Russian Mafia King. Sarah Glicker
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Ich bin so sehr in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht merke, wie es draußen immer heller wird. Erst, als Sarah ihre Augen öffnet und ihre langen Fingernägel über meine Brust streichen, wird mir klar, wie späte es ist und das sie bereits wach ist.
„Hi“, flüstert sie verschlafen, nachdem sie zu mir aufgesehen hat.
Ihre Augen sind klar und hell. Sie geben mir zu verstehen, dass es nichts gibt, was ihr entgeht. Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut finde oder nicht. Nicht in diesem Fall.
Der Klang ihrer Stimme macht mir auch klar, was ich zu tun habe. Auch, wenn mir das bestimmt nicht leicht fallen wird. Doch nur weil ich mich nicht von ihr trennen werde, so weiß ich doch, dass sie sich trotzdem von mir trennen kann. Und das ist etwas, was ich vermeiden will.
Mir ist bewusst, dass ich viel von ihr verlange. Als der neue Boss lastet auch eine große Last auf ihr. Doch ich werde sie zur glücklichsten Frau machen.
„Du siehst aus, als hättest du in der letzten Nacht keine Sekunde geschlafen“, stellt sie als Nächstes fest.
Ihre Stimme ist sanft. Beinahe so wie die meiner Mutter, als ich noch ein kleiner Junge war und etwas angestellt habe. Merkwürdigerweise komme ich mir gerade aber auch so vor.
„Könnte daran liegen, weil ich wirklich nicht geschlafen habe“, erwidere ich und überlege dabei, wie ich es ihr am besten erklären kann. Das ist schließlich nichts, was man mal eben so sagt.
Doch in der letzten Nacht habe ich mir mehr als einmal den Kopf darüber zerbrochen und bin zu keiner Lösung für mein Problem gefunden. Dabei bin ich sonst niemand, der auf den Mund gefallen ist.
Nachdenklich und abwartend sieht sie mich an. Ich habe diese Mischung noch nie an ihr gesehen, doch sogar ich weiß, dass ihr nicht entgangen ist, dass mich etwas beschäftigt.
Für eine Frau, die in meinen Kreisen groß geworden ist, wäre das sicherlich einfacher zu verstehen. Die meisten legen es sogar darauf an, sich so einen Mann zu angeln. Sie wollen ein Leben in Reichtum und Luxus führen und dafür ist es ihnen auch egal, dass sie sich ihre Männer bei jeder Gelegenheit von einer Schlampe einen blasen lassen. Ihnen sind die Designerklamotten, die zum massenhaft im Schrank hängen haben, einfach wichtiger.
Doch bei ihr ist das nicht der Fall. Und das gehört zu den Dingen, die ich so sehr an ihr liebe. Und auch die Tatsache, dass sie das alles nicht abschreckt, steht ganz oben auf meiner Liste. Es zeigt mir, wie stark sie ist.
„Was ist los?“, fragt sie mich schließlich, als ich auch nach einer Ewigkeit noch kein Wort darüber verloren.
Sanft streiche ich über ihre Wange. Dabei denke ich darüber nach, ob ich nicht doch noch etwas Zeit schinden sollte. Die Wahrheit sieht aber so aus, dass ich keine Ahnung habe, wie ich das machen sollte. Ganz davon abgesehen wäre es wahrscheinlich auch egal, wie dieser Versuch aussehen würde. Sarah würde sofort merken, dass ich nur ihrer Frage aus dem Weg gehen will.
„Ich hatte gestern eine Unterhaltung mit meinem Vater“, murmle ich und küsse sie dann.
Für einen Moment erwidert sie diesen Kuss. Doch dann zieht sie sich zurück und schüttelt den Kopf.
„Netter Versuch, wirklich. Aber ich spüre, dass du mir etwas sagen willst. Und das will ich zuerst hören. Was wollte dein Vater?“
Ihr Blick sagt mir, dass sie neugierig ist. Ihre Stimme verrät mir aber, dass sie sich nicht sicher ist, ob sie es wirklich wissen will.
