Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen. Cornelia Reiwald
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Die Chinesen lesen Nietzsche, sie interpretieren ihn moderner, in die Zukunft gerichtet. 11,2 Milliarden Menschen werden bis 2100 anders oder gar nicht mehr leben. In fünf Millionen Jahren ist die Erde vielleicht ein Eisball. Wir haben sie eingefroren. Sie erholt sich und wird neu zum Treibhaus, in dem wunderschöne Tiere leben. Ob wir dazugehören, wird sich zeigen. Spannende Evolutionstheorie. Einmal mehr wird die Seidenstraße zur Faszination, inspiriert. Faszination Zukunft.
Die besten Antworten geben Thor, Tolkien, Godzilla …
Vieles ist nicht entdeckt, wir kennen den größten Teil des Kosmos nicht. Es gibt vermutlich über eine Billion Galaxien, 70 Trilliarden Sterne. Meteoriten gibt es überall, sie sind Botschafter aus dem All.
NETZWERK SEIDENSTRAẞE
Was ist die Seidenstraße? Eine Handelsstraße von Südostasien, China nach Europa – Konstantinopel, Italien, Afrika. Mit Nord-Süd-Routen. Ein Netz. Seit Jahrtausenden. Natur, Krieger, Wegelagerer, Macht und Glauben machten den Weg gefährlich, nur Abenteurer und Handelsleute wagten ihn. Von Seide zu Pfeffer, Porzellan und Parasiten, Sklaven und Opium – die Seidenstraße war berühmt. Killer, Flüchtlinge, Mönche, Händler, Eroberer, Terroristen und Wissenschaftler bereisten sie. Im 19. Jahrhundert überflog man sie, ehe sie im 21. Jahrhundert vom Tourismus entdeckt wurde. Die meisten Bewohner lebten einfach und wussten wenig, nur Könige, Kaiser, Warlords und Invasoren waren reich.
Viel hat sich für Nomaden und Steppenvölker nicht verändert, während die Städte im Schnellschritt in die Zukunft rasen. Holzkarren mit Pferd, Maserati und gigantische Laster teilen sich heute die Autobahnen. Die Schafe beeindruckt das nicht. Die Alten bleiben unbekümmert, die Jungen zieht es in die Stadt. Die Welt ist offen, sie träumen von Japan, Schanghai, Hongkong, Kuala Lumpur …
Noch vor 2000 Jahren hatten die Nomaden trotz Handelsbeziehungen kaum eine Ahnung oder Vorstellung, dass sie nicht allein waren. Sie hatten utopische Vorstellungen von Mythologien an beiden Enden der Straße, von übernatürlichen Wesen und Göttern, die sie nicht einordnen konnten, es gab Geschichten, wie wir sie heute von Mond oder Mars kennen. Jeden Tag enthüllt die Seidenstraße Geschichte und Schätze, wir5 wissen immer mehr, aber noch lange nicht alles, während in Zentral- und Vorderasien sowie im Orient Terror-Geschichten publiziert werden. Jalalabad, Homs, Aleppo in Syrien, Herat in Afghanistan, Falloudja, Mossoul in Irak, einst Kultur und Schönheit gewidmet, sind Kriegsgebiete. Vergessen ist, dass der Iran damals eine Hochschule der Bildung war, Merv eine der brillantesten Städte des Orients. Metropolen entstanden, wo kulturelle Institutionen sich übertrafen: Isfahan, Kabul, Kashgar. Lange vor Cambridge, Harvard, Oxford gab es in Bagdad, Balch, Bukhara oder Samarkand – intellektuelle Zentren, die 2000 v. Chr. weit in die Welt strahlten.
In der Wiege der Menschheit ist die wehrlose Bevölkerung oft dem Ringen um Erdöl und Religion der ausländischen Mächte ausgeliefert. Und es gibt die Konflikte der arabischen Stämme. Sie sind alt, aber die Bewohner des Mittleren Ostens sehen eine moderne Welt da draußen, die sie zur Handlung herausfordert. Die Seidenstraße und die Jugend sowie deren Kinder sehen eine Welt, in der sich Araber und Israelis die Hand geben, die Geschichte und die ältesten Religionen der Welt teilt, die Mineralien, Landwirtschaft und Tiere hat, wo Hochkulturen Kultur und Wissenschaften hinterließen, wo das Sassaniden- und das Byzantinische Reich sowie die islamischen Kalifate goldene Zeiten bescherten. Bis die Briten nach dem 2. Weltkrieg das Ottomanische Reich zerstückelten und Israel entstand, bis sich die USA in Ölgeschäft und Politik einmischten, um die Sowjetunion und andere Kandidaten auszuschalten, was von einem Krieg zum anderen führte. Der Mittlere Osten war arm, niemand wehrte sich. Sunniten und Shias (Schiiten) sowie Terror standen im Vordergrund.
