Russian Mafia King. Sarah Glicker

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Russian Mafia King - Sarah Glicker Russian Mafia

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„Lass uns wirklich an den Strand gehen“, höre ich Tolis Stimme neben mir.

       Langsam sehe ich zu ihm auf und bemerke, dass er seine Hand nach mir ausgestreckt hat.

       „Ich habe es mit angehört. Lass uns gehen.“

       Mit diesen Worten greift er nach meiner Hand und zieht mich auf die Beine. Dicht vor ihm komme ich zum Stehen. Ich muss meinen Kopf ein Stück heben, damit ich ihn ansehen kann. Doch was ich in seinen Augen entdecke, verschlägt mir die Sprache.

       Sie strahlen Liebe und Zufriedenheit aus. Aber auch noch etwas anderes, was ich gerade aber nicht einschätzen kann.

       „Und dann kannst du mir erzählen, was passiert ist.“

       Toli küsst mich und schiebt mich vor sich her, bis wir den Privatstrand erreicht haben, der zum Haus gehört.

       Auf dem Weg dorthin kann ich ein paar Männer erkennen, die uns keine Sekunde aus den Augen lassen. Es hält mir vor Augen, wie mein Leben von nun an aussehen wird, doch merkwürdigerweise stört es mich nicht. Sie halten sich im Hintergrund auf, sodass sie mich nicht stören.

       Nachdem wir ihn erreicht haben, gehen wir ein paar Schritte am Meer entlang, bevor er sich in den Sand sinken lässt.

       „Also, was ist los?“, fragt er mich, nachdem ich mich zwischen seine Beine gesetzt habe.

       „Meine Schwester war am Telefon“, beginne ich und erzähle von dem kurzen Telefonat. Aufmerksam hört er mir zu, bis ich geendet habe.

       Nachdem ich mich ein Stück in seine Richtung gedreht habe erkenne ich, dass es ihm nicht gefällt. Doch mir würde es da auch nicht anders gehen.

       „Mach dir wegen meiner Familie keine Sorgen“, sage ich schnell. „Mit denen werde ich schon fertig.“

       „Sie sind dein Problem, also sind sie auch meines.“ Seine Worte machen mich stutzig. Um mich noch mehr zu ihm drehen zu können, ziehe ich meine Beine an den Oberkörper.

       „Was ist passiert?“, frage ich ihn nun.

       „Wie kommst du darauf, dass etwas passiert sein sollte?“

       „Viktor holt dich nicht jeden Morgen aus dem Bett, um mit dir darüber zu sprechen, wie schön das Wetter ist. Zumindest gehe ich davon aus. Dafür seit ihr beide nicht der Typ“, stelle ich fest. „Außerdem sehe ich dir an, dass du dich gerade lieber mit meiner Familie beschäftigst, als mit dem, was bei dir passiert ist.“

       Ich versuche ihn ein wenig aufzuziehen, um seine Laune zu heben. Doch ich brauche nur einen Blick in sein Gesicht zu werfen um zu wissen, dass genau das nicht funktioniert.

       Er sieht bedrückt aus. Als hätte Viktor nicht gerade gute Nachrichten für ihn gehabt.

       „Jetzt bist du an der Reihe den Mund aufzumachen“, setze ich noch dazu.

       Toli antwortet nicht sofort darauf. Nachdenklich sieht er mich an. Normalerweise würde ich ausweichen, da ich mir nicht sicher bin, ob es mich wirklich etwas angeht oder nicht. Und normalerweise würde ich ihn auch nicht danach fragen. Doch Ludmilla hat recht. Wir müssen unseren eigenen Weg finden. Und der sieht für mich nun einmal so aus, dass ich wissen will, was ihn beschäftigt. Auch, wenn es etwas mit den Geschäften seiner Familie zu tun hat.

       „Wir wissen, wer einen der Wagen gefahren hat, die bei der Schießerei dabei waren.“ Ich zucke kurz zusammen. Über dieses Thema unterhalte ich mich nicht gerne, doch ich will es erfahren. „Er ist ein russischer Serienkiller. Wir wissen nicht genau, worauf er es abgesehen hat. Doch wir können mit Gewissheit sagen, dass entweder du oder ich das Ziel waren.“

       Ich weiß nicht so genau, was ich sagen soll. Eigentlich dauert es auch ein wenig, bis die Worte bei mir angekommen sind. Doch selbst dann habe ich noch immer keine Ahnung, was ich erwidern soll.

