Russian Mafia King. Sarah Glicker

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Russian Mafia King - Sarah Glicker Russian Mafia

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die Läden und dort an Kleidern vorbei. Ich habe schon einige gesehen, von denen ich mir sicher bin, dass sie Toli gefallen würden. Allerdings sieht es so aus, dass ich mich darin verkleidet gefühlt hätte. Und dabei trage ich solche Kleider eigentlich gerne.

       Es erscheint mir so, als würde es eine Ewigkeit dauern, bis ich endlich das Kleid gefunden habe, was ich Toli heute Abend vorführen will. Es ist kurz, eng und tief ausgeschnitten. Eigentlich ist es nur ein wenig Stoff, der von ein paar Schnüren zusammen gehalten wird. Doch ich bin mir sicher, dass er die Finger nicht von mir lassen kann, wenn er mich darin sieht. Und das ist genau das, was ich will.

       Als ich mich zwei Stunden später im Spiegel betrachte, kommt es mir noch immer so vor, als würde ich mich in einem Traum befinden. In einem Traum, aus dem ich nicht mehr erwachen will.

       „Sarah?“, fragt Viktor, nachdem er leise an die Tür geklopft hat, und zieht mich so aus meinen Gedanken heraus.

       „Ja“, erwidere ich und drehe mich schwungvoll in seine Richtung.

       „Bist du fertig?“, erkundigt er sich, nachdem er mich prüfend angesehen hat. „Toli hat mir aufgetragen, dich zum Club zu bringen.“

       „Fahren wir nicht gemeinsam?“

       Ich bin irritiert. Als ich ihn vorhin noch gesehen habe, hat er mir versichert, wie sehr er sich darauf freut, den Abend mit mir zu verbringen. Nun hört es sich aber für mich so an, als würde ich die nächsten Stunden alleine verbringen.

       „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Er trifft dich dort.“ Mehr sagt er nicht, sondern bedeutet mir, dass ich ihm folgen soll.

       Einen Moment schaue ich ihn noch an, ehe ich nicke und in meinen High Heels an ihm vorbeigehe. Er führt mich zu einem der zahlreichen schwarzen Limousinen, die vor der Tür stehen. Als Nächstes steigt er ebenfalls ein und fährt durch die belebte Stadt.

       „Das ist der beliebteste Club in Miami“, erklärt Viktor, nachdem er vor einem überfüllten Eingang stehen geblieben ist.

       Durch die verdunkelten Scheiben kann ich erkennen, dass es gleich mehrere Schlangen gibt und sie so lang sind, dass ich mir sicher bin, dass die meisten heute nicht mehr hereingelassen werden.

       „Zwei meiner Männer sind bereits im Laden. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.“

       „Ich mache mir keine Sorgen“, stelle ich fest.

       Meine Stimme klingt selbstbewusst. Und genauso ist es. Wenn Toli sich darin befindet bin ich in Sicherheit und muss mir keine Gedanken machen, dass mir etwas passiert. Stattdessen mache ich mir mehr Sorgen um ihn. Ich weiß nämlich, dass er jedes Mal mit seinen Männern an der Front steht.

       Doch das hat hier und jetzt nichts zu suchen. Deswegen schiebe ich diese Gedanken schnell zur Seite und steige aus, nachdem Viktor die Wagentür geöffnet hat.

       „Ich wünsche dir viel Spaß“, sagt er noch und macht einen Schritt zur Seite, um mich vorbeizulassen.

       „Danke“, erwidere ich und gehe auf den Eingang zu.

       Sofort wird das dicke rote Band zur Seite genommen und einer der Türsteher lässt mich durch. Aus der Menge kann ich lauten Protest hören, doch das ist mir gerade egal.

       Mit sicheren Schritten gehe ich hinein. Der Laden ist überfüllt. Einen Moment bleibe ich ein wenig am Rand stehen, um mich zu orientieren. Unzählige bunte Lichter erhellen das Dunkel. Überall befinden sich Frauen, die genauso wenig tragen, wie ich es auch tue. Schon alleine aus diesem Grund bin ich mir sicher, dass Toli hier aufgefallen ist. Die meisten der Weiber sind bestimmt auf der Suche nach einem Mann wie ihm.

       Während ich mir einen Weg durch die Menge suche, komme ich nur langsam voran. Da es so voll ist, kann ich nicht einmal genau sagen, wo sich die Tanzfläche befindet.

