3 MÄNNER UND EIN MORDKOMPLOTT. Eberhard Weidner

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3 MÄNNER UND EIN MORDKOMPLOTT - Eberhard Weidner

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dann? Jetzt rede endlich!«

      »Ich … ich bin schwanger.«

      Für eine Weile, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, herrschte Stille. Keiner von ihnen sagte etwas. Es schien sogar, als hielten beide die Luft an. Lisa kam die Stille unheilvoll vor. Ein düsteres Vorzeichen dessen möglicherweise, was noch folgen würde. Und irgendwie hatte sie schon jetzt das Gefühl, dass es nichts Angenehmes sein würde.

      »Schwanger? Aber wie konnte das denn passieren, Herrgott noch mal? Du nimmst doch die beschissene Pille.«

      Lisa atmete einmal ganz tief durch und zwang sich, ruhig zu bleiben. »So was kann trotzdem passieren, Norbert. Freust du dich denn gar nicht?«

      »Freuen?« Norbert lachte. Doch es war kein fröhliches Lachen, wie sie es von ihm gewohnt war, sondern eins, aus dem Verzweiflung herauszuhören war. »Wieso sollte mich das freuen, Lisa? Ich hab schon zwei Kinder. Ich kann ums Verrecken nicht noch eins gebrauchen!«

      »Aber das ist unser Kind, Norbert! Deins und meins!«

      Er seufzte. »Ja, das stimmt schon. Ich würde mich ja auch gerne darüber freuen. Aber im Moment, also, da ist das ganz, ganz schlecht.«

      »Wieso?«

      »Das weißt du doch, Lisa. Es ist wegen Karin und den Kindern.«

      »Was soll ich deiner Meinung nach also tun?«

      »Hör mal! Das ist auch für mich nicht leicht. Aber es gibt Möglichkeiten …« Er verstummte, wollte vermutlich nicht derjenige sein, der es aussprach. Wollte, dass sie selbst auf den Gedanken kam und ihn in Worte fasste.

      »Du willst also, dass ich unser Kind abtreibe?«

      »Das hab ich nicht gesagt. Das war deine Idee. Aber im Grunde ist es doch die einzig vernünftige Alternative. Im Moment jedenfalls. Das musst du doch einsehen, Lisa!«

      »Vergiss es, Norbert!«

      »Was …?«

      »Ich werde nicht abtreiben.«

      »Jetzt sei doch vernünftig, Spatzi.«

      »Lass das! Außerdem bin ich vernünftig. Unvernünftig wäre es, die Frucht unserer Liebe zu töten.«

      Schweigen. Lisa konnte Norbert atmen hören. Sie stellte sich vor, wie er fieberhaft überlegte und seine Augen rastlos hin und her huschten, während er nachdachte und nach einem Ausweg aus diesem Dilemma suchte.

      »Hör zu, Lisa! Ich glaube, wir sollten ein andermal darüber sprechen. Am besten morgen, wenn wir uns ohnehin treffen. Wenn wir beide eine Nacht über die Sache nachdenken und uns wieder beruhigen konnten, dann sieht alles schon ganz anders aus.«

      »Nein!«

      »Wieso bist du auf einmal so stur, Lisa? So kenne ich dich gar nicht.«

      »Das sind vermutlich Stimmungsschwankungen. Die hat man, wenn man schwanger ist, weil die Hormone verrücktspielen. Aber glaub bloß nicht, dass ich morgen anders über die Sache denke. Ich werde das Kind bekommen! Und du, Norbert …!«

      »Jetzt sei doch endlich …«

      »Unterbrich mich gefälligst nicht, Norbert, sonst beende ich dieses Telefonat auf der Stelle!«

      Er erwiderte nichts darauf.

      »Also, ich habe mich bereits für das Kind entschieden. Und du, Norbert, musst dich jetzt ebenfalls entscheiden. Dazu hast du …« Sie überlegte und nannte dann den ersten Zeitraum, der ihr in den Sinn kam. »… genau drei Wochen Zeit.«

      »Was soll das sein? Ein Ultimatum?«

      »Ja. Drei Wochen. Keinen einzigen Tag länger.«

      »Und was soll ich genau entscheiden?«

      »Ob du weiterhin bei Karin und den Kindern bleiben oder mit unserem Kind und mir zusammen sein willst.«

      »Tu das nicht, Lisa! Damit machst du doch bloß alles kaputt.«

      »Nein, Norbert. Nicht ich mache alles kaputt, sondern du, wenn du dich gegen uns entscheidest. Aber du musst es nicht gleich tun. Du hast drei Wochen Zeit dafür.«

      »Und falls ich mich gegen dich und dafür entscheiden sollte, bei Karin zu bleiben. Was würdest du dann tun?«

      »Falls du das wirklich tust, werde ich deine Frau anrufen und ihr alles erzählen. Außerdem werde ich allen sagen, wer der Vater des Kindes ist. Und natürlich werde ich dich auf Unterhalt verklagen, wenn du nicht freiwillig zahlst.«

      »Ja, bist du denn jetzt komplett wahnsinnig geworden?«

      »Nein. Ganz im Gegenteil. Ich hab mich noch nie so vernünftig gefühlt.«

      »Das … das kannst du mit mir nicht machen?«

      »Doch! Und wie ich das kann. Und unsere Treffen kannst du dir vorerst auch abschminken. Ruf mich erst wieder an, wenn du eine Entscheidung getroffen hast. Bis dahin will ich dich weder sehen noch hören.«

      »Ich …«

      Doch Lisa hatte genug von ihm und legte einfach auf. Danach rief er noch ein halbes Dutzend Mal bei ihr an. Sie sah seine Nummer auf dem Display, nahm aber nicht ab.

      Und seitdem hatte sie tatsächlich nichts mehr von ihm gehört. Und da die Frist, die sie ihm gesetzt hatte, mit dem Ende des heutigen Tages abgelaufen wäre, hatte sie auch nicht mehr damit gerechnet.

      Bis er vor fünfzehn Minuten angerufen hatte.

      »Ja?«, fragte Lisa kühl, nachdem sie abgenommen hatte, denn sie hatte natürlich seine Nummer erkannt.

      »Ich war ein Idiot, Lisa«, sagte Norbert anstelle einer Begrüßung.

      Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Nach dem, was er bei ihrem letzten Telefonat gesagt hatte, hatte sie eigentlich damit gerechnet, dass er ihr mitteilen würde, er wolle bei seiner Frau bleiben. Doch seine Worte klangen nicht danach und gaben ihr neue Hoffnung.

      »Um das zu erkennen, hast du aber lange gebraucht.« Noch bemühte sie sich, sich von ihren Gefühlen nichts anmerken zu lassen.

      »Es war eine schwere Entscheidung. Deshalb musste ich es mir auch gut und lange überlegen. Außerdem wollte ich ganz sicher sein, das Richtige zu tun. Aber jetzt weiß ich endlich, was ich will.«

      »Und was …« Sie musste schlucken, bevor sie weitersprechen konnte. »… willst du?«

      »Ich will dich, Lisa.«

      Sie zitterte am ganzen Körper vor Freude und Aufregung, während ihr Herz pochte, als wollte es zerspringen.

      »Bist du dir wirklich sicher?«

      »Ja.«

      »Und das Kind?«

      »Ich will dich und das Kind.«

      Lisa

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