Noch sind viele Araber arm, aber die Erkenntnis einer neuen Welt, Familie im Ausland, Internet und die Seidenstraße machen Hoffnung. Alle arabischen Nationen wachsen seit 2007, die Türkei, die Saudis und Iran allen voran. Gaza und die Westbank gehören zu den Ärmsten. Tourismus wächst und so die Infrastruktur. Die Arbeitslosenquote liegt bei 13 %, in Syrien und Marokko sind die Zahlen weit höher.
Nordafrika oder Maghreb, unter den Franzosen Afrique du Nord, einst Hochkultur, hat kein Zugpferd, aber Tourismus und Seidenstraße, Mineralien und Landwirtschaft. Im Westen unerwünscht, sieht man Afrikaner auf der ganzen Seidenstraße insbesondere in China, wo sie studieren oder arbeiten.
DIE MODERNE SEIDENSTRAẞE
Der chinesische Präsident Xi Jinping gab der Straße einen neuen Push mit seiner Belt-and-Road-Initiative BRI und erinnerte an die alte Straße. 65 % der Weltbevölkerung sollen 30 % der globalen Wertschöpfung, produzieren. Revolutionär. Ein und Trillionen-Dollar-Projekt. Es hagelte Kritik und Lob. 68 Länder haben bereits 2018 unterschrieben. Das Risiko ist so groß wie der Gewinn. Milliarden von Darlehen verunsichern die einen, nicht nur Singapurs Premierminister aber glaubt, dass das Projekt kohärent ist und alle Länder der Welt diesem folgen werden.
Es sieht aus wie die Geburt eines neuen Kontinents, in die Wüste gebaut, in unfreundliches Klima, wo bis dahin nichts wuchs. Von Erziehung zur Arbeit, Infrastruktur, Transport auf dem Wasser, in der Luft, Straße, Schiene, Pipeline, IT, Produktion, Tourismus und Freihandelszonen … eine neue Welt?
Der Anfang war still, mit Rumoren von großartig zu schwierig. Amerika donnerte, Europa folgte. Das übliche Medienspektakel. Wahrheit, Politik, Erfundenes. Mit den ersten Straßen und Schienen kamen die Interessierten, die Neugierigen, die Medien, Business, Touristen von nah und fern. Altes verschwand für Neues, Kultur wird für Wissenschaft und den Tourismus erhalten, Nomaden leben nicht weit entfernt von Luxus-Malls mit ihren Schafen in Jurten, neu und alt konkurrieren und kommunizieren. Die Alten hängen an der Vergangenheit, die Jugend sieht in die Zukunft. Manche glauben an die Straße, andere nicht.
Die Seidenstraße ist die Welt von morgen. Dubai, Schanghai, Singapur, Museen erzählen, erhalten, erklären. Metropolen der Welt ersticken, die Seidenstraße bietet Raum und grenzenlose Kreativität.
Die Seidenstraße ist ein Netzwerk von Osten nach Westen, vom Süden in den Norden. Das Original aber bleibt Xian über Istanbul nach Italien.
Die Seidenstraße gehört niemandem, nur den einzelnen Ländern. Diese entscheiden, mit wem sie Handel treiben wollen. Internationale Infrastruktur dient allen, insbesondere Straßen, Schienen, Luft und maritimer Verkehr sind für die Entwicklung unerlässlich. Davon profitiert die Bevölkerung, die nicht hintanstehen will. Die Jugend wird studieren, lernen und verstehen, dass die Seidenstraße fantastische Möglichkeiten bietet. Andere werden Schafe, Pferde oder Kamele, Maultiere und Hunde in der Steppe vorziehen und uns die Luft zum Atmen bewahren. Alles ist möglich. Straßen sind gemacht, um sich fortzubewegen. – In die Zukunft.
ZUKUNFT
Man denke Blockchain, Crypto. Satoshi Nakamoto erfandBitcoin vor zehn Jahren und die Entwicklung ist nicht zu Ende. LTC, ETH, Zcash, XRP, XMR, NEO, ADA … man wähle.
Blockchain-Crypto wird die Zukunft der Welt verändern, sagen Bill Gates, Jack Ma oder Justin Sun von der Tron Foundation. Programmierer weltweit konkurrieren, denken und arbeiten Blockchain, Digitalisierung, Algorithmus, AI (Artificial Intelligence). Der Tag, an dem virtuell von reell nicht zu unterschieden ist, liegt nicht in weiter Ferne.
Blockstack dezentralisiert die Welt schon heute. Es geht nicht nur um Geld, sondern um die ganze Gesellschaft. Um Gleichheit und Ungleichheit.
Etherum, Ethernet, Bitorrent.org, Etherbrowse, e-Toro … sei neugierig auf die Welt von morgen.
IOT