die berühmtesten Eroberer? Nein, Attila, der Hunne war der Erfolgreichste, Genialste, ein Outsider.

      Schon vor der Han-Dynastie gab es Reisende aus Sibirien, Indien, Afghanistan und dem Mittelmeer in Loulan (Mumie) oder Yingpan (Man) wo man Weltstädte ausgrub, die man auf 2000 v. Chr. datierte. Sie reisten 2010 nach Kalifornien und wurden begeistert begrüßt. In Nara, Japan, fand man auf 1500 v. Chr. datierte Waren aus Osteuropa, Persien und Zentralasien. Man recherchiert im afro-eurasiatischen Raum, wo die ersten Nomaden lebten und Handel trieben.

      Damit ist Alexander eine junge Geschichte, 356 v. Chr. in Pella Mazedonien geboren. Zeus war sein Gott, Herkules sein Vorbild. Mit 18 wurde Alexander König von Mazedonien. Aristoteles Erziehung und Achilles Kriegskunst machten aus ihm eine charismatische und beeindruckende Persönlichkeit. Sein Vater starb, ehe er sich seinen Wunsch, Persien zu erobern, erfüllen konnte. Alexander machte sich 334 v. Chr. auf, Darius, den reichen Perser-König, und Mazedonien vom Mittelmeer zum Indus mit nur 35.000 Mann zu besiegen. Er wollte den Osten bis China erobern, Europa hatte nichts zu bieten.

      In der ersten Schlacht bei Troja gewann er gegen 40.000 Perser und verlor nur 110 Soldaten. Alexander marschierte durch Syrien bis Phönizien, 333 v. Chr. wo er Darius Armee ohne Widerstand schlug und 12 weitere Städte auf dem Weg nach Asien eroberte. Nur die Hafenstadt Tyr wehrte sich, wurde geschlagen und versklavt, was den anderen erspart blieb. Alexander genoss den Ruf eines menschlichen Eroberers.

      Der Weg nach persisch Ägypten war leicht, in Memphis wurde er zum Befreier und Pharao, gründet im Nil-Delta die Stadt Alexandria, zog weiter in die Wüste und den heiligen Ort Siwa, wo ihm das Orakel von Amon offenbarte, dass er nicht der Sohn von König Philippe, aber von Zeus, dem Gott aller Götter sei. Viele glaubten ihm und er selber am meisten. 331 v. Chr. verließ er Ägypten nach Gaugameles in Assyrien, schlug Darius’ mächtige Armee erneut und nahm Persiens Hauptstadt Babylon, Suse und Persepolis ein, die er symbolisch dem Feuer überließ und nur die heiligen Stätten verschonte. Die Perser schenkten ihm Löwen und Tiger im Käfig und hießen ihn als Helden willkommen. Er nannte sich Herrscher von Asien, mischte sich aber nicht in Staatsgeschäfte ein, solange Steuern bezahlt wurden. Sein Vorstoßen nach Asien wird nicht von allen Erzählern gleich beschrieben, er eroberte schnell und rabiat, zerstörte Kultur, die die Chinesen unterwegs hinterlassen hatten, bewunderte deren Mauer und schützte seine Eroberungen damit. Er lebte in Luxus, liebte Wein und Frauen und hinterließ viel Blut. Manch eine Stadt war froh, als er weiterzog und Kultur und Wissen hinter sich ließ. Seine Kunst des Krieges war brutal, bis er sich plötzlich am Himalaja befand.

      Darius flüchtete und wurde von seiner Armee ermordet. Alexander marschierte weiter und nahm ganz Persien ein, ehe er eine letzte Schlacht im heutigen Pakistan am Fluss Hydaspes gewann.

      Seine Armee war am Ende und wollte Alexander nicht mehr weiter nach Osten folgen. Er führte sie entlang des Indus bis zum Meer von Oman, dann marschierten sie durch die Wüste von Gedrosie, heute Iran, und erreichten 324 Babylon, die neue Hauptstadt Alexanders und später Mazedonien.

      Er konnte seine Pläne nicht mehr fortführen, vertraute diese seinen Generälen an, die sich stritten, nur Ptomelee in Ägypten und Seleucos in Persien gründeten Dynastien.

      Alexander blieb berühmt, bis Dschingis Khan ihn an Kampflust überholte. Alexander wurde als einer der Eroberer der Seidenstraße über Land, Vasco da Gama als Eroberer der maritimen Straße berühmt.

      Alexander starb mit 32 In Babylon. Umstände unbekannt. Er hinterließ die Kultur der griechischen Zivilisation in Asien bis zum Indus. Abertausende Griechen zogen in die von Alexander gegründeten Städte, förderten den Austausch von Ideen, Kultur, Kommerz und Sprache. In dieser hellenistischen Zeit entstanden Kunst, Wissenschaft, Mathematik, Astronomie (Archimedes, Euklid, Eratosthenes). Es gab die Elite und das lokale Volk, das an seiner Tradition festhielt.

      Die Macht von Rom überholte Griechenland 200 v. Chr., gefolgt von den Seleukiden und ptolemäischen Dynastien 64–30 v. Chr. sowie dem Tod Kleopatras. Rom respektierte und anerkannte die mazedonische Kultur Alexanders und der Griechen und übernahm diese in seine eigene. Mazedonien

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