       „Wir werden ihn finden und alles in Erfahrung bringen, was wir wissen müssen, um den Drahtzieher ausfindig zu machen.“

       „Ich mache mir keine Sorgen um mich“, sage ich ihm. „Ich mache mir Sorgen um dich.“

       Eigentlich wollte ich diese Worte für mich behalten. Doch nun haben sie meinen Mund verlassen und ich kann sie nicht mehr zurücknehmen.

       „Solange ich dich habe, wird mir nichts passieren.“ Seine Stimme ist sanft. Dann nimmt er mein Gesicht in seine Hände und küsst mich.

       „Ich liebe dich“, flüstere ich, nachdem er sich von mir gelöst hat. Dabei lasse ich mich an seine Brust sinken.

       „Und ich liebe dich.“ Mehr sagt Toli nicht, sondern schlingt seine Arme um mich.

       Mein Gefühl sagt mir, dass wir in Schwierigkeiten stecken, dass das hier nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Und vor allem sagt mir mein Gefühl, dass meine Eltern noch das kleinere Problem sind. Doch ich kann es nicht einschätzen, aus welcher Richtung die Gefahr kommt.

       Deswegen bleibt mir nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass ich gewappnet bin.

      3

      Anatoli

       „Jeder da draußen soll wissen, dass ich nun der Boss bin. Von mir aus kann es jeder wissen, der auf der Straße spazieren geht. Es ist mir egal, wie oft sie meinen, sich hinter meinem Rücken an meinen Vater zu wenden und meinen, dass sie ihm die Ohren voll jammern können. Ich kann machen was ich will und muss mich vor niemandem mehr rechtfertigen.“

       Sämtliche Muskeln in meinem Körper sind angespannt, während ich das sage. Jeder da draußen soll wissen, dass er sich nicht mit Sarah anlegen sollte, weil er damit mich auf den Plan ruft. Und erst Recht derjenige, der es auf uns abgesehen hat. Denn es ist mir egal, ob Sarah das eigentliche Ziel dieser Schießerei war. Wer auch immer dahinter steckt, hat es wahrscheinlich auf sie abgesehen und sich damit mit mir angelegt. Und das werde ich ihn auch spüren lassen.

       „Und hast du auch schon einen Plan, wie du das anstellen willst?“ Viktor zieht skeptisch die Augenbrauen nach oben. Auf diese Weise gibt er mir zu verstehen, dass er nicht ganz davon überzeugt ist. „Ich bin mir sicher, dass es egal ist, wie sehr du es ihnen unter die Nase hältst. Sie werden sich bei deinem Vater melden, weil sie versuchen werden, euch gegeneinander auszuspielen. Du weißt, dass das in der Vergangenheit in anderen Familien schon funktioniert hat. Sie werden der Meinung sein, dass sie mit ihm einen besseren Deal machen können, weil er schon länger im Geschäft ist und dafür werden sie dich so hinstellen, als hättest du keine Ahnung von dem, was du da machst.“

       „Ich weiß. Und damit rechne ich auch. Man kann sagen, dass ich es vielleicht sogar hoffe. Genauso wie ich davon ausgehe, dass sie toben werden vor Wut, wenn sie erfahren, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als sich damit abzufinden, dass mein Vater hier nichts mehr zu sagen hat. Er wird keinen Zweifel daran lassen, dass er damit nichts zu tun haben will. Aber sie werden sich auch wieder beruhigen und dann verstehen, dass ihnen keine andere Wahl bleibt, wenn sie Geld verdienen wollen. Denn wenn sie nicht mit mir zusammenarbeiten, werden sie das mit niemandem.“

       Viktor will etwas erwidern, doch er kommt nicht weiter, als den Mund zu öffnen. Mit Schwung wird die Tür geöffnet und meine Mutter erscheint auf der Bildfläche. Mit ihrer gewohnten guten Laune kommt sie herein und stellt sich neben ihn. Keine Sekunde lässt sie mich aus den Augen.

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