„Ich bin in die USA gekommen, um die Geschäfte in seinem Namen fortzuführen.“
Von einer Sekunde auf die andere sieht sie traurig aus. Erst jetzt wird mir bewusst, dass sie denkt, dass ich wieder verschwinde. Und wahrscheinlich hatte sie diesen Gedanken in der letzten Zeit immer wieder und geht nun davon aus, dass ich wieder verschwinde.
Sonst würde sie wohl nicht sofort wieder daran denken, oder?
Diese Frage hilft mir kein Stück weiter, deswegen schiebe ich sie schnell wieder zur Seite. Später kann ich mich noch immer damit befassen, wenn ich das dann noch immer will.
„Er hat sie mir komplett überlassen. Ich bin nun hier der Chef.“
Überrascht sieht sie mich an und richtet sich dabei ein Stück auf. Ich habe keine Ahnung, was in ihrem Kopf vor sich geht, doch ich bin mir sicher, dass sie das erst einmal verdauen muss. So würde es mir jedenfalls gehen. Doch das ändert nichts daran, dass ich ungeduldig darauf warte, dass sie endlich etwas sagt. Doch ich gebe sie ihr und mache ihr keinen Druck.
„Wow“, entfährt es ihr nach einer gefühlten Ewigkeit und unterbricht so die Ruhe, die sich zwischen uns ausgebreitet hat.
Sarah versucht es zu verstecken, doch ich sehe es ihr nicht nur an, dass sie unsicher ist, sondern höre es auch an dem Klang ihrer Stimme. Sie weiß nicht so recht, was sie von meinen Neuigkeiten halten soll. Doch ich will, dass sie noch mehr dazu sagt, damit ich besser einschätzen kann, was in ihrem Kopf vor sich geht und ich weiß, wie ich mich verhalten soll.
Doch genau das ist es, was sie nicht macht.
Keine Sekunde lasse ich sie aus den Augen. Ich lehne mich mit dem Rücken an dem Kopfteil des Bettes an und ziehe sie an mich heran, sodass ihr Kopf auf meiner Brust liegt. Fest umschlinge ich sie, sodass sie nicht zurückweichen kann.
„Ich weiß, dass das nicht unbedingt leicht ist, für keinen von uns“, fahre ich fort. „Auch für mich wird es eine große Umstellung werden.“
Ich hasse es, wenn ich nicht weiß, was in ihr vor sich geht. Es kommt mir vor, als würde ich so keine Chance haben zu verhindern, dass sie sich von mir entfernt, wenn sie das will. Und das ist etwas, was ich unbedingt vermeiden will.
„Ja, so kann man das wahrscheinlich auch bezeichnen“, flüstert Sarah, wobei sie sich aber anhört, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders.
Sie weicht mir aus.
Ein paar Sekunden bleiben wir noch liegen, bevor sie sich von mir löst und aufsteht. Es gefällt mir nicht, doch ich will sie auch nicht einengen. Deswegen bleibt mir nichts anderes übrig, als ihr dabei zuzusehen, wie sie nach meinem Shirt greift, dass auf dem Boden liegt und es sich über den nackten Oberkörper streift.
„Ich muss das machen“, versuche ich es ihr zu erklären. „Es sind unsere Familiengeschäfte. Mein Vater hat mir ehrlich gesagt auch keine Wahl gelassen. Wenn er was sagt, macht man es einfach. Aber es ist auch das, was ich in den letzten Jahren schon wollte.“
Langsam dreht sie sich zu mir um und sieht mich an.
„Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen“, erwidert sie und setzt sich dabei so auf die Bettkante, dass sie mich besser sehen kann. „Ich kenne mich in diesen Dingen zwar nicht so aus, eigentlich weiß ich manches nur aus Filmen und Serien, aber ich weiß, dass es von einer Generation an die Nächste weitergegeben wird. Ich frage mich nur, was das für uns