       Mitten in der Menge bleibe ich stehen. Ich weiß nicht, wo Toli sich befindet. Doch ich weiß, wenn er nicht langsam auftaucht, vergeht mir die Lust. Ich will nämlich nicht hier alleine stehen.

       Suchend lasse ich meinen Blick über die Menge schweifen. Aber es ist so voll, dass ich nur die Menschen mit Gewissheit erkennen kann, die sich direkt neben mir befinden. Deswegen gehe ich noch ein paar Schritte.

       Und da steht er plötzlich. Mitten in der Menge steht er und lässt mich nicht aus den Augen. Sein Blick ist gefährlich, sodass ich automatisch stehen bleibe. Mein Mund wird trocken, während Toli sich langsam in Bewegung setzt und zu mir kommt. Kaum befinde ich mich in seiner Reichweite, streckt er die Hände nach mir aus. Sie fahren über mein Schlüsselbein, meine Brüste, meinen Bauch und meine Hüften, bis sie sich in meinem Hintern festkrallen.

       Mein Mund öffnet sich, da es mir vorkommt, als würde ich nicht genug Luft bekommen. Doch so stickig, wie das hier drin ist, bringt das nicht sehr viel.

       Mein Herz schlägt wie verrückt. Dieser Mann macht mich wahnsinnig. Und zwar auf jede Weise, die man sich nur vorstellen kann. Er ist sanft und fürsorglich. Allerdings kann er auch anders sein, so wie es jetzt der Fall ist.

       Ungestüm drückt er seine Lippen auf meine und küsst mich leidenschaftlich. Ich vergesse die Menschen, die sich um uns herum befinden und nehme nur noch ihn wahr. Ich denke sogar nicht einmal mehr daran, dass sich mindestens zwei seiner Männer in der Nähe befinden und die Szene wahrscheinlich gerade beobachten. Doch ich habe nur noch den Wunsch, ihm nah zu sein.

       „Lass uns tanzen“, flüstert er mir leise ins Ohr, sodass ich ihn aufgrund der lauten Musik kaum verstehen kann.

       Noch im gleichen Moment dreht er mich an den Hüften herum, sodass mein Hintern sich an seinen Schwanz drängt. Verführerisch lasse ich meine Hüften kreisen. Seine Hände wandern über meinen Körper.

       Nein, die Show, die wir gerade abziehen, ist definitiv nicht mehr jugendfrei. Doch ich genieße jede einzelne Sekunde. Und in gewisser Weise gefällt es mir, dass ich jeder Frau zeigen kann, was er mit mir macht. Und zwar nur mit mir.

       Eine Ewigkeit bewegen wir uns so. Ich befinde mich in meiner eigenen Welt. Einer Welt, aus der ich nicht mehr heraus will. Dennoch werde ich wieder in die Realität gezogen, als ich das Vibrieren seines Handys an meinem Hintern spüre. Langsam drehe ich mich wieder zu ihm herum.

       Toli sieht nicht sehr glücklich aus. Er wendet sich nicht von mir ab, während er es aus seiner Hosentasche zieht und an sein Ohr hält. Aufmerksam hört er der Person am anderen Ende der Leitung zu. Ich nutze die Gelegenheit, die mir damit geboten wird, und küsse ihn ein letztes Mal auf den Hals, ehe ich in der Menge verschwinde. Dabei spüre ich seinen Blick auf meinem Rücken, bis ich aus seinem Sichtfeld verschwunden bin.

       Mit schnellen Schritten suche ich mir einen Weg zur Toilette, wo ich mir ein wenig kaltes Wasser auf meinen erhitzten Körper spritze. Um mich herum unterhalten sich Frauen und beobachten mich überhaupt nicht. Doch ich bin froh darüber. So habe ich nämlich die Gelegenheit, meine Sehnsucht nach ihm wieder in den Griff zu bekommen. Ich bin mir nämlich sicher, dass ich ihn sonst mitten auf der Tanzfläche anspringe.

       Erst als ich mir sicher bin, dass ich mich wenigstens wieder einigermaßen unter Kontrolle habe, gehe ich zurück. Doch was ich da sehe, gefällt mir überhaupt nicht.

       Toli steht an der Bar und direkt neben ihm befindet sich eine Frau, die ihn regelrecht mit den Augen vernascht.

       Ich bleibe ein wenig entfernt stehen und beobachte die Szene